Samstag, 20. April 2024

Böcherer und Stein sichern sich mit deutschem Doppelsieg beim Ironman Lanzarote die Kona-Quali

James Mitchell Andreas Böcherer gewinnt den zweiten Ironman seiner Karriere: Nach seinem Sieg beim Ironman Emilia Romagna im September 2018 holt er sich auf Lanzarote erneut den ersten Platz.

Ein äußerst bedeutsamer Tag für Andreas Böcherer: Der gebürtige Freiburger hat sich beim Ironman Lanzarote den zweiten Ironman-Sieg in seiner Karriere gesichert und damit auch einen der begehrten Kona-Slots für die Weltmeisterschaft auf Hawaii im Oktober ergattert. Auf Platz zwei finishte Boris Stein, der nun ebenfalls mit dem Höhepunkt-Rennen auf Big Island planen kann.

Der Kampf um die Kona-Quali begann um 7 Uhr Ortszeit mit dem Startschuss für die Profimänner. Auf den ersten 3,8 Kilometern des Tages im Atlantik setzten sich der Australier Nick Kastelein, der Franzose Antony Costes und der Belgier Pieter Heemeryck beim Schwimmen im Atlantik ein kleines Stück vom Rest des rund 40-Mann starken Profifelds ab. Jan Frodenos Trainingsgefährte Kastelein hatte nach 50:15 Minuten als Erster wieder den Sand am Playa Grande in Puerto del Carmen unter den Füßen, dicht gefolgt von Costes und Heemeryck. Nils Frommhold folgte dem Führungstrio mit knapp einer halben Minute Rückstand in die erste Wechselzone. Andreas Böcherer beendete die erste Disziplin als 13. mit 1:21 Minuten Rückstand. Boris Stein und Markus Thomschke kamen als 23. und 24. in einer größeren Verfolgergruppe mit einem Rückstand von 7:15 Minuten aus dem Wasser.

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Kristian Hogenhaug fährt allen davon

Auf den ersten Kilometern der anspruchsvollen 180-Kilometer-Radrunde mit rund 2.400 Höhenmetern zündete der Däne Kristian Hogenhaug am ersten steilen Anstieg sofort den Turbo und verwandelte seinen Rückstand vom Schwimmen (1:08 Minuten) in einen stetig anwachsenden Vorsprung um. Dem enormen Tempo des Ironman-Hamburg-Siegers von 2019 konnte zunächst keiner der vielen starken Radfahrer an der Spitze folgen. Nach etwas mehr als einem Drittel auf dem Rad hatte der 29-jährige Däne bereits ein Zeitpolster von mehr als vier Minuten auf das Verfolgertrio, bestehend aus Andreas Böcherer, Nick Kastelein und Pieter Heemeryck. Das Trio, das für einige Kilometer gemeinsam die Jagd auf Hogenhaug bestritt, zerfiel noch vor der 90-Kilometer-Marke, sodass Böcherer auf eigene Faust die Verfolgung aufnehmen musste.

Zwischenzeitlich hatte Hogenhaug knapp sechs Minuten Vorsprung auf Böcherer. Hinter dem Breisgauer arbeitete sich Boris Position für Position weiter nach vorne. Nach 140 Kilometern in der zweiten Disziplin lag Stein bereits auf Rang drei. Mit dem schnellsten Radsplit des Tages (4:47:36 Stunden) stellte Stein seine enorme Radstärke erneut unter Beweis. Seinen Rückstand auf den Führenden Hogenhaug konnte der Westerwälder bis zur zweiten Wechselzone auf rund fünfeinhalb herunterschrauben. Auch Andreas Böcherer machte ordentlich Zeit auf den Dänen gut und stieg mit einem Rückstand von zweieinhalb Minuten als Zweiter vom Rad. Hinter Böcherer und Stein kam anschließend mit dem Südafrikaner Matt Trautman, dem Belgier Stenn Goetstouwers, dem Deutschen Nils Frommhold, dem Franzosen Antony Costes und dem Niederländer Evert Scheltinga eine fünfköpfige Verfolgergruppe in der zweiten Wechselzone in Puerto del Carmen an, deren Rückstand auf den Dänen jedoch bereits elfeinhalb Minuten betrug.

