Das Herz: Simon Henseleit beendet seine Profikarriere

Der Kaderathlet der Deutschen Triathlon Union (DTU) zieht sich aus gesundheitlichen Gründen aus dem Elitefeld zurück. Eine Entscheidung, die ihm durch Mediziner abgenommen worden sei. Dem Sport will Henseleit dennoch verbunden bleiben.

Frank Wechsel / spomedis Simon Henseleit (re.) muss seine aktive Profikarriere als Triathlet aus gesundheitlichen Gründen beenden.

„Ich ziehe mich vom professionellen Triathlon zurück.“ Mit diesem klaren und kurzen Statement hat Simon Henseleit heute sein Karriereende bekannt gegeben. Der Kaderathlet der Deutschen Triathlon Union (DTU) folgt damit den Empfehlungen seiner medizinischen Ansprechpartner, die ihn in den vergangenen Monaten betreut haben. „Nach sorgfältiger Prüfung und Beratung durch medizinische Experten ist es klar, dass ich aufgrund meines Herzleidens nicht mehr auf höchstem Niveau trainieren kann. Diese Entscheidung lag nicht in meiner Hand, aber ich vertraue und respektiere die Ratschläge derjenigen, denen meine Gesundheit und meine Zukunft am Herzen liegen“, begründet Henseleit seinen Schritt.

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Aortenklappeninsuffizienz führt zum Karriereende

Hintergrund: Bei dem 24-Jährigen war in einer früheren Untersuchung im Jahr 2014 eine Aortenklappeninsuffizienz diagnostiziert worden. Einfach ausgedrückt: Dadurch öffnet und schließt die Aortenklappe nicht mehr vollständig und das sauerstoffreiche Blut strömt dadurch teilweise wieder ins Herz zurück anstatt in den Körper und die Aorta weitet sich durch die Belastung. Jahrelang hat Henseleit unter medizinischer Kontrolle dennoch Triathlon auf Spitzenniveau betreiben können. Jetzt allerdings habe sich herausgestellt, dass diese Insuffizienz in einem Maße zugenommen habe, das die Fortsetzung von Henseleits Profikarriere infrage stellte.

„Unglaublich intensiv“

Henseleit in seinem Social-Media-Post: „Die Zeit, die ich auf höchstem Niveau in diesem Sport verbracht habe, war nicht sehr lang, aber der Weg dorthin war unglaublich intensiv. Ich habe sowohl Höhen als auch Tiefen erlebt, so dass es sich wie eine viel längere Reise anfühlte. Dieser Sport hat mir unglaubliche Erfahrungen beschert, mich Resilienz gelehrt und mich mit erstaunlichen Menschen verbunden. Auch wenn der Abschied bittersüß ist, bin ich dankbar für alles, was Triathlon in mein Leben gebracht hat.“

Jan Papenfuss Weltmeister: Mit dem DTU-Team feierte Simon Henseleit im vergangenen Jahr einen seiner größten Erfolge.

Eines der erfolgreichsten Jahre seiner Karriere liegt noch nicht allzu lange zurück. 2023 gewann Henseleit neben dem U23-WM-Titel auch den Weltmeistertitel im Mixed Relay mit der deutschen Mannschaft in Hamburg und wurde Dritter über die Sprintdistanz bei den Deutschen Meisterschaften.

„Gesundheit ist das Wichtigste“

In einem Videopost ergänzte Henseleit zu seiner Rücktrittsankündigung: „Ich kann den Sport weiter ausüben, aber ich darf nicht mehr in hohe Blutdruckbereiche kommen. Dann würde die Aorta Gefahr laufen, zu reißen. Daher ist das keine Entscheidung, die ich bewusst treffe, sondern, die mir von den Ärzten abgenommen wurde. Gesundheit ist das Wichtigste, auch wenn Sport meine Leidenschaft ist. Ich bleibe in dem Sport und werde viel trainieren, aber auf einem Level, das meiner Gesundheit nicht schadet, sondern mir guttut.“ In seinem Instagram-Beitrag betont Henseleit am Ende: „Ich freue mich darauf, mit Dankbarkeit und Optimismus weiterzumachen. Ich danke euch allen für eure Unterstützung!“

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Bengt Lüdke
Bengt Lüdke
Bengt-Jendrik Lüdke ist Redakteur bei triathlon. Der Sportwissenschaftler volontierte nach seinem Studium bei einem der größten Verlage in Norddeutschland und arbeitete dort vor seinem Wechsel zu spomedis elf Jahre im Sportressort. In seiner Freizeit trifft man ihn in Laufschuhen an der Alster, auf dem Rad an der Elbe – oder sogar manchmal im Schwimmbecken.

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