Dienstag, 16. April 2024

Knoll, Nieschlag und Henseleit greifen in London an

Arena Games Alex Yee
Der britische Lokalmatador Alex Yee möchte bei der Ausgabe der Arena Games Triathlon in London dieses Mal ein Wort um die Medaillen mitreden. (Photo by Tom Shaw/SLT)

Nach dem erfolgreichen Auftakt der Arena Games Triathlon in der Münchener Olympiaschwimmhalle geht es am Samstag zur zweiten Etappe nach London. Im ausverkauften Olympic Aquatics Center, dem Schwimmstadion der Olympischen Spiele 2012, wird die Messlatte diesmal höher liegen. Mit Georgia Taylor-Brown und Jessica Learmonth greifen zwei Olympiasiegerinnen aus der britischen Mixedstaffel in das Geschehen ein. Bei den Männern werden die Augen auf dem Franzosen Aurelien Raphael liegen, der die erste Station in München gewinnen konnte.

FORMAT DES RENNENS: Die Arena Games Triathlon in München haben gezeigt, dass es darum geht, die Rennen möglichst gleichmäßig zu bestreiten. Dabei ist das Intensitätsniveau an der Belastungsgrenze ein Drahtseilakt, der schnell dazu führen kann, dass man sich verpokert und die nächste Runde nicht erreicht.

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Das Format umfasst wieder 200 Meter Schwimmen, gefolgt von vier Kilometern virtuellem Radfahren auf Zwift und einem abschließenden Lauf von einem Kilometer auf einem selbst angetriebenen Laufband, allerdings nicht immer in der gewohnten Triathlon-Reihenfolge.

Die Vorläufe bestehen aus zwei Rennen. Der erste Start ist ein Massenstart in gewohnter Reihenfolge der drei Triathlondisziplinen. Das zweite Rennen des Vorlaufs wird als Verfolgungsrennen gestartet, der Zeitschnellste startet als erstes, gefolgt von allen anderen Athleten im Abstand der Ergebnisse des ersten Rennens. Qualifizieren für das Finale werden sich die ersten drei Athletinnen und Athleten der jeweiligen Vorläufe und die beiden schnellsten Verlierer.

Der Gewinner im Finale wird über drei Rennen ermittelt. Dabei werden die ersten beiden Rennen im Massenstart ausgetragen. Die Reihenfolge der Disziplin ändert sich jedoch vom ersten zum zweiten Lauf. So wird der erste Lauf auch wieder in klassischer Abfolge Schwimmen–Radfahren–Laufen absolviert, bevor es im darauffolgenden Lauf dann in umgekehrter Reihenfolge der Disziplinen Laufen–Radfahren–Schwimmen über die Strecken geht. Das letzte der drei Finalrennen wird wiederum im Verfolgungsrennen gestartet, dabei ergeben die Zeiten der ersten beiden Läufe addiert den Startabstand der jeweiligen Athleten.

Neu ist laut Informationen von World Triathlon, dass die Zwift-Drafting-Option diesmal deaktiviert wird, was dazu führen könnte, dass den