Freitag, 19. April 2024

Deutscher Doppelsieg: Anne Haug und Justus Nieschlag gewinnen den Ironman 70.3 Lanzarote

IRONMAN LANZAROTE / Club La Santa – James Mitchell Zum dritten Mal hat Anne Haug den Ironman 70.3 Lanzarote gewonnen. In 4:16:47 Stunden lief sie dem Sieg ungefährdet entgegen.

Sie haben die Qualifikation für die Ironman-70.3-Weltmeisterschaft in der Tasche: Anne Haug und Justus Nieschlag haben mit zwei beeindruckenden Leistungen den Ironman 70.3 Lanzarote gewonnen. Nieschlag setzte sich dabei bereits beim Schwimmen an die Spitze und führte das Rennen auch auf der Radstrecke souverän an. Augenscheinlich nicht durch die Belastung der Arena Games von vor einer Woche beeinträchtigt zu sein, drückte er auch dem Halbmarathon seinen Stempel auf und gewann nach 3:54:57 Stunden vor dem Franzosen Mathis Margirier (3:55:13 Stunden) und Thor Bendix Madsen (3:56:51 Stunden).

Aller guten Dinge sind drei, dachte sich wohl Anne Haug, als sie nach 4:16:47 Stunden die Ziellinie als Erste überquerte. Ihren dritten Sieg beim Ironman 70.3 Lanzarote feierte die 40-Jährige nahezu ungefährdet, hatte nach den insgesamt 113 Kilometern einen Vorsprung von 11:50 Minuten auf die Zweitplatzierte India Lee (4:28:38 Stunden). Dritte wurde die Elisabetta Curridori (4:36:42 Stunden). Emma Pallant-Browne, die ebenfalls um den Sieg mitkämpfen wollte, wurde über Nacht krank und konnte somit nicht an der Startlinie stehen

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Zwei Deutsche auf einer Mission

Im ersten Rennen seiner Premierensaison auf der Mitteldistanz war es Justus Nieschlag, der den Atlantik nach 22:48 Minuten als Erster verließ. Ihm dicht auf den Fersen folgten gleich neun weitere Athleten, darunter auch Rico Bogen (GER), Mathis Margirier (FRA), Josh Lewis (GBR) und Daniel Bækkegård (DEN). Maurice Clavel (GER) erreichte die erste Wechselzone 31 Sekunden später, auf Platz zwölf liegend, zeitgleich mit Pieter Heemeryck (BEL) und Thomas Davis (GBR). Der Däne Thor Bendix Madsen verlor 1:18 Minuten in der ersten Disziplin, Andreas Dreitz (GER) sogar 2:46 Minuten.

Und Nieschlag schien sich etwas vorgenommen zu haben: Nach einem Drittel der Radstrecke hatte er sich mit Margirier nach vorn abgesetzt, Bogen, Bækkegård, Heemeryck und Lewis folgten bei Kilometer 35 mit einer Minute Rückstand. Der starke Radfahrer Madsen holte derweil auf diese Vierergruppe auf und attackierte schließlich gemeinsam mit Bogen. Zusammen fuhren sie die einminütige Lücke zu und schlossen auf das Führungsduo auf.

Zu viert bestritten sie die restlichen 40 Kilometer der Radstrecke, Nieschlag und Bogen fuhren kurz vor der Wechselzone noch eine kleine Lücke auf ihre beiden Kontrahenten heraus. Margirier und Madsen folgten zehn, beziehungsweise 20 Sekunden später in die Laufschuhe.

Niemand schlägt Nieschlag

Weder Bogen, Margirier noch Madsen schafften es anschließend, das Tempo des 31-Jährigen mitzugehen. Bereits zur Hälfte der Laufstrecke fielen sie zurück, Madsen rückte zwar auf Position drei vor, schaffte es jedoch auch nicht, die Lücke nach ganz vorn zu verringern.

Margirier verkürzte den Abstand auf Nieschlag zum Ende der Laufstrecke noch einmal signifikant, kam jedoch nicht mehr an den Deutschen heran, der nach dem Ironman 70.3 Kraichgau auch sein zweites Mitteldistanzrennen gewann und die Ziellinie nach 3:54:57 Stunden überquerte. Margirier folgte 15 Sekunden später, Thor Bendix Madsen komplettierte das Podium (3:56:51 Stunden) und Rico Bogen wurde Vierter (3:59:15 Stunden). Daniel Bækkegård beendete das Rennen auf Rang fünf (4:00:49 Stunden), Pieter Heemeryck auf sechs (4:01:40 Stunden).

