Donnerstag, 28. März 2024

Bahn frei

Mit klitschnass geschwitztem T-Shirt irre ich ­Hilfe suchend durch die Redaktionsräume unseres Verlags. Es ist Donnerstag, kurz vor 13 Uhr: Mittagspause. Noch 54 Stunden bis zum Startschuss. Die Hitzewelle des Landes hat sogar unsere Hansestadt an der Elbe fest im Griff, mittlerweile sind es 33 Grad. Tendenz: steigend. Definitiv kein Wetter für Bestzeiten. Nervös, fast schon panisch, frage ich meine Kollegen, ob jemand zufällig eine Kühlweste besitzt, die ich mir für das Rennen am Wochenende leihen könne. Als alle verneinen, erkundige ich mich nach bestehenden Amazon-Prime-Mitgliedschaften, um mir mit Expressversand am kommenden Tag vielleicht noch gerade rechtzeitig ein Exemplar zuschicken lassen zu können. Als wir uns am Küchentisch verschiedene Modelle anschauen und neben den preiswerten Varianten aus ­Asien mit einer Lieferzeit von zwei Monaten kein Modell finden, das meinen Vorstellungen entspricht und am nächsten Tag ankommen würde, bekomme ich inmitten meiner sich anbahnenden Verzweiflung eine erlösende Mail. Es ist der Veranstalter. Er informiert alle Teilnehmer, dass sich die Startzeiten der verschiedenen Läufe über 10.000 Meter aufgrund der enormen Hitze nach hinten verschieben, und schickt einen neuen Zeitplan im Anhang. Aufatmen. Meiner, der letzte Lauf des Tages mit Meldezeiten unter 32 Minuten, wird von 19 auf 21:30 Uhr verlegt – kurz nach Sonnenuntergang. Sichtlich erleichtert über zweieinhalb gewonnene Stunden schließe ich das Suchfenster mit den Kühlwesten.

Frank Wechsel / spomedis Volle Konzentration auf das Projekt Bestzeit.

Bahnläufe. Eine der letzten verbleibenden sportlichen Währungen in diesem Jahr, auch für Triathleten. Inspiriert von vielen Veranstaltungen und den eindrucksvollen Laufleistungen verschiedener Profi(tri)athleten auf der Bahn ändere auch ich frühzeitig meine Pläne für dieses Jahr und spekuliere in der Hoffnung auf eine Durchführung der Veranstaltung darauf, dass mein sportliches Jahreshighlight nicht wie ursprünglich geplant in Kailua-Kona beim Ironman Hawaii, sondern auf der 400-Meter-Tartanbahn in Hamburgs Hammer Park stattfinden würde.

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Als im März zunächst die Schwimmbäder schließen, hätte meine Reaktion kaum vorbildlicher sein können: Im Glauben an eine später stattfindende Triathlon­saison und den Ironman Hawaii am Horizont überwinde ich mich viermal in der Woche zum Zugseiltraining. Na ja, jedenfalls für die ersten drei Wochen. Weil ­wechselnde Armbewegungen mit Gummiseilen in vorgebeugter Position an Monotonie sogar das Rollentraining der ­alten Schule ohne Smart-Trainer und Medienbespaßung bei Weitem übertreffen, reduziert sich der Trainings­eifer schnell und stellt sich schließlich ganz ein, als abzusehen ist, dass es keinen Triathlonsommer und auch keinen Ironman Hawaii 2020 geben wird, für den ich kurze Zeit später meinen Startplatz nach der offiziellen Absage auf Oktober 2021 übertragen kann.

Frank Wechsel / spomedis Ran an den Rekord: 10.000 Meter unter 31 Minuten.

