Freitag, 29. März 2024

3 Speedsuits im Test

Neoprenalternative

Die Top 3 der Dinge, mit denen man Triathleten gehörig die Laune verderben kann, bestehen aus strömendem Regen am Wettkampftag, gleichauf mit platten Reifen. Der absolute Spitzenreiter ist allerdings ein ausgesprochenes Neoprenverbot am Rennmorgen. Insbesondere schlechte Schwimmer sind damit im Nachteil, weil ihnen der Zeitvorteil durch die Gummihaut verloren geht. Ein Neoprenanzug garantiert schnellere Schwimmzeiten wegen des Auftriebs und der besseren Wasserlage. Aber die Regeln sind eindeutig: Auf der Olympischen Distanz ist der Kälteschutz für Alterklassenathleten ab 22 Grad und auf der Langdistanz ab 24,6 Grad Wassertemperatur in Flüssen und Seen laut der Sportordnung der Deutschen Triathlon Union verboten, um ein Überhitzen zu vermeiden.

Beinahe jeder Profi schwenkt bei Neoprenverbot (siehe Tabelle auf der übernächsten Seite) auf einen Speedsuit um. Am besten kann man dieses Phänomen jedes Jahr beim Ironman auf Hawaii beobachten, weil dort schon von vornherein klar ist, dass der Pazifik zu warm ist fürs Tragen eines Neoprenanzugs. Speedsuits sind einzig und allein für den Einsatz in der ersten Disziplin entwickelt, auf dem Rad droht ein erheblicher aerodynamischer Nachteil. 

- Anzeige -

Wer keinen Speedsuit besitzt, wird das auch wohl oder übel tun müssen und sich Folgendes fragen: Lohnt sich die Anschaffung eines Schwimmanzugs überhaupt? Speedsuits dürfen keinen Auftrieb erzeugen, so sieht es das Regelwerk der Deutschen Triathlon Union vor: „Ist das Schwimmen mit Kälteschutzanzug verboten, darf die Schwimmbekleidung keinen Auftrieb erzeugen.“ Da Speedsuits nicht (mehr) neoprenbeschichtet sind, spielt der Auftriebseffekt nur noch eine untergeordnete Rolle. Der entscheidende Vorteil resultiert aus den verwendeten Textilien und deren Verarbeitung: Die Nähte sind bei Speedsuits idealerweise verklebt, wodurch das Material besser durchs Wasser gleitet. Experten schätzen, dass je nach Schwimmniveau bis zu drei Sekunden Zeitersparnis auf 100 Metern gegenüber einem klassischen Einteiler möglich sind. 

3 Speedsuits im Test

Arena Carbon Speedsuit

Testeindruck: Der „Carbon Speedsuit“ von Arena kostet 280 Euro und ist der einzige Speedsuit im Test mit Carbon­fasern. Die Verarbeitung ist sehr hochwertig, die Passform eng, aber nicht ­unangenehm. Dadurch, dass der Speedsuit keine Ärmel besitzt, hat man komplette Armfreiheit. Auffällig ist außerdem, dass der Anzug aufgrund seines Materials sehr wasserabweisend ist, was die Hydrodynamik beim Schwimmen merklich verbessert.

arena
Hersteller Arena Carbon Speedsuit

Fazit: Ein Premium-Speedsuit, der mit seinen Eigenschaften überzeugt. Aufgrund der engen Passform sollte er jedoch vor einem Kauf auf jeden Fall ­Probe geschwommen werden.

Website: arenawaterinstinct.com

Orca RS1 Swimskin

Testeindruck: Die Nähte des „RS1 ­Swimskin“ von Orca sind verklebt, dadurch enstehen auch über längere Zeit keine Scheuerstellen. Der Anzug sitzt eng am Körper. Das Material ist aber nicht sehr flexibel. Er punktet mit sehr guten Gleiteigenschaften. Das Modell gibt es auch als Variante mit Ärmeln.

orca
Hersteller Orca RS1 Swimskin

Fazit: Mit dem Orca kann man nichts falsch machen. Beim Anziehen sollte man jedoch etwas Zeit mitbringen. Kostenpunkt: 279 Euro.

Website: orca.com

Zone 3 Short Sleeve Swimskin Kona Edition

Testeindruck: Der zweite Kurzarm-­Speedsuit im Test. Trotz der gewollt ­engen Passform und der Ärmel wird die Bewegungsfreiheit – auch bei längeren Strecken – nicht groß eingeschränkt. Der Verarbeitung ist auf höchstem ­Niveau. Der Preis liegt mit 399 Euro allerdings auch in der gehobenen Klasse.

zone3
Hersteller Zone 3 Short Sleeve Swimskin Kona Edition

Fazit: Ein Speedsuit mit hoher Qualität, der allerdings auch seinen Preis hat.

Website: zone3.com

Ab wann droht ein Neoprenverbot?

SCHWIMMSTRECKERENNKLASSEWASSERTEMPERATUR (°C)NEOPREN
Bis 1.500 mAltersklasse14–15,9muss
16–21,9kann
≥ 22nein
Bis 1.500 mJunioren, Elite, U2314–15,9muss
16–19,9kann
≥ 20nein
Ab 1.501 MAlters­klassen14–15,9muss
16–24,5kann
≥ 24,6nein
Ab 1.501 MElite14–15,9muss
16–21,9kann
≥ 22nein

Fehler gefunden? Bitte teile uns hier mit, was wir verbessern können!

Für öffentliche Kommentare und Diskussionen nutze gern die Funktion weiter unten.

- Anzeige -

Verwandte Artikel

Radtest: Das Cervélo „S5“ auf dem Prüfstand

Cervélo hat seinen Aero-Renner komplett überarbeitet und hat mit einem der besten Bikes dieser Gattung eine echte Rakete im Portfolio. Ob das „S5“ auch etwas für Triathleten ist, haben wir getestet.

Radtest: Cube Aerium C:68X SLT

Lucy Charles-Barclay feierte mit einer extravaganten Lackierung auf dem neuen Cube Aerium C:68X SLT ihren Sieg bei der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii und auch Frederic Funk ist schnell mit dem Aerium unterwegs. Wir haben den Praxistest gemacht.

ePaper | Kiosk findenAbo

Aktuelle Beiträge

Mehr lesen und erleben mit triathlon+

Triathlon ist mehr als Schwimmen, Radfahren und Laufen. Mit der Mitgliedschaft bei triathlon+ erlebst du den schönsten Sport der Welt so umfangreich wie nie zuvor. Wir haben drei attraktive Modelle für dich: Mit dem Monatsabo hast du die volle Flexibilität. Mit dem Halbjahresabo kannst du unseren Service umfangreich testen und mit dem Jahresabo sparst du bares Geld.

Monatsabo

9,95 -
Jetzt mitmachen bei triathlon+
  • volle Flexibilität
  • € 9,95 pro Monat
  • monatlich kündbar
Empfehlung!

Jahresabo

89,95 -
Größte Ersparnis bei triathlon+
  • Mindestlaufzeit 12 Monate
  • danach monatlich € 9,95
  • nach 1 Jahr monatlich kündbar

Halbjahresabo

39,95 -
Ein halbes Jahr zum Vorteilspreis
  • Mindestlaufzeit 6 Monate
  • danach monatlich € 9,95
  • nach 6 Mo. monatlich kündbar