PlatzNameLandGesamt1,9 km Swim90 km Bike21,1 km Run
1Justus NieschlagGER3:54:5722:482:11:591:15:26
2Mathis MargirierFRA 3:55:1322:592:12:001:15:32
3Thor Bendix MadsenDEN3:56:5124:072:10:191:16:59
4Rico BogenGER3:59:1522:562:11:521:19:46
5Daniel BækkegårdDEN4:00:4923:002:14:011:19:01
6Pieter HeemeryckBEL4:01:4023:202:13:561:19:51
7Josh LewisGBR4:02:4722:572:14:501:19:59
8Yvan JarrigeFRA 4:02:5623:512:17:361:16:51
9Dieter ComhairBEL4:03:3427:102:16:401:15:13
10Colin SzuchUSA4:05:0524:402:16:361:18:42
13Nico MarkgrafGER4:06:0924:182:18:481:17:00
19Marcel BolbatGER4:11:3124:382:23:431:17:49
21Timo SchaffeldGER4:12:1926:322:26:011:15:09
24Andreas DreitzGER4:17:0025:352:26:301:18:28

Zweikampf an der Spitze

Im Frauenrennen erreichte eine Viergruppe den Schwimmausstieg nach exakt 26 Minuten. Diese bestand aus Kate Curran (GBR), India Lee (GBR), Anne Haug (GER) und der Italienerin Fabia Maramotti, die bereits im Atlantik eine Lücke von einer Minute auf die weiteren Verfolgerinnen rissen. Auf dem Rad setzten sich Haug und Lee prompt an die Spitze und ließen Curran und Maramotti keine Chance, ihnen zu folgen. Elisabetta Curridori (ITA), die beim Schwimmen einen Rückstand von 2:30 Minuten aufgebrummt bekam, schob sich bis Kilometer 35 von Platz acht auf vier vor. Zu diesem Zeitpunkt war das Führungsduo noch immer rennbestimmed: Etwa vier Minuten trennten Haug und Lee von Curran.

Schließlich machte die Ironman-Weltmeisterin von 2019 ernst und distanzierte Lee bis Kilometer 60 um etwas mehr als 30 Sekunden. Curridori überholte derweil Curran, fuhr jedoch mit einem Rückstand von sechs Minuten hinter der Spitze. Mit einem Radsplit von 2:29:00 Stunden erreichte Haug die Wechselzone als Erste, India Lee mit einem Rückstand von 1:35 Minuten als Zweite.

Ungefährdeter Sieg für Haug

Auf den anschließenden 21,1 Laufkilometern lief die Bayreutherin ihrem dritten Sieg beim Ironman 70.3 Lanzarote ungefährdet entgegen. Bereits auf den ersten acht Kilometern wuchs ihr Vorsprung um drei weitere Minuten. Sie gewann schließlich nach 4:16:47 Stunden. Ihre Halbmarathonzeit von 1:16:28 Stunden war dabei die achtschnellste des Tages, inklusive des Männerfelds. Lee finishte fast zwölf Minuten später (4:28:38 Stunden). Elisabetta Curridori beendete das Rennen schließlich nach 4:36:42 Stunden und komplettierte das Podium. Kate Curran kam kurz nach ihr als Vierte ins Ziel (4:37:39 Stunden).

PlatzNameLandGesamt1,9 km Swim90 km Bike21,1 km Run
1Anne HaugGER4:16:4726:032:29:001:16:28
2India LeeGBR4:28:3826:032:30:401:26:43
3Elisabetta CurridoriITA4:36:4228:342:35:051:27:37
4Kate CurranGBR4:37:3926:002:39:521:26:29
5Anna Guera RajaESP4:41:0627:032:42:041:25:55
6Lydia DantGBR4:41:1129:552:35:561:29:33
7Rebecca AnderburyGBR4:45:2431:182:36:421:30:47
8Astrid Van CauwelaertBEL4:45:5127:132:46:241:26:16
9Morier EmilieFRA 4:46:2028:342:37:291:34:27
10Danielle FauteuxCAN4:48:0230:292:40:431:31:15
15Lina-Kristin SchinkGER4:58:1731:592:43:501:36:17
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13 Kommentare

  1. Toller Erfolg von Nieschlag und Haug. Von vorne weg. Sehr souverän.

    Die zuletzt öfters erwähnten und ob ihrer Trainingseindrücke „gefeierten“ Clavel und Dreitz haben hingegen enttäuscht. Da muss irgendwann mal auch wieder ein Erfolg in ihre Vita, sonst werden sie links und recht, auch national, überholt.

  2. Im Podcast „Buddy Talk“ hört sich der Rennverlauf beim Laufen aber sehr anders an: er hatte Margirier bereits ziehen lassen müssen und Madsen im Rücken, als er sein Tempo wiederfand und 500m vor dem Ziel Platz 1 zurückeroberte.
    Diese Dramatik geht erstaunlicherweise weder aus dem Artikel noch aus dem Interview (!) hervor.

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Jan Luca Grüneberg
Jan Luca Grüneberg
Nach dem Studium der Sportwissenschaften an der Deutschen Sporthochschule Köln ist Jan Luca Grüneberg seit 2022 bei spomedis und wird zum Redakteur ausgebildet. Wenn er gerade mal nicht trainiert, hört oder produziert er wahrscheinlich Musik.

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