Freitag, 19. April 2024

Flora Duffy gewinnt WTCS-Rennen in Hamburg

Steffen Hoffmann Das Podium der Frauen beim WTCS-Rennen in Hamburg: Siegerin Flora Duffy (Bildmitte) mit der Zweitplatzierten Beth Potter (li.) und der Dritten Lisa Tertsch.

Flora Duffy hat das WTCS-Rennen in Hamburg gewonnen. Die Athletin von den Bermudas siegte am Samstag an der Alster über die Distanz von 750 Metern Schwimmen, 21 Kilometern Radfahren und 5 Kilometern Laufen. Erst auf den letzten Metern der Laufstrecke gelang es der Olympiasiegerin von Tokio, sich von ihrer an diesem Tag größten Rivalin Beth Potter  zu lösen und nach 58:37 Minuten das Zielbanner zu durchlaufen. Auf Rang zwei landete die Britin mit sechs Sekunden Rückstand. Das Podium komplettierte die Deutsche Lisa Tertsch (58:53 Minuten).

Rappaport steigt als Erste aus dem Wasser

Beim Schwimmen hatten zunächst die Brasilianerin Vittoria Lopes, Summer Rappaport aus den USA und die Ungarin Zsanett Bragmayer für Tempo gesorgt. Rappaport war es auch, die als Erste nach 750 Metern und 9:35 Minuten aus dem Wasser stieg. Sechs Sekunden dahinter folgte Flora Duffy auf Rang sechs, Anabel Knoll kam als beste Deutsche drei Sekunden später auf Rang neun aus der Alster. Lisa Tertsch und Laura Lindemann machten sich zehn Sekunden nach der Führenden als Elfte und Zwölfte auf den Weg in die Wechselzone.

- Anzeige -

Zeitstrafe für Flora Duffy

Auf dem Rad hatte sich nach wenigen Kilometern eine Spitzengruppe aus 15 Athletinnen abgesetzt, in die sich neben Knoll, Tertsch und Lindemann mit Lena Meißner eine vierte Deutsche einordnete. Vor allem für Duffy ging es darum, sich eine gute Ausgangsposition für das Laufen zu erarbeiten, da die aktuelle Kurzdistanzweltmeisterin beim ersten Wechsel ihre Schwimmbrille nicht in der Box unterbringen konnte und auf die so in der dritten Disziplin eine Zeitstrafe zukommen würde. Für Nina Eim und Annika Koch, die bei den Finals in Berlin Ende Juni noch deutsche Vizemeisterin geworden war, blieb derweil nur ein Platz in der Verfolgergruppe, die nach vier von sechs Runden bereits 30 Sekunden Rückstand hatte.

Maya Kingma führt das Feld auf die Laufstrecke

Vereinzelte Ausreißversuche in der Führungsgruppe wurden immer wieder zugefahren. So wechselte das Feld nach 21 Radkilometern geschlossen in die Laufschuhe. Hinter der Niederländerin Maya Kingma, die nach 41:50 Minuten T2 erreichte, gingen Lena Meißner, Anabel Knoll und Laura Lindemann noch vor Duffy auf die Strecke. Lisa Tertsch hatte als Siebte Tuchfühlung zur Spitze.

Lisa Tertsch zieht plötzlich vorbei

Nach dem ersten Kilometer sortierte sich das Feld neu: Bragmayer übernahm die Führung, dahinter folgte Duffy vor der Britin Beth Potter. Lindemann versuchte auf Rang vier das hohe Tempo mitzugehen. Während die anderen abreißen lassen musste, zogen Duffy und Potter etwas davon. Die Athletin von den Bermudas bog kurz vor Abschluss der ersten von zwei Laufrunden in das Zelt ab, um ihre Zehn-Sekunden-Zeitstrafe abzubrummen. So führte Potter das Feld als Erste auf die abschließenden 2,5 Kilometer. Kurz bevor Duffy wieder ins Geschehen eingreifen durfte, zog plötzlich Lisa Tertsch an ihr vorbei. Laura Lindemann ging als Fünfte in die Schlussrunde.

