Freitag, 29. März 2024

Ironman Texas: Skipper und Matthews gehen als Favoriten ins Rennen

Die amerikanische Langdistanzmeisterschaft findet an diesem Wochenende im Rahmen des Ironman Texas statt, mit dabei zwei europäische Favoriten auf den obersten Podiumsplatz. Wer darüber hinaus im Rennen um das Podium eingreifen kann und wo das Rennen verfolgt werden kann, erfährst du hier.

Frank Wechsel / spomedis Joe Skipper ist der Favorit auf den obersten Podiumsplatz, ob der frisch gebackene Vater der Rolle gerecht werden kann?

Der Ironman Texas zählt nicht zuletzt aufgrund der Radstrecke zu den schnellen Ironman-Rennen. Auf der Schwimmstrecke, Punkt zu Punkt im Lake Woodlands, schwimmen die Athleten dicht an den Zuschauern vorbei. Das kann für weiteren Ansporn sorgen. Auf dem Rad sind kaum fahrtechnische Fähigkeiten gefragt. Zwei Runden führen auf einem Out-and-Back-Kurs fast gerade durch die Woodlands. Schatten gibt es kaum, dafür kann es mitunter windig werden. Der abschließende Marathon führt über drei Runden um den Lake Woodlands. Die Prognose für den Renntag sieht einen sonnigen Tag mit Temperaturen um die 27 bis 30 Grad Celsius vor. Aufgrund der Wassertemperatur von knapp über 20 Grad Celsius ist das Schwimmen im Neoprenanzug wahrscheinlich. Durch die kontinentalen Meisterschaften gibt es für Profi-Männer und Profi-Frauen jeweils fünf Qualifikationsslots für die Ironman-Weltmeisterschaft.

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Männer-Rennen

Sowohl für das Frauen-Rennen, als auch für das Rennen der Männer gibt es klare Favoriten. Bei den Männern dürfte kein Weg an Joe Skipper vorbeiführen. Der britische Herausforderer, der auf Hawaii den fünften Platz belegte, ist am 3. April Vater geworden und präsentiert sich zum aktuellen Zeitpunkt in einer guten Form. Einzig, das Schwimmen bleibt gegenüber anderen Athleten ein Schwachpunkt bei Joe Skipper. Sollte er jedoch seine Radleistung aus dem Training abrufen können und auch seine immense Laufstärke zeigen, die er im letzten Jahr bei den Wettkämpfen präsentierte, so führt der Weg zum Sieg nur über ihn. Durch seinen Sieg beim Ironman Wales im September 2022 hat er die Qualifikation für die Ironman-Weltmeisterschaft in Nizza am 10. September schon in der Tasche.

Ein weiterer Athlet, der die Qualifikation für die Weltmeisterschaft schon hat, ist Matthew „Matt“ Hanson. Der Amerikaner sicherte sich das Ticket zur Ironman-Weltmeisterschaft beim Rennen in Arizona. Mit knapp vier Minuten hinter dem Briten Joe Skipper belegte der 37-Jährige dort den zweiten Platz. Auf das Duell Hanson gegen Skipper könnte es auch am Samstag hinauslaufen. Für einen Sieg des Briten über Matt Hanson spricht die Siegesserie, bei sieben Aufeinandertreffen hatte Joe Skipper die Nase sechsmal vorn. Ein weiterer Kandidat beim Kampf um die Podiumsplätze ist Rodolphe „Rudy“ von Berg. Der 29-jährige US-Amerikaner, der in der zweiten Jahreshälfte 2022 nicht mehr ganz an die Leistung aus dem Frühjahr anknüpfen konnte, hat das klare Ziel des WM-Slots vor den Augen. Mit einer Qualifikation am Wochenende könnte von Berg ein Geheimfavorit für das Rennen in Nizza sein. Der Kurs bei der Ironman-Weltmeisterschaft könnte ihm liegen, belegte er bei der Ironman-70.3-Weltmeisterschaft 2019 in Nizza den dritten Platz hinter Gustav Iden und Alistair Brownlee.

