Donnerstag, 25. April 2024

Die Ostroute wird für Jonas Deichmann doch wieder zur Option

Auch wenn es derzeit kein Vorankommen gibt auf seinem Triathlon rund um die Welt, denkt Jonas Deichmann gar nicht daran in den Urlaubsmodus zu schalten. Auch wenn es sich in seiner Ferienwohnung, in der er zwischenzeitlich untergekommen ist, weitaus bequemer leben lässt als im Sattel auf der Straße oder nachts im Schlafsack unter freiem Himmel.

Alternativroute würde Zeit sparen

Deichmann aber nutzt den Luxus der vorübergehend eigenen vier Wände neben Interviews für Print, TV und Radio dazu, seine Planungen voranzutreiben und eine aktuelle Route für sein Projekt auszuarbeiten. „Ich arbeite an einer Lösung“, erklärt der 33-Jährige, der vergangene Woche eine 180-Grad-Wende für möglich erklärt hatte, um über Portugal per Segelboot erst in die USA zu reisen, dort von der Ost- an die Westküste zu laufen, um schließlich Asien gen München mit dem Fahrrad zu durchqueren. „Als ich das ins Auge gefasst habe, war meine Situation praktisch aussichtslos, was die Route in Richtung Osten angeht. Ich hätte auf diese Weise ein halbes Jahr sparen können. Meine Bemühungen über Russland sind bisher alle gescheitert. Und es sah nicht danach aus, dass sich das bald ändert“, so Deichmann, der auch schon auf seinen bisherigen Rekordfahrten wie etwa bei der Cape-to-Cape-Tour vom Nordkap nach Kapstadt mit Hindernissen konfrontiert war – aber stets Lösungen gefunden hat. Der Dokumentarfilm zu diesem Abenteuer ist ab dem 28. Januar erhältlich. Der Trailer bietet einen Vorgeschmack.

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Marco Henrichs engagiert sich für Deichmann

Mittlerweile gibt es aber Hoffnung. Sein Türkei-Visum laufe zwar in knapp 50 Tagen aus, allerdings habe ihn in der Zwischenzeit der ehemalige Langstreckenschwimmer, Ex-Triathlet und Trainer Marco Henrichs kontaktiert, der im Deutsch-Russischen Forum und auf Sportebene in Russland sehr gut vernetzt ist und sich für Völkerverständigung einsetzt. „Plötzlich ging es recht schnell, als er die Organisation übernommen hat. Die Deutsche Triathlon Union hat dem Russischen Triathlon-Verband geschrieben, dann ging es weiter an des russische Olympische Komitee und auch das Sportministerium ist involviert. Es wird gerade daran gearbeitet, dass ich ein Sportvisum bekomme. Es sieht gut aus“, berichtet Deichmann.

Zwischenstopp: Jonas Deichmann versorgt sich mit frischem Wasser.

Deichmann will Grenze am 15. Februar überqueren

„Es läuft gerade unbürokratisch und schnell. Ich kenne noch keine Details, wie lange das Visum gilt und ob es tatsächlich klappt, aber ich habe für 180 Tage angefragt.“ Die Rechnung ist einfach: „In der aktuellen Jahreszeit benötige ich mehr als zwei Monate, bis ich in Wladiwostok bin“, verdeutlicht Deichmann, der über Bulgarien, Rumänien und die Ukraine nach Russland einreisen müsste und die Grenzüberfahrt für den 15. Februar anvisiert. „Dann wäre es gut, hinten heraus noch Puffer zu haben, bis ich ein Boot organisiert habe, das mich über den Pazifik bringt. Ob ich dann nach Kanada, Mexiko oder in die USA komme, wird man sehen.“

Die Vorteile der eigentlich ohnehin zu den Favoriten zählenden Route liegen auf der Hand. Nicht nur die zeitliche Ersparnis ist ein Grund. „Dann habe ich die Radstrecke schon hinter mir, muss nur noch über den Pazifik kommen, ein bisschen laufen und das war es dann.“

privat Seine Route plant Jonas Deichmann in einer Ferienwohnung, die ihm zur Verfügung gestellt wurde.

Zurück im Wasser

In der vergangenen Woche stand für Deichmann daher die Routenplanung und die Suche nach Alternativen in der Ferienwohnung in Göcek im Vordergrund. „Es hätte einfach keinen Sinn ergeben, ohne eine Lösung der aktuellen Schwierigkeiten weiter nach Osten zu fahren“, erklärt Deichmann. Für Ablenkung ist gesorgt: Neben der Arbeit findet Jonas Deichmann auch Zeit, um joggen oder wandern zu gehen – und sogar ins Wasser hat er sich nach der Auftaktdisziplin seines Triathlon 360 Degree wieder getraut. „Es war aber eher Planschen statt Kraulschwimmen. ich brauche noch ein bisschen, bis ich wieder bereit dafür bin.“

Jonas Deichmann berichtet auf tri-mag.de regelmäßig in Tagebuchform von seinem Triathlon rund um die Welt. Weitere Informationen zu seinen bisherigen Abenteuern sowie ein Livetracker zu seinem Triathlon rund um die Welt finden sich auf seiner Website jonasdeichmann.com.

Alle Tagebucheinträge von Jonas Deichmanns Triathlon um die Welt

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Bengt Lüdke
Bengt Lüdke
Bengt-Jendrik Lüdke ist Redakteur bei triathlon. Der Sportwissenschaftler volontierte nach seinem Studium bei einem der größten Verlage in Norddeutschland und arbeitete dort vor seinem Wechsel zu spomedis elf Jahre im Sportressort. In seiner Freizeit trifft man ihn in Laufschuhen an der Alster, auf dem Rad an der Elbe – oder sogar manchmal im Schwimmbecken.

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