Aber direkt den Kopf in den Sand stecken und dieses Jahr komplett ohne sportliche Ziele an mir vorbeiziehen lassen will ich auch nicht: Wenn der Ausfall der Triathlonsaison sportlich vielleicht doch noch für irgendetwas gut sein kann, dann dafür, zwei von meinen sportlichen Lebenszielen im Laufen hinterherzujagen: der 15:00-Minuten-Marke auf fünf Kilometern und der 31:00-Minuten-Marke über zehn Kilometer. Also wird das fehlende Schwimmtraining zum Großteil durch zusätzliche Laufkilometer ersetzt. Nach zwei harten Trainingsmonaten mit wöchentlich rund 100 bis 130 Kilometern im Laufen und acht bis elf Stunden Radtraining schnuppere ich Ende Mai für einen Formcheck das erste Mal wieder so etwas wie Wettkampfluft bei einem selbst vermessenen 3-km-Lauf vor der Haustür. Das Ergebnis: 8:38 Minuten, besser als erwartet und ein Indikator für eine mögliche 5-km-Form von unter 15 Minuten. Drei Wochen später stehe ich tatsächlich im kleinen Kreis mit vier anderen Athleten bei einem genehmigten 5.000-Meter-Lauf am Start. Auf der nassen Bahn in Kiel erwische ich zwar keine optimalen Bedingungen, dafür umso bessere Beine: 14:50 Minuten und ein fetter Haken hinter meinem großen Ziel, das ich mir fünf Jahre zuvor gesetzt hatte. Nach dem ersten Endorphinrausch und der Freude über das Ergebnis mache ich keine zehn Minuten später am Handy voller Neugierde das, was ich bereits seit vielen Jahren tue, wenn ich eine neue Bestzeit im Laufen aufgestellt habe: Ich gebe sie in die Online-Laufzeit-Kalkulatoren von McMillan und Jack Daniels ein und schaue, welche möglichen Zeiten sie mir für die Über- und Unterdistanzen ausspucken. Zu oft hat mir die Vergangenheit bewiesen, dass man sich auf die Hochrechnungen teilweise erschreckend genau verlassen kann. Mögliche 10-km-Zeit: 30:54 Minuten.

Nur eine einzige Chance

Nachdem irgendwann auch die deutschen Meisterschaften über 10 Kilometer auf der Straße im September abgesagt werden, bei denen ich angesichts des nötigen starken Startfelds und einer schnellen Strecke ursprünglich versuchen wollte, unter 31 Minuten zu laufen, brauche ich einen neuen Plan. Als einzige Möglichkeit für mein Vorhaben und den Versuch, meine Form auch noch über die doppelte Distanz in etwas Zählbares umzumünzen, bleibt die „Nacht der Zehner“ in Hamburg am 8. August: 10.000 Meter auf der Bahn unter Flutlicht und eine Veranstaltung mit hoher Leistungsdichte, bei der für die schnellsten Läufe einige Athleten sogar mehrere Hundert Kilometer weit anreisen. Außerdem sind es die Landesmeisterschaften für die Bundesländer ­Schleswig-Holstein und Hamburg – perfekte Voraussetzungen für schnelle Zeiten. Aus dem vergangenen Jahr kenne ich das Event, von der auch meine aktuelle Bestzeit von 31:33 Minuten stammt. Genau ein Jahr später statt der eigentlich erwarteten fünfstündigen Koppeleinheiten zu diesem Jahreszeitpunkt nun also der Versuch, 34 Sekunden schneller zu sein. Mit dem Wissen, dass ich im Rahmen einer normalen Triathlonsaison und besonders mit einer Hawaii-­Vorbereitung im kommenden Jahr nicht wieder so schnell in eine vergleichbare Laufform kommen würde, bin ich in den letzten Wochen vor dem Rennen so nervös wie selten zuvor. Zumal ich im Falle eines Scheiterns mit dem Blick auf den anstehenden Rennkalender auch dieses Jahr keine zweite Chance mehr kriegen würde. Und danach ist die Form futsch. Mich lässt der Gedanke nicht los, dass die Gesamtumstände so gut sind, wie sie vielleicht nie wieder werden, um dieses Ziel zu erreichen. Nicht dass ich es mir so wünschen würde, aber vielleicht ist das die einzige realistische Chance, die ich jemals bekommen werde – wer weiß das schon.

