Samstag, 20. April 2024

Das WM-Rennen der Frauen: zehn Favoritinnen im Check

Die Gejagte, die sich als Jägerin sieht

Zweieinhalb Jahre ist der phänomenale Hawaii-Triumph von Anne Haug (39, GER) bereits her, dennoch ist die Bayreutherin beim Rennen in St. George offizielle Titelverteidigerin. 2020 fiel die WM aus, 2021 wird an diesem Wochenende nachgeholt. Und auch diesmal gilt Haug unter den nach der WM-Absage von Laura Philipp drei verbliebenen deutschen Profi-Frauen als aussichtsreichste Sieganwärterin. Ihre unwiderstehliche Laufstärke verschafft ihr im Feld großen Respekt. Alle wissen, dass man sie schon vor dem Wechsel in die Laufschuhe deutlich distanzieren muss, um überhaupt eine Chance auf den Sieg zu haben. An einem normalen Tag kann Haug beim Marathon locker zehn Minuten aufholen, erwischt sie einen Sahnetag wie bei ihrem überragenden Erfolg in Roth 2021, als sie die 42,195 Kilometer in 2:43 Stunden lief, ist die 39-Jährige kaum zu stoppen. Trotz ihrer Erfolge wirkt Haug jedes Mal überrascht, wenn sie mal wieder als Erste durchs Ziel gelaufen ist. Im WM-Interview mit triathlon (hier geht’s zur Ausgabe) sagte sie, dass sie sich auch in Utah als Jägerin sieht und nicht als Gejagte. „Als Sportler ist es doch so: Egal wie viele Medaillen oder Rekorde du schon eingefahren hast, das gibt dir beim nächsten Rennen keinen Bonus. Es beginnt wieder bei null.“ Auf dem anspruchsvollen Kurs in St. George wird es für Anne Haug darauf ankommen, den Rückstand beim Schwimmen in Grenzen zu halten und mit dem Rad auf Tuchfühlung zur Spitze zu fahren. Dann ist alles drin. Vielleicht beflügelt sie bei der Mission Titelverteidigung ja eine ganz besondere Auszeichnung, die sie vor einem Monat in Bayreuth erhielt. Ihre Heimatstadt kürte sie zur „Sportlerin des Jahrzehnts“. In der Laudatio hieß es: „Sie ist bescheiden, aber leistungsorientiert, beharrlich und diszipliniert.“ Es sind Tugenden, die Haug auch am Samstag zum Sieg verhelfen könnten.

Die erfahrene Dauersiegerin

Daniela Ryf Ironman Hawaii 2018 01
Nils Flieshardt / spomedis

Wie immer, wenn Daniela Ryf (34, SUI) bei einem Triathlon an der Startlinie steht, zählt die Schweizerin zu den ganz heißen Sieganwärterinnen. Das ist auch in St. George so, und trotzdem ist die Lage diesmal eine andere. Denn Ryf, die viermal hintereinander auf Hawaii triumphieren konnte und in sechs Jahren fünfmal Ironman-70.3-Weltmeisterin wurde, hat in den letzten Jahren ihren Nimbus als Unbesiegbare verloren. Vorbei sind die Zeiten, in denen sie ihre Rivalinnen auf dem Rad scheinbar spielerisch distanzierte, um den Sieg mit einem soliden Lauf perfekt zu machen. Seit ihrem verpatzten Hawaii-Rennen 2019, als sie nur 13. wurde, gleichen ihre Auftritte einer Wundertüte. Eine eigentlich starke Saison 2021 mit fünf Siegen über die volle und halbe Ironman-Distanz endete für Ryf mit einem enttäuschenden 11. Platz bei der Ironman-70.3-WM in St. George. In diesem Jahr steht für sie bisher nur ein zweiter Platz hinter Laura Philipp beim eher mäßig besetzten Ironman 70.3 in Dubai zu Buche. Beim Rennen in Oceanside schaffte sie es gerade noch unter die besten Zehn, bevor sie wegen zu schnellen Bergabfahrens disqualifiziert wurde. Inwiefern Ryfs sportlicher Wandel mit dem Coronajahr 2020 zusammenhängt, bleibt Spekulation. Doch Fakt ist, dass sie sich in jener Zeit von ihrem langjährigen Erfolgscoach Brett Sutton trennte, ihr Studium in Lebensmitteltechnologie wieder aufnahm und beendete und ein Haus baute. Später kamen gesundheitliche Probleme mit dem Immunsystem und der Atmung hinzu. Außerdem merkt die Athletin nach eigener Aussage, dass sie inzwischen deutlich mehr Zeit zum Regenerieren braucht. Abschreiben sollte man Daniela Ryf in St. George aber auf keinen Fall, und als Weltklasseathletin würde sie nicht antreten, wenn sie nicht topfit wäre. „Wenn du erst mal im Rennen bist, zählt jedes Rennen“, sagte Ryf in einem Interview. „Und dieses Rennen ist die Weltmeisterschaft, also werde ich definitiv alles geben, was ich habe.“