Bedingt durch die schon qualifizierten Athleten Joe Skipper und Matt Hanson, kann der Roll-down der Slotvergabe bis zum siebten Platz oder weiter heruntergehen. Athleten, die sich durchaus Hoffnungen auf einen Slot machen und wenn es gut läuft, auch in den Podiumskampf einsteigen können, sind Cody Beals (CAN), Trevor Foley (USA) und Bart Aernouts (BEL). Aus deutscher Sicht sind Sven Wies und Marcus Herbst, der nach seiner Absagen vom Ironman Südafrika nun in den Woodlands sein Saisondebüt gibt, am Start. Ebenso ist der Österreicher Michael Weiss unter den 38 gemeldeten Profis auf der Startliste.

Frauen-Rennen

Die Britin Katrina „Kat“ Matthews hat nicht die besten Erinnerungen an die Straßen Woodlands, nicht unweit des Streckenverlaufs hatte sie ihren schweren Radunfall im letzten Jahr. Das Rennen in Texas ist ihre erste Langdistanz nach dem Sturz. Beim Ironman 70.3 Oceanside Anfang April bewies die 32-Jährige mit einem dritten Platz hinter einer überragend laufenden Tamara Jewett und der Ironman-Weltmeisterin Chelsea Sodaro, dass sie auf dem Weg zurück zu alter Stärke ist. Wenn Kat Matthews den eingeschlagenen Weg ihres Comebacks so weitergehen kann wie in Oceanside begonnen, so wird sie die Favoritin auf den Sieg in Texas sein.

Die stärkste Konkurrentin ist gleichzeitig die Siegerin aus dem letzten Jahr, Jocelyn McCauley. Die US-Amerikanerin, die nur fünf Plätze hinter Matthews im PTO-Ranking, auf Platz 18 rangiert, hat die letzten beiden von vier Aufeinandertreffen für sich entscheiden können. Das Rennen von Beginn an schnell gestalten wird wahrscheinlich Lauren Brandon, die für ihre guten Schwimmzeiten bekannt ist. Brandon, die beim Ironman Texas im letzten Jahr zweite hinter McCauley wurde, muss aber schauen, dass sie ihren zeitlichen Vorsprung vom Schwimmen möglichst lang mit in die anderen Disziplinen nimmt. Auch die Drittplatzierte aus dem letzten Jahr, die Schweizerin Joanna Ryter, steht wieder auf der Startliste. Ob ihr eine ähnlich gute Platzierung wie im vergangenen Jahr gelingt, wird davon abhängig sein, ob sie ihre starke Laufleistung abrufen kann. Das Meldefeld mit 28 Profi-Triathletinnen beinhaltet auch die deutsche Katharina Grohmann, die aktuell auf Platz 100 der PTO-Rangliste steht.

Übertragung

Wenn du einen ganzen Tag mit Berichterstattung von Triathlon-Wettkämpfen verbringen möchtest, dann ist dieser Samstag der richtige dafür. Neben der Live-Übertragung der Challenge Gran Canaria überträgt auch Ironman das gesamte Rennen im Livestream.

Der Startschuss für die Profi-Männer erfolgt um 6:25 Uhr Ortszeit, das heißt um 13:25 Uhr deutscher Zeit. Die Frauen gehen fünf Minuten später, um 6:30 Uhr (13:30 Uhr deutscher Zeit) auf die Strecke. Das ganze Rennen kann bei Ironman verfolgt werden.

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4 Kommentare

  1. Geht das nur mir so oder ist das Starterfeld angesichts von 5 Slots pro Geschlechte bemerkenswert dünn besetzt? Also, ohne den Athleten, die da an den Start gehen, zu nahe treten zu wollen, aber angesichts der Starterfelder finde ich es komisch, dass nicht noch mehr Athleten, für die es schwer ist, einen Ironman zu gewinnen, dort an den Start gehen. Um ihre Chance zu ergreifen, sich eben mit einer guten Platzierung zu qualifizieren.
    Gut, für non-US Athleten ist ggf. der Aufwand (und die Kosten) ein Hemmnis…

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Lars Wichert
Lars Wichert
Lars Wichert ist dreimaliger Weltmeister im Rudern und nahm an den Olympischen Spielen 2012 in London und 2016 in Rio de Janiero teil, bevor er zum Triathlon wechselte. 2021 gewann er sein erstes Rennen beim Ironman Hamburg in 8:12:46 Stunden, der schnellsten jemals erzielten Rookie-Zeit bei den Agegroupern.

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