Aus dem Kraftsport ist Kreatin als Nahrungsergänzungsmittel kaum mehr wegzudenken. Aber auch auf die Ausdauerleistung hat es positive Einflüsse. Wir stellen die wichtigsten Erkenntnisse vor.
Kreatin im Ausdauersport? Das könnte dich erst einmal stutzig werden lassen. Denn eigentlich ist die Supplementation des Stoffes besonders im Kraftsport weitverbreitet. Dort wird es eingesetzt, um kurzzeitige, hochintensive Belastungen besser zu bewältigen. Im Körper wird das Kreatin als Kreatinphosphat gespeichert und ist von großer Bedeutung bei der Versorgung der Muskulatur mit Energie. Bei anaerob-alaktaziden Intensitäten (ohne Sauerstoff und ohne Laktatbildung) zerfällt zunächst das in den Mitochondrien vorhandene ATP (Adenosintriphosphat) zu ADP (Adenosindiphosphat) und einem Phosphatrest. Daraufhin muss das ATP resynthetisiert werden – an dieser Stelle kommt das Kreatinphosphat ins Spiel. Das wird genutzt, um das ATP wieder herzustellen, sonst wäre der ATP-Vorrat der Muskulatur bereits nach wenigen Sekunden erschöpft.
Dementsprechend ist der körpereigene Kreatinspeicher in den schnellen Muskelfasern des Typ II höher, als in den langsamen und ausdauernden Typ-I-Fasern. Bereits in den 1990er-Jahren wurde die Zuführung von Kreatin als leistungsfördernd wahrgenommen. Schnell zeigte sich auch, dass der Ausdauersport ebenfalls von diesem Supplement profitieren kann.