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Die personifizierte Disziplin

Getty Images

Als Mitglied der britischen Armee und Physiotherapeutin kombiniert Katrina Matthews (31, GBR) zwei wesentliche Faktoren für sportlichen Erfolg: Disziplin und das Wissen um Auswirkungen von Training und Verletzungen auf die Leistungsfähigkeit des menschlichen Körpers. So kann es durchaus vorkommen, dass die 31-Jährige ihren Background nutzt, um ihr Training im Bedarfsfall selbst anzupassen, anstatt die Einheiten durchzuziehen. Matthews als Newcomerin zu bezeichnen, wäre eine Untertreibung. Schließlich ist sie ETU-Mitteldistanz-Europameisterin und hat bereits unter anderem den Ironman Florida 2020 in 8:40:50 Stunden in persönlicher Bestzeit und mit Streckenrekord sowie im vergangenen Jahr den Ironman UK gewonnen. Außerdem landete sie bei der Ironman-70.3-WM 2021 auf Rang vier. Ein ganz alter Hase ist die Britin dennoch nicht im Profizirkus, denn Matthews ist erst seit 2019 als professionelle Athletin bei Wettkämpfen dabei, wodurch ihr die ganz große Routine von Athletinnen wie Anne Haug oder Daniela Ryf noch fehlt. Einen kleinen Ritterschlag erhielt die Britin mit der Teilnahme am Collins Cup im vergangenen Jahr, für den sie sich mit ihren Leistungen qualifiziert hatte und zur siegreichen Europa-Equipe gehörte. Zuletzt sendete sie ein Ausrufezeichen durch ihren Sieg beim Ironman 70.3 Lanzarote. Die Stunden von Katrina Matthews im Rennverlauf schlagen vor allem nach dem Schwimmen. Auch wenn sie insgesamt eine sehr ausgeglichene Athletin ist, wird es für sie in Utah darum gehen, nach der ersten Disziplin in aussichtsreicher Position zu liegen, damit ihr anschließend alle Optionen zur Verfügung stehen. Ob taktisches Rennen oder Vollgas – Katrina Matthews kann sowohl auf dem Rad als auch beim abschließenden Marathon mit Laufzeiten deutlich unter drei Stunden beide Register ziehen. Sollte der Abstand nach der ersten Disziplin deutlich sein, könnte Matthews Chance darin liegen, sich mit anderen starken Radfahrerinnen zusammenzuschließen, um die Verfolgung aufzunehmen. Die Britin steht in der Favoritenliste jedenfalls weit oben. Der zweifache Ironman-Weltmeister Chris McCormack traut ihr den Titelgewinn in St. George zu. Matthews defensiver Kommentar bei Instagram: „Ich bin mir noch nicht sicher.“

Die Aufopferungsvolle

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Ganz oder gar nicht, Sekt oder Selters: Die Renntaktik von Heather Jackson (38, USA) ist in den meisten Fällen so simpel wie spektakulär. Das ist aber nur einer der Gründe, warum man die 38-Jährige gern auf der Strecke verfolgt. Heather Jackson lässt die Zuschauer und Fans noch mehr als andere Athletinnen über Social Media teilhaben an ihrem Sportlerleben und schreckt auch nicht davor zurück, Rückschläge zu benennen und einzuordnen und ihre sportlichen Selbstkasteiungen bildgewaltig festzuhalten. So werden ihre Leistungen noch nachvollziehbarer. Die US-Amerikanerin kann auf jede Menge Rennerfahrung bauen. 2022 ist ihr 13. Jahr als Triathlonprofi – und Heather Jackson kann neben sechs Ironman-Siegen und einem Podiumsplatz bei der Ironman-Weltmeisterschaft (Dritte im Jahr 2016) auf drei weitere Hawaii-Top-5-Platzierungen verweisen. Zugegeben: Die Ironman-70.3-Vizeweltmeisterin von 2013 hatte einen schwachen Start in die Saison, legte beim Ironman 70.3 Oceanside Anfang April ein DNF hin und war selbst wütend und frustriert über die Fehler, die ihr beispielsweise beim Schalten unterlaufen sind. Die Erfahrungen will sie in die nächsten Rennen mitnehmen und sie könnte bereits in St. George davon profitieren. Schließlich beendete sie das Rennen in Kalifornien vorzeitig aufgrund von Rückenproblemen, um in Utah definitiv fit am Start zu stehen. Dabei wird es für Heather Jackson darum gehen, ihren Rückstand nach dem Schwimmen auf die Topathletinnen in dieser Disziplin im Rahmen zu halten, um anschließend auf dem Rad Zeit gutzumachen und möglichst weit nach vorn zu fahren, um sich eine günstige Ausgangsposition für den Marathon zu verschaffen. Wenn alles für sie läuft, ist Heather Jackson ein Platz unter den Top 5 zuzutrauen.