Andreas Böcherer übernimmt zu Beginn des Marathons die Führung

Bereits auf den ersten Kilometern des abschließenden Marathons lief Böcherer die noch verbliebenen Sekunden auf Hogenhaug auf und setzte sich an die Spitze des Feldes. Der Däne konnte im weiteren Verlauf der dritten Disziplin mit dem Tempo des Führenden nicht mehr mithalten und verlor Minute für Minute auf Böcherer. Kurz nach der Hälfte des Marathons betrug Böcherers Vorsprung auf Hogenhaug mehr als drei Minuten, bei Kilometermarke 31,7 war Böcherers Zeitpolster bereits mehr als sechs Minuten groß. Boris Stein auf Platz drei machte hingegen Boden gegenüber dem Dänen gut. Auf Platz vier folgte Matt Trautman mit knapp zwei Minuten Rückstand auf Stein. Wenige Kilometer später musste Hogenhaug sein Tempo weiter verringern und musste somit auch Stein und Trautman passieren lassen.

Deutlicher Sieg von Böcherer

Den Sieg von Andreas Böcherer konnte am Ende keiner der Kontrahenten mehr streitig machen: Nach 8:34:11 Stunden kam der 38-Jährige als Erster über die Ziellinie. Boris Stein wurde mit einem Rückstand von 7:51 Minuten Zweiter und konnte sich wie Böcherer auch über das ergatterte Hawaii-Ticket freuen. Auf Rang drei landete Matt Trautman (8:43:00 Stunden), Hogenhaug schaffte es noch als Vierter über die Ziellinie (8:45:55 Stunden) und holte sich damit wie auch Trautman vermutlich noch einen der zwei „unassigned“ Kona-Slots. Eine offizielle Bestätigung, dass die beiden noch offenen Slots an das Rennen der Männer vergeben wurden, gab es vonseiten des Veranstalters kurz nach dem Rennen jedoch noch nicht. Auf Platz fünf finishte der Niederländer Evert Scheltinga (8:49:39 Stunden), Nils Frommhold wurde Sechster (8:54:50 Stunden). Markus Thomschke hat das Rennen den Angaben des Ironman-Trackers zufolge nicht beendet und ist nach dem Radfahren aus dem Wettkampf ausgestiegen.

Ironman Lanzarote 2021 | Profi-Männer

03. Juli 2021 | Puerto del Carmen, Lanzarote (Spanien)
PlatzNameLandGesamt3,8 km Swim180 km Bike42,2 km Run
1Andreas BöchererGER8:34:1151:374:50:262:46:34
2Boris SteinGER8:42:0357:304:47:362:51:28
3Matt TrautmanZAF8:43:0051:274:59:392:46:47
4Kristian HogenhaugDEN8:45:5551:234:47:473:01:08
5Evert ScheltingaNED8:49:3951:214:59:562:53:02
6Nils FrommholdGER8:54:5050:445:00:222:58:15
7Hans Christian TungesvikNOR9:01:3357:215:01:052:57:34
8Kenneth VandendriesscheBEL9:02:2057:255:13:482:44:43
9Maximilian HammerleAUT9:03:501:01:035:05:102:51:30

Da der Ironman-Tracker immer wieder fehlerhaft gewesen ist und einzelne Athleten zwischenzeitlich überhaupt nicht mehr angezeigt hat, kann der Rennbericht an der einen oder anderen Stelle Fehler oder falsche Platzierungen enthalten.

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Marvin Weber
Marvin Weberhttp://marvinweber.com/
Marvin Weber ist Multimedia-Redakteur bei triathlon: Neben Artikeln fürs Magazin und die Homepage ist der gebürtige Siegerländer auch immer auf der Suche nach den besten Motiven für die Foto- und Videokamera. Nach dem Umzug in die neue geliebte Wahlheimat Hamburg genießt er im Training vor allem die ausführlichen Ausfahrten am Deich.

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