Freitag, 29. März 2024

Per Blitzidee zur Abenteueranmeldung

Sonja Tajsich

Zuerst einmal ein ganz herzliches Hallo. Mein Name ist Sonja Tajsich und vielleicht ist all denjenigen, die schon etwas länger dem Triathlonsport treu sind, mein Name noch ein Begriff. Heute sitze ich hier und bin sehr aufgeregt, weil die Anmeldung zum Swissman Xtreme Triathlon geöffnet hat. Und ich möchte dabei sein. Nicht allein, sondern zusammen mit eurem Chefredakteur Nils Flieshardt, der mich mit der Kamera unter besten Umständen auf die Kleine Scheidegg und über die Ziellinie begleiten wird. Eine Ziellinie in atemberaubender Landschaft nach einem wahrscheinlich endlos erscheinenden Tag. Mit einer Radstrecke über Gotthard-, Furka- und Grimselpass. Und einer Laufstrecke mit gut 2.000 Höhenmetern über die Marathondistanz. 

Wie der Blitz hat mich diese Idee getroffen und noch bin ich mir ein bisschen unschlüssig, was ich von mir erwarten kann und will. Eines ist sicher: Am Renntag werde ich 46 Jahre alt und hochmotiviert sein. Und hoffentlich auch zäh. Ich kann mir vorstellen, dass nicht nur die Distanz eine große Herausforderung sein wird, sondern auch die Naturgewalten. Ich möchte gern auf alles vorbereitet sein und dafür habe ich jetzt noch genau 236 Tage Zeit. Vielleicht könnt auch ihr mir mit Tipps auf meinem Weg zum großen Event beistehen. Für alle, die mich noch nicht kennen, möchte ich hier meinen Werdegang schildern und wie meine „Wie-der-Blitz-Idee“ entstanden ist. 

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Vor 25 Jahren entdeckte ich Triathlon fast schon zufällig. Ehrlich gesagt: Während ich das hier schreibe, bin ich selbst verblüfft. 25 Jahre … Wahnsinn, wie die Zeit vergeht.

Ich habe 1996 ohne große Vorbereitung an einem 10-km-Volkslauf teilgenommen und mir danach hoch und heilig geschworen, so etwas nie wieder zu tun, während ich eine Woche lang einen üblen Muskelkater auskuriert habe. Doch die Triathleten aus meinem Heimatort (Germering bei München) konnten mich gewinnen und irgendwie hat sich eins ins andere gefügt. 2002 entstand der Entschluss, meine erste Langdistanz in Roth zu wagen. Mit dem achten Rang gesamt und einer damaligen Zeit von 10:38 Stunden war ich komplett auf Wolken! 

Mir war sofort klar, dass ich das wieder erleben möchte. Es folgten eine ganze Reihe Triathlonevents über die nächsten Jahre, darunter 33 gefinishte Langdistanzen auf der ganzen Welt. Alle waren tolle und einzigartige Erlebnisse mit auch einigen sehenswerten schönen Ergebnissen. Kurz um: 27 Top-Ten-Platzierungen, 15-mal auf dem Podium und drei Siege. Darunter der Vize-Europameistertitel und ein vierter Platz auf Hawaii, nur eine Minute hinter dem Podium (Bestzeit: 8:49 Stunden). 

Es gab eigentlich kein komplett tadelloses Rennen und wie ich gerade so darüber nachdenke, was mir nicht alles widerfahren ist, kommt mir die Idee, demnächst darüber einen eigenen Blog-Beitrag zu schreiben …

Vom vagen Gedanken zum neuen Ziel

Das wird dann aber Blog Nummer drei werden, denn in der nächsten Folge möchte ich euch erst einmal erzählen, wie es nach meiner Profikarriere weiter ging. Welche Ängste ich hatte, mich vom Leistungssport zu verabschieden, und welche Sorgen mich umtrieben, ob ich meiner Leidenschaft treu bleiben würde. Ich habe 2018 bis 2021 eine echte Wandlung erlebt. Ein tragender Moment in dieser Wandlung war der Vortrag eines Teilnehmers meines Lanzarote-Camps. Er ist dreimaliger Swissman-Finisher und hat von diesem Rennen und den durchgestandenen Strapazen berichtet. 

Ich fand das unglaublich spannend und zugleich unerreichbar. Irgendwie hat sich dieses Rennen aber doch in meinem Kopf festgesetzt. Mal war der Gedanke präsenter, dann wieder zurückgeschoben, aber immer präsent mit riesigem Respekt vor der Sache. Mir war klar, ich brauche ein neues Ziel. Aber kann es ein solches sein? Kann ich mich an diese Strecken wagen? Soll ich mich trauen, mich anzumelden? 

Teambuilding auf der Rolle

Und dann kam der Schlüsseltag: Im August strampelte ich eine Indoorradeinheit ab und hörte mir dabei eine Folge von Carbon & Laktat an. Die Redakteurin Anna Bruder erzählte darin froh und frei, dass Nils Flieshardt eine Leidenschaft für Extremtriathlon hat, wie toll er das findet und dass er einst einen Agegrouper beim Norseman begleitet hat. Just in dem Moment war mir klar, was ich wollte. In der selben Sekunde war mein Finger auf der Pause-Taste und kurz danach schon am Tippen. Über den Kommentar-Button habe ich unverblümt die Redaktion angeschrieben und nachgefragt, ob Nils denn Lust hätte, mich auf meinem Weg zum und auch beim Swissman 2022 zu begleiten. Nils war noch zwei Wochen im Urlaub und ich musste mich gedulden. Je länger ich auf seine Antwort wartete, desto aufgeregter wurde ich und desto klarer war mir, dass ich wirklich enttäuscht wäre, würde er das nicht machen wollen. Direkt nach seinem Urlaub kam die ersehnte und sehr positive Antwort. Im nächsten Telefonat waren die wichtigsten Details geklärt und das äußerst nette Organisationskomitee vom Swissman hat mir obendrein einen Startplatz für dieses Vorhaben zur Verfügung gestellt. Vielen Dank an dieser Stelle dafür! 

Sollte jetzt beim Lesen jemand auch diese plötzliche Lust verspüren, ein Experiment zu wagen, den Naturgewalten und Höhenmetern zu trotzen und das große Ziel erreichen zu wollen: Die Anmeldung hat noch bis zum 14. November geöffnet. Registrieren kann man sich auf www.suixtri.com

Per Losverfahren werden die Startplätze verteilt und ich würde mich natürlich riesig freuen, viele von euch dort zu sehen. Ich bin jetzt schon total aufgeregt. In meinem nächsten Blog erzähle ich euch erst mal, wie ich die Kurve nach der Profikarriere gekratzt habe und nach wie vor leidenschaftlich gerne diesen Sport betreibe. Welche Ängste ich vor der Zukunft hatte und welche Schwierigkeiten lauerten. Und in den weiteren Blogs geht es um Vorbereitung, Training, Equipment und Organisation. Begleitet mich auf meinem Weg und werdet Teil der Reise. Ich freue mich auf Ideen und Anregungen. Bis bald! Eure Sonja

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