Die verspätete WM-Debütantin

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Für Skye Moench (33, USA) wird es der erste Auftritt bei einer Ironman-Weltmeisterschaft sein. 2019 hatte sie sich bereits einmal qualifiziert, mit einem Sieg beim spannenden und abwechslungsreichen Rennen in Hamburg. Das gewann die US-Amerikanerin in 9:15:31 Stunden, nachdem Sarah True in der Schlussdisziplin in Führung liegend zusammenbrach und Moench auf der Laufstrecke vorbeizog. Im Monat vor der WM auf Hawaii beendete ein Radunfall die Träume vom Start beim mythischen Rennen: Ellbogenverletzung, Schlüsselbein und Daumen gebrochen. Nach wochenlanger Zwangspause vom gezielten Training sorgte die Coronapandemie dafür, dass Skye Moench erst Ende 2020 ihr Comeback auf der Rennstrecke feiern konnte. Immerhin mit einem zweiten Platz beim Bear Lake Brawl und einem zweiten Rang beim Ironman Florida in 8:46:35 Stunden hinter Katrina Matthews. Im vergangenen Jahr überzeugte Moench, die bereits die Qualifikation für Kona im Oktober 2022 in der Tasche hat, auf der Langdistanz durch einen dritten Platz beim Ironman Tulsa hinter Daniela Ryf und Katrina Matthews sowie ihren Sieg beim Ironman Chattanooga und Rang zwei beim Ironman Florida. Beim Collins Cup startete sie für das Team USA. Ihr Vorbereitungsrennen über die Mitteldistanz in Oceanside beendete die 33-Jährige auf dem achten Platz, machte sich anschließend aber bereits auf den Weg nach St. George, um sich vor Ort auf die WM vorzubereiten und die Rad- sowie die Laufstrecke im Vorfeld ausgiebig zu studieren und mehrmals zu absolvieren. Während Skye Moench auf dem Rad zu den stärksten Athletinnen zählt und in der zweiten Disziplin sicherlich die Entscheidung für eine gute Ausgangslage beim Marathon erzwingen möchte, wird sie beim Schwimmen zu kämpfen haben, um den Anschluss an die Spitze nicht zu verlieren.

Die Umsteigerin

Die Bilder gingen um die Welt und machten Lisa Nordén (37, SWE) zu einer tragischen Figur: Bei den Olympischen Spielen von London 2012 lieferte sich die Schwedin ein Laufduell im Zielsprint mit der Schweizerin Nicola Spirig und kam zeitgleich mit ihrer Rivalin ins Ziel. Erst nach Auswertung der Bilder dieses Fotofinishs wurde Spirig zur Olympiasiegerin erklärt, für Nordén blieb die Silbermedaille. Es war dennoch einer der größten Erfolge der zweimaligen ITU-Weltmeisterin über die Sprintdistanz (2010, 2012) und die Kurzdistanz-Weltmeisterin von 2012. Mit ihrer Routine weiß die 37-Jährige Rennsituationen einzuschätzen und kann auf dynamische Entwicklungen reagieren. Wie sehr das bei ihrer ersten Ironman-Langdistanz-Weltmeisterschaft zum Tragen kommen wird, wird vom Rennverlauf abhängig sein. Als gute Schwimmerin dürfte Nordén nach der ersten Disziplin zumindest so weit vorn zu finden sein, dass sie ihre Stärken in der zweiten Disziplin ausspielen kann. Auf dem Rad ist die 37-Jährige so stark, dass sie 2017 bis 2020 schwedische Meisterin im Einzelzeitfahren wurde und selbst die Spezialistinnen in ihrem Heimatland abhängen konnte. Nach dem Schwerpunkt Kurzstrecke wechselte Lisa Nordén zunächst auf die Mitteldistanz und feierte Achtungserfolge durch Podiumsplätze bei der Challenge Daytona und der Challenge Prag 2019. Im vergangenen Jahr beeindruckte sie mit ihrem Sieg bei ihrem Ironman-Debüt in Lake Placid in 9:11:25 Stunden vor Heather Jackson und lieferte die drittschnellste Schwimmzeit hinter einer der Ausnahmeathletinnen der ersten Disziplin, Lauren Brandon, und Pamella Oliveira. Obendrein legte Nordén mit 4:55:25 Stunden den schnellsten Bikesplit hin. Darum wird es auch in St. George gehen. Um ihre Schwächen in der dritten Disziplin ausgleichen zu können, wird sie mit einem Zeitpolster vor den starken Läuferinnen wie Anne Haug und Katrina Matthews den zweiten Wechsel hinter sich bringen müssen.