All-in

Dementsprechend viel investiere ich in die unmittelbare Vorbereitung auf das Rennen. Ich prügle mich durch die letzten spezifischen Einheiten, nach denen ich meinen Coach jedes Mal am liebsten wegen Körperverletzung anzeigen würde, und lege für zwei Massagetermine in den beiden Wochen vor dem Wettkampf etwas mehr als 100 Euro hin. Dann kommt die Hitzewelle. Bei erwarteten Temperaturen von 33 Grad würde mein Vorhaben auf jeden Fall scheitern. Nach der mitgeteilten Zeitverschiebung auf 21:30 Uhr ­sollen nach Sonnenuntergang immer noch 28 Grad herrschen – Schadensbegrenzung. In den letzten zehn Tagen vor dem Rennen absolviere ich im Sinne der Anpassung – noch ohne das Wissen der späteren Verschiebung – einige meiner Läufe ganz bewusst in der Mittagshitze, andere zur geplanten Startzeit. Am Renntag schlafe ich aus, gehe kurze Zeit später in der Affenhitze 20 Minuten joggen und dusche im Anschluss kalt. Den restlichen Tag über bleibe ich im abgedunkelten Zimmer mit Ventilator, höre Musik, schaue mir diverse Bahnrennen der Olympischen Spiele und Weltmeisterschaften an, ernähre mich bis zum Rennen ausschließlich von acht Laugenbrötchen mit ­Honig und gehe zwischenzeitlich noch zweimal kalt duschen, um mich abzukühlen. Am Nachmittag hole ich mir die letzte Portion Motivation durch den Live­stream des 5.000-Meter-Laufs der Männer bei den deutschen Meisterschaften in Braunschweig. Die Anzeigetafel des Stadions zeigt 37 Grad an, Getränkestationen werden fast jede Runde angesteuert. Aua. Es ist ein taktischer und relativ langsamer Wettkampf, die Endzeit ist egal. Das wird bei mir in einigen Stunden anders sein. Dann wird es im besten Fall auf jede Sekunde ankommen.

Frank Wechsel / spomedis Entschlossenheit hat ein Gesicht.

Gegen 20 Uhr komme ich am Stadion an. Mit meinen mitgebrachten nassen Handtüchern, Kühlakkus und Eiswasserflaschen kühle ich mich zwischendurch regelmäßig runter, feuchte meine Kappe immer wieder an und wechsele nach dem Aufwärmen mein komplettes Equipment, um nicht im warmen und durchgeschwitzten Outfit starten zu müssen. Ich nehme die Rennbekleidung inklusive meines persönlichen Glücksbringers aus der Kühltasche: das Trainingsshirt von Ironman-70.3-Weltmeister Gustav Iden, das ich im vergangenen Jahr von der norwegischen Nationalmannschaft bekommen habe. Mehr Motivation geht nicht. Ich streife das rote Shirt über, ziehe die ­Saucony „Endorphin Pro“ an, von denen ich aus meinen Labortests weiß, dass sie für mich die schnellsten Schuhe sind, und stelle mich an die Startlinie. Man sieht sofort, wer hier der einzige Triathlet ist. Nicht nur, weil ich locker fünf Kilo mehr auf den Rippen habe als all die anderen Leichtathleten und Laufspezialisten, sondern auch, weil ich als einziger Starter kein Singlet trage. Die Sonne ist untergangen, der Mond leuchtet hell am Himmel über dem Hammer Park, auf dem Sportplatz ist es totenstill. Die Konzentration ist allen Athleten ins Gesicht geschrieben. Ich merke, wie aufgeregt ich bin, und kurz bevor der Startschuss fällt, rufe ich mir ein Zitat von Michael Jordan ins Gedächtnis, das ich in solchen Momenten immer abzurufen versuche: „Nervös zu sein, ist nicht schlecht. Es bedeutet nur, dass hier gerade etwas Wichtiges passiert.“

Kampf um jede Sekunde

Nach den ersten 100 Metern mit ähnlich viel Armeinsatz wie im Triathlon ordne ich mich an dritter Position ein. Mein Plan, möglichst lange mitten im Feld zu laufen und Kontakt zu den Athleten mit 30:45-Minuten-Meldezeit zu halten, kann ich bereits nach drei Runden über den Haufen werfen. Stattdessen laufe ich die nächsten vier Runden an der Spitze, halte das Tempo konstant bei 73 bis 74 Sekunden pro Runde und ärgere mich insgeheim darüber, dass der dicke Triathlet bei dieser starken Konkurrenz jetzt auch noch die Führungsarbeit leisten muss. Nach knapp drei Kilometern setzen sich einige Athleten vor mich, was ich dankbar annehme, aber in den kommenden Minuten merke ich direkt, wie das Tempo dadurch etwas verschleppt wird. Zwischenzeitlich hat sich ein Läufer allein nach vorn abgesetzt und läuft rund 50 Meter in Führung. Die drei Kilometer passieren wir nach 9:17 Minuten – perfekt, aber allmählich macht sich die Hitze bemerkbar und wir werden mit jeder Runde etwas langsamer. Fünf Kilometer in 15:33 Minuten, also müsste ein negativer Split her. Erste Zweifel. Im Kopf verabschiede ich mich langsam von der magischen 30, als wir in den kommenden Runden weitere Zeit einbüßen. Nach sieben Kilometern wird die Hitze einigen Sportlern zum Verhängnis. Unsere Führungsgruppe reduziert sich auf vier Personen und während viele andere von nun an immer langsamer werden, beschleunigen wir und überholen den Führenden, der seiner mutigen Attacke ebenfalls Tribut zollen muss. Ich konzentriere mich darauf, den Kontakt zum Trio vor mir nicht abreißen zu lassen, mittlerweile bin ich komplett am Anschlag.

