Donnerstag, 28. März 2024

Der Abus Gamechanger im Test

Das Prinzip des Aero-Rennradhelms ist bereits seit einigen Jahren bekannt: Meist ähneln die Modelle klassischen Helmen aus dem Straßenradsport, sie unterscheiden sich lediglich durch die geschlossene Oberfläche, welche den Luftstrom optimieren soll. Anders als die komplett geschlossenen Zeitfahrhelme bieten Aero-Rennradhelme jedoch ausreichend Belüftung. Sie können auch auf dem Rennrad getragen werden, was für Triathleten den Vorteil mit sich bringt, nur einen Helm für Wettkampf und Training anschaffen zu müssen. Während einige Aero-Helme mit Visieren kommen und damit näher am Zeitfahrhelm sind, ist der Gamechanger von Abus auf den ersten Blick ein klassischer Rennradhelm mit geschlossener Front.

Auf der Suche nach dem perfekten Luftstrom

Die Hersteller von Aero-Rennradhelmen werben oft damit, dass sie den optimalen Kompromiss aus aerodynamischem Vorteil und guter Belüftung gefunden haben wollen. Denn je geschlossener die Oberfläche ist, desto eher heizt es sich im Innern auf. Einige Produktentwickler werben mit Einsparungen im zweistelligen Wattbereich. Diese Zahlen sind mit Vorsicht zu genießen, da sie einerseits bei hohen Geschwindigkeiten (meist 45 km/h) entstehen und oft auf den ersten Blick nicht klar ist, welcher Helm als Referenz genommen wurde. Abus äußert sich in puncto Aerodynamik und Belüftung beim Gamechanger folgendermaßen: „Mit seinem Multi Position Design definiert er Aerodynamik neu, denn die Luftströme sind für alle renntypischen Kopfneigungen optimiert. Die Forced Air Cooling Technology sorgt für ein angenehmes Klima am Kopf.“

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Praxistest

Inwiefern sich der Gamechanger in Sachen Aerodynamik theoretisch von anderen Helmen unterscheidet, haben wir nicht unter Laborbedingungen getestet. Stattdessen haben wir den Gamechanger beim täglichen Training mitgenommen, auf dem Straßenrennrad und der Triathlonmaschine. Die richtige Größe war dank gut justierbarem Einstellrad schnell gefunden. Auffällig ist, dass der Helm keine Clips zum Verstellen des Riemens an den Wangen hat. Nur am Kinn kann man die Länge des Riemens einstellen. Auf diese sogenannten Flow Straps hat Abus viel Wert gelegt, sie flattern nicht im Wind und sollen hautfreundlich sein. Richtig gut gefallen hat uns, dass die Entwickler des Gamechanger Rücksicht auf Zopfträger genommen haben. An der Rückseite des Helms bietet eine Aussparung genügend Platz für lange Haare oder einen Dutt.

Abus Gamechanger
Hersteller Der Gamechanger von Abus ist in insgesamt acht Farben erhältlich. Wir haben das Modell in Weiß getestet.

Überzeugen konnte ebenfalls die Airport genannte Brillenhalterung: Damit kann die Radbrille bei Bedarf (zum Beispiel bei Anstiegen oder Pausen) auf der Rückseite gelagert werden. Das funktionierte mit wenig Übung schnell und hielt zuverlässig.

Und auch was die Belüftung, einer der wesentlichen Punkte angeht, funktioniert der Gamechanger hervorragend. Abus nennt das System Forced Air Cooling, es wurde im Test auch bei viel Sonneneinstrahlung nicht zu warm.

Abus Gamechanger
Hersteller Dank der Airport-Brillenhalterung kann die Radbrille sicher in die Rückseite des Gamechanger gesteckt werden.

Fazit

„Den behalte ich gleich an“, so lautete der erste Eindruck unseres Testfahrers. Passform und Belüftung stimmen beim Gamechanger. Auch das Gewicht, 270 g in Größe M, trägt zum hervorragenden Gesamteindruck bei. Die Brillenhalterung und die Aussparung für Zopfträger stechen im Vergleich zu Mitbewerbern positiv heraus. Zudem kam es zum ersten Mal vor, dass wir auf dem Nachhauseweg wegen des Helms angesprochen wurden – die Optik gefällt anscheinend nicht nur dem Testfahrer. Wer einen Kritikpunkt sucht, könnte einwenden, dass der Gamechanger kein Visier hat. Preislich liegt das Modell mit 199,95 Euro in der Oberklasse. Dafür bekommt man einen tollen Helm für das Rennradfahren und den Einsatz beim Triathlon.

Wie kam der Gamechanger bei unseren Lesern an? In der triathlon 161 (Juli 2018) lesen Sie das Fazit der Lesertester zum neuen Aero-Rennradhelm von Abus.

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