Wasserqualität der Seine: Wird der olympische Triathlon doch zum Duathlon?

In weniger als vier Monaten sollen die Triathlonrennen bei den Olympischen Spielen in Paris stattfinden. Um die Seine schwimmbar zu machen, hat die Stadt viel Geld investiert. Dennoch könnten die Wasserwerte zu schlecht sein.

Frank Wechsel / spomedis

1,4 Milliarden Euro hat die Stadt Paris investiert, um dafür Sorge zu tragen, dass bei den Olympischen Spielen in der französischen Hauptstadt in der Seine geschwommen werden kann. Unterirdische Wasserbecken sollen dabei helfen, die Kläranlagen bei großen Wassermengen, beispielsweise durch Regenfälle, nicht zu überlasten. Außerdem sollen Cafés und Hausboote an die städtischen Abwassersysteme angeschlossen werden. Dennoch könnte die Wasserqualität zum Problem für die olympischen Wettkämpfe werden.

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Die gemeinnützige Organisation Surfrider Foundation, die sich weltweit dem Schutz von Seen, Flüssen, Ozeanen, Wellen und Küsten verschrieben hat, hat erneut vor „alarmierenden“ Bakterienwerten in der Seine gewarnt. 14 Proben habe die Organisation innerhalb von sechs Monaten im Bereich der Brücke Pont Alexandre III, dem Triathlon-Startbereich, genommen. Bis auf eine hätten alle eine schlechte Wasserqualität aufgewiesen. Allerdings seien all diese Proben vor der Inbetriebnahme der Wasserbecken genommen worden, heißt es dazu von der Stadt und den Organisatoren der Olympischen Spiele.

Verschiebung möglich

Dennoch sagte Tony Estanguet, Präsident des Organisationskomitees Paris 2024, dass die Triathlonrennen verschoben oder auf einen Duathlon verkürzt werden müssten, sollte die Wasserqualität im Fluss durch ungünstige Wetterbedingungen beeinträchtigt sein. Starke Regenfälle, die die Abwassersysteme zum Überlaufen brächten und die E-Coli-Werte in die Höhe trieben, seien eine der „größten Herausforderungen“ für die Spiele. Dennoch sei der ehemalige Kanute zuversichtlich, dass die Wettkämpfe in der Seine stattfinden können. „Sonst verschieben wir das Rennen, bis sich die Wasserqualität gebessert hat“, sagte er auf der SportAccord-Konferenz in Birmingham. „Und es gibt einen endgültigen Grenzwert, wann wir nicht schwimmen können – das ist Teil der Regeln des Internationalen Verbandes. Das wollen wir natürlich vermeiden.“ Ein Risiko gebe es jedoch immer, dessen ist er sich bewusst. Sollten die Wetterbedingungen zu schlecht sein, könnte es sein, dass der olympische Triathlon in der französischen Hauptstadt als Duathlon ausgetragen werden muss.

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Jule Radeck
Jule Radeck
Jule Radeck studierte Sportwissenschaften, bevor sie als Volontärin bei spomedis nach Hamburg zog. In ihrer Freizeit findet man sie oft im Schwimmbecken, manchmal auf dem Fahrrad und immer öfter beim Laufen, denn inzwischen startet sie in einem Liga-Team im Triathlon.

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