Frank Wechsel / spomedis Zeit zu kämpfen.

Nach 8.000 Metern sehe ich, dass ich die letzten zwei Kilometer in 6:00 Minuten laufen müsste, um es noch auf 30:59 zu bringen. Zeit zu kämpfen. Noch vier Runden. Meine Oberschenkel brennen und meine Lunge schreit nach Luft. In jedem anderen Rennen wäre jetzt der Moment gekommen, in dem ich einen Gang zurückschalten würde, stattdessen muss ich schneller werden. Alles oder nichts, dazwischen ist heute kein Platz. Dass sich einer aus unserer Gruppe, der Mittelstreckler und spätere Sieger Marius Abele, mit einem gazellenartigen Laufschritt absetzt, nehme ich in diesem Moment gar nicht richtig wahr. Mein Körper hat längst kapituliert, nur mein Kopf will noch nicht aufgeben. Mit dem Wissen, wie es mir bei einer derartig knappen Niederlage gehen würde, werde ich zwei Runden vor Schluss noch einmal schneller. Die lauten Rufe der wenigen Zuschauer und meiner Freunde, die das Rennen zum Teil sogar durch den Zaun von außen mitverfolgen, höre ich in diesem Moment nicht. Ich bin in meiner eigenen Welt, im Tunnel, im Kampf mit mir und der Uhr. 600 Meter vor Schluss starte ich meinen Endsprint und mein innerer Dialog ist purem Renn­instinkt gewichen.

Frank Wechsel / spomedis Endspurt!

Ich ziehe an meinen beiden vor mir laufenden Mitstreitern vorbei und sehe auf der Stadion­uhr, dass ich die letzten 400 Meter mindestens in 69 Sekunden laufen muss, um die 30 Minuten vorn stehen zu haben. Ich hyperventiliere und meine Schnappatmung ist mittlerweile so stark, dass sie genauso gut als Tonsequenz für nicht jugendfreie Internetseiten herhalten könnte. Ich laufe nur noch mit meinem Herzen und in meinem Kopf rauschen die Bilder unzähliger Schlussrunden von großen Rennen vorbei, die ich mir einige Stunden zuvor angeguckt habe. Mehrere Male auf den letzten 200 Metern habe ich das Gefühl, dass meine Beine gleich nachgeben. Mit weit aufgerissenen Augen erblicke ich die Zeitnahme 100 Meter vor Schluss: 30:42 Minuten, das muss einfach reichen. Auf den letzten Metern fängt vor meinen Augen alles an zu verschwimmen, meine Zielzeit erkenne ich nicht und kurz hinter der Ziellinie ­kippe ich im Gras zur Seite.

Zeitreise: 8:40 Minuten in sechs Jahren

Laut stöhnend und zu kraftlos dafür, die Augen zu öffnen, liege ich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Grün, bevor sich kurze Zeit später drei Sanitäter um mich kümmern. Während sie sicherheitshalber meine Sauerstoffsättigung messen, ich mit Wasser heruntergekühlt werde und meine Hyperventilation langsam weniger wird, frage ich gut fünf Minuten nach Zieleinlauf japsend nach meiner Endzeit: „Unter 31 – und du bist Landesmeister“, bekomme ich als Antwort. Obwohl mir kotzübel ist, huscht bei immer noch geschlossenen Lidern ein Lächeln über meine Lippen und ich spüre, wie mir nicht nur ein Stein, sondern eine ganze Felswand vom Herzen fällt. Nach weiteren fünf Minuten hat sich meine Atmung zum Glück wieder stabilisiert und mir wird auf die noch sehr wackeligen Beine geholfen. Mit Blick auf die Ergebnisliste erfahre ich meine genaue Endzeit: 30:58,17 Minuten, Gesamtplatz zwei im offenen Rennen und Sieger in der Meisterschaftswertung.