Potter kann Duffys Angriff nicht kontern

Die letzten Kilometer wurden zur Verfolgungsjagd: Beth Potter spürte den heißen Atem von Flora Duffy, die Zentimeter um Zentimeter auf die Führende aufschloss, kämpfte aber mit ihren raumgreifenden Schritten um ihren Vorsprung. Rund 500 Meter vor dem Ziel war es so weit: Duffy zog vorbei. Potter versuchte zu kontern, konnte aber die aktuelle Weltmeisterin nicht mehr einholen. Die Olympiasiegerin von Tokio sicherte sich den Sieg in 58:37 Minuten vor Beth Potter (58:43 Minuten). Rang drei ging an Lisa Tertsch in 58:53 Minuten. Vorjahressiegerin Laura Lindemann landete in 59:00 Minuten auf Rang fünf.

WTCS Hamburg Sprintdistanz 2022 | Frauen

9. Juli 2022 | Hamburg
PlatzNameLandGesamt750 m Swim21 km Bike5 km Run
1Flora DuffyBER58:37 9:4131:3416:17
2Beth PotterGBR58:439:5131:2916:25
3Lisa TertschGER58:539:4531:3416:38
4Taylor SpiveyUSA58:589:41 31:3616:42
5Laura LindemannGER59:009:4531:3116:45
6Anabel KnollGER59:039:4431:3316:48
7Maya KingmaNED59:069:4831:2316:56
8Rainsley SianGBR59:089:3931:4016:51
9Nina EimGER59:0910:1431:3816:20
10Legault EmyCAN59:119:5531:2816:53
19Marlene Gomez-GöggelGER59:4510:1531:3716:54
28Annika KochGER60:0110:16 31:3817:04
31Lena MeißnerGER60:129:4531:3117:59
Fehler gefunden? Bitte teile uns hier mit, was wir verbessern können!

Für öffentliche Kommentare und Diskussionen nutze gern die Funktion weiter unten.

- Anzeige -

2 Kommentare

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Bengt Lüdke
Bengt Lüdke
Bengt-Jendrik Lüdke ist Redakteur bei triathlon. Der Sportwissenschaftler volontierte nach seinem Studium bei einem der größten Verlage in Norddeutschland und arbeitete dort vor seinem Wechsel zu spomedis elf Jahre im Sportressort. In seiner Freizeit trifft man ihn in Laufschuhen an der Alster, auf dem Rad an der Elbe – oder sogar manchmal im Schwimmbecken.

Verwandte Artikel

Supertri E: Wer wird Weltmeister im E-Sports-Triathlon?

Neuer Name, gleiches Format: Bei den Rennen der Supertri E (ehemals Super League Arena Games) werden am Samstag die Triathlon-Weltmeister im E-Sports gekürt. Dabei haben auch deutsche Athletinnen und Athleten Chancen auf den Titel.

Der Ticker vom Wochenende: Lisa Tertsch siegt in Portugal, Krankheit in Hongkong

Auf der Kurz- und Mitteldistanz ging es am Wochenende hoch her. Mit einer starken Leistung trumpfe Lisa Tertsch in Portugal auf, während es für weitere deutsche Athleten Lasse Nygaard Priester und Henry Graf nicht rund lief. Beim Ironman 70.3 Geelong gab es einen einheimischen Sieg.

ePaper | Kiosk findenAbo

Aktuelle Beiträge

Mehr lesen und erleben mit triathlon+

Triathlon ist mehr als Schwimmen, Radfahren und Laufen. Mit der Mitgliedschaft bei triathlon+ erlebst du den schönsten Sport der Welt so umfangreich wie nie zuvor. Wir haben drei attraktive Modelle für dich: Mit dem Monatsabo hast du die volle Flexibilität. Mit dem Halbjahresabo kannst du unseren Service umfangreich testen und mit dem Jahresabo sparst du bares Geld.

Monatsabo

9,95 -
Jetzt mitmachen bei triathlon+
  • volle Flexibilität
  • € 9,95 pro Monat
  • monatlich kündbar
Empfehlung!

Jahresabo

89,95 -
Größte Ersparnis bei triathlon+
  • Mindestlaufzeit 12 Monate
  • danach monatlich € 9,95
  • nach 1 Jahr monatlich kündbar

Halbjahresabo

39,95 -
Ein halbes Jahr zum Vorteilspreis
  • Mindestlaufzeit 6 Monate
  • danach monatlich € 9,95
  • nach 6 Mo. monatlich kündbar