Die Agegroup-Weltmeisterin

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Mit dem Triumph der Agegrouper-Konkurrenz bei der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii im Jahr 2019 begann für Ruth Astle (32, GBR) ein neuer Weg. Der als Profi. Seit Ende 2019 erst ist die Britin Vollzeit-Triathletin, der Wechsel erfolgte in einer Zeit, in der durch die Coronapandemie Wettkämpfe rar gesät waren und die Athleten kaum Chancen hatten, sich und ihre Sponsoren zu präsentieren. Ruth Astle blieb beharrlich. Nach ihrem Profidebüt beim Ironman Western Australia (Rang neun) im Dezember 2019 konnte sie mit Rang vier beim Ironman Florida 2020 in 9:04:03 Stunden hinter Katrina Matthews, Skye Moench und Meredith Kessler auf sich aufmerksam machen und das Ticket für St. George lösen – vor allem durch ihren Bikesplit von 4:32:13 Stunden, der zugleich einen neuen Streckenrekord in der zweiten Disziplin bedeutete. Im Jahr 2021 startete Ruth Astle durch: Dem siebten Rang beim Ironman Tulsa folgte der erste Sieg über die volle Distanz beim Ironman Mallorca in 8:59:14 Stunden, mit dem sie sich zugleich die Qualifikation für Kona im Oktober sicherte. Erneut war keine der Konkurrentinnen um Lisa Nordén und Fenella Langridge auf der Radstrecke schneller als sie (4:51:43 Stunden). Im November vergangenen Jahres lief Ruth Astle schließlich beim Ironman South Africa nach 8:38:50 Stunden als Erste über die Ziellinie. Es ist beinahe überflüssig zu erwähnen, wer den schnellsten Bikesplit an diesem Tag auf den Asphalt zauberte. Astle distanzierte die Konkurrenz nach einem passablen Schwimmen in der zweiten Disziplin um fünf Minuten (4:55:49 Stunden). Die Generalprobe vor der WM in Utah absolvierte die 32-Jährige beim Ironman 70.3 Oceanside, bei dem sie Rang neun belegte – nicht ganz das Ergebnis, dass sich die Britin selbst vorgestellt hatte. Beim Schwimmen (27:45 Minuten) hatte sie mit den Wellen zu kämpfen. Auf dem Rad (2:24:10 Stunden) blieb sie hinter den eigenen Erwartungen zurück. Immerhin beim Laufen konnte sie in 1:21:37 Stunden eine neue persönliche Bestleistung aufstellen. Nach Oceanside ging es für Astle noch einmal zur Vorbereitung auf die Ironman-WM nach Flagstaff in die Höhe. Sollte Ruth Astle ihre ansteigende Schwimmform für die WM konservieren können, wird sie auf dem Rad sicherlich ihr Heil in der Flucht suchen, um in der abschließenden Disziplin einem Showdown mit den überragenden Läuferinnen um Anne Haug aus dem Weg zu gehen – auch wenn Astle durchaus ihre Stärken in der dritten Disziplin besitzt.