Frank Wechsel / spomedis Liegen. Einfach nur liegen …

Als ich mich im Anschluss noch einige Runden barfuß auf dem beleuchteten Rasen auslaufe, ist es bereits halb elf. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht weiß ich, dass ich heute definitiv nicht viel Schlaf finden werde. Nach ­einem Mitternachts-Milchshake bei der „Goldenen Möwe“ liege ich noch bis kurz vor vier wach und lasse meine Gedanken kreisen. Was für eine verrückte Nacht in ­einem noch verrückteren Jahr. Ich bin erfüllt von ­einer großen Portion Demut und jeder Menge Dankbarkeit: In Zeiten, wo es ein Privileg ist, überhaupt ein Rennen machen zu können, fühlt es sich merkwürdig an, sportlich so viel aus 2020 mitnehmen zu können. Ich konnte mir zwei meiner größten Träume erfüllen, während so viele Tausend andere in diesem Jahr zerplatzt sind. Mehrfach spielt sich das Rennen noch vor meinem geistigen Auge ab. Nur ein Ausscheren zum Getränkestand auf der Gegengeraden und ich hätte es vermutlich nicht geschafft. Ich bin heute nicht nur bis an meine Grenzen gegangen, sondern darüber hinaus. Die Bedingungen haben dafür gesorgt, dass die meisten Athleten an diesem Tag ihre Ambitionen und Zeitziele deutlich verfehlt haben. Für mich gab es keine Alternative, keinen Plan B, und meine Vorbereitung hätte körperlich und mental nicht besser sein können. Vielleicht war es diese Einstellung, die meinen Kopf noch einmal stark gemacht hat, als ein Teil von mir das Rennen um eine 30er-Zeit schon aufgegeben hatte. Solche Tage erlebt man nicht oft, desto mehr sollte man sie genießen. In Gedanken versunken scrolle ich auf meinem Handy durch das Fotoarchiv und schaue mir Bilder von meinen 10-km-Läufen der vergangenen Jahre an. Von meinem ersten Zehner 2014 in 39:38 Minuten und der darauffolgenden Zeitenentwicklung von 35:31 Minuten auf 34:15 Minuten in den eineinhalb Jahren danach, meinem 33er-Plateau von 33:09 Minuten in 2016 und 33:03 Minuten in 2017, dem großen Sprung auf 31:50 Minuten im Herbst 2018, auf 31:33 Minuten im vergangenen Jahr und nun, sechs Jahre und zwei Monate nach meinem ersten 10-km-Lauf, auf 30:58 Minuten. Eine Zeitreise, von der ich nicht weiß, ob sie noch einmal weitergehen wird oder nun vorbei ist. Eine Kühlweste werde ich mir trotzdem kaufen. Denn sobald es wieder eine Triathlonsaison gibt, steht eine andere Reise auf jeden Fall noch an. Und wenn alles nach Plan läuft, dann kann ich so ein Ding im nächsten Oktober vermutlich auch in Kailua-­Kona ganz gut gebrauchen.

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5 Kommentare

  1. Da fiebert man selbst beim Lesen richtig mit, obwohl man das Ergebnis ja bereits kennt. Schöner Artikel, schön dass du (Simon) ihn geschrieben hast und Frank dazu die Fotos gemacht hat. Noch mal Glückwunsch zu einer grandiosen neuen Bestleistung. Kommt gut ins neue Jahr und macht weiter so (an das gesamte Team)!!!

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Simon Müller
Simon Müller
Simon Müller ist selbst als ambitionierter Athlet unterwegs. 2022 wurde er Deutscher Meister auf der Kurzdistanz, 2019 qualifizierte sich bei seinem ersten Ironman in Mexiko mit einem AK-Sieg in 8:45 Stunden für den Ironman Hawaii. In seiner Brust schlägt neben dem Triathleten- auch ganz besonders ein Läuferherz. Simons Bestzeite über 10 Kilometer liegt bei unglaublichen 30:29 Minuten.

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