Salou-Siegerin auf der Suche nach Konstanz

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Die letzten Trainingswochen vor der Weltmeisterschaft hat Fenella Langridge (30, GBR) auf Mallorca absolviert. Zuvor wollte sie ihre Form bei der Challenge Salou in allen drei Disziplinen testen – das Schwimmen aber fiel aus. Ihr Erkenntnis: Der Lauf zum Auftakt war schnell, auf dem Rad konnte sie das Tempo von Lisa Nordén insgesamt mitgehen und beim abschließenden Halbmarathon den anderen davonlaufen (1:20:03 Stunden). So reist die Britin mit der Empfehlung eines Sieges bei der Challenge Salou zur Ironman-Weltmeisterschaft. Der Triathlonwelt stellte sich Fenella Langridge 2018 richtig vor. Bei vier Starts über die Ironman-Mitteldistanz gelangen ihr vier Podiumsplätze, darunter der Sieg beim Ironman 70.3 Edinburgh in 4:23:21 Stunden. Während sie bei der 70.3-Weltmeisterschaft in dem Jahr nicht um den Sieg mitkämpfen konnte, stieg sie im Folgejahr beim Ironman 70.3 Barcelona ganz oben auf das Podium (4:24:24 Stunden) und sicherte sich den Vizetitel bei den 70.3-Europameisterschaften in Elsinore. Als Profiathletin ging sie im vergangenen Jahr erstmals bei einer Ironman-Distanz an den Start, feierte in Cœur d’Alene Rang zwei (8:59:49 Stunden) und bei der Challenge Roth den dritten Platz (8:27:04 Stunden). Als ausgezeichnete Schwimmerin darf Fenella Langridge bei der Ironman-WM in Utah nach der ersten Disziplin weit vorn erwartet werden. Anschließend wird ihre Tagesform entscheiden, inwiefern sie um die vorderen Plätze ein Wörtchen mitreden kann. Auf dem Rad kann die Britin zu den starken Athletinnen gehören, wenn sie einen guten Tag erwischt. Beim Laufen offenbarte Langridge bisher die größten Schwächen. Insgesamt fehlt ihr in den letzten beiden Disziplinen noch die Konstanz.

Die Texas-Siegerin mit müden Beinen

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Ihre starke Form bewies Jocelyn McCauley (34, USA) gerade erst beim Ironman Texas, als ihr in 8:58:13 Stunden ihr insgesamt vierter Sieg bei einer Langdistanz gelang. Allerdings ist das Rennen erst zwei Wochen her und dürfte der US-Amerikanerin beim Start in St. George noch in den Knochen stecken. Zudem hat McCauley nicht die besten Erinnerungen an den Kurs in Utah. Bei der Ironman-70.3-WM im vergangenen September musste sie das Rennen als einzige Profi-Athletin vorzeitig aufgeben. Dennoch: Gelingt es der starken Radfahrerin in der Kürze der Zeit, gut zu regenerieren, und im Rennen eine ähnlich starke Performance abzuliefern wie in Texas, kommt die „Racing Mum“ sicher für einen Platz ganz vorn in Betracht. Wenn es zeitlich passt, wird sie dabei von ihrer neunjährigen Tochter Emilin an der Strecke angefeuert.

Kurzfristige Absage: Coronavirus stoppt die Überraschungstüte vom Team Erdinger

spomedis

Etwas angeschlagen war Carolin Lehrieder (33, GER), aber voller Zuversicht, dass sie in St. George an der Startlinie stehen kann. Am Mittwoch folgte schließlich die endgültige Absage: Carolin Lehrieder hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Sie stand bei einer Ironman-Weltmeisterschaft bereits auf dem Treppchen: Als Altersklassenathletin erreichte sie das Ziel in Kona 2013 als Dritte. In der jüngeren Vergangenheit konnte die 33-Jährige bei ihrem Sieg beim Ironman Italy 2019 in 8:48:23 Stunden einen neuen Streckenrekord für sich verbuchen. Zuletzt landete sie beim Ironman 70.3 Dubai im März auf dem sechsten Rang, nachdem sie lange an einem Podiumsplatz geschnuppert hatte. Das gleiche Schicksal hatte sie im vergangenen Jahr beim Ironman Hamburg ereilt, als Lehrieder auf der Laufstrecke zunächst sogar die Führung übernommen hatte, dann aber aufgrund körperlicher Probleme die Konkurrenz ziehen lassen musste und letztlich noch Rang fünf ins Ziel rettete (8:43:19 Stunden). Bei der Weltmeisterschaft in Utah hätte Carolin Lehrieder zwar nicht zu den Topfavoritinnen gehört, ihre couragierten Auftritte spülen sie im Rennverlauf aber immer wieder weit nach vorn und bei optimalem Rennverlauf wäre ein Platz unter den ersten Fünf im Bereich des Möglichen gewesen.

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Redaktion triathlon
Redaktion triathlonhttps://tri-mag.de
Die Redaktion der Zeitschrift triathlon und von tri-mag.de sitzt in Deutschlands Triathlonhauptstadt Hamburg im Stadtteil Altona. Das rund zehnköpfige Journalistenteam liebt und lebt den Austausch, die täglichen Diskussionen und den Triathlonsport sowieso. So sind beispielsweise die mittäglichen Lauftreffs legendär. Kaum ein Strava-Segment zwischen Alster und Elbe, bei dem sich nicht der eine oder andere spomedis-Mitarbeiter in den Top Ten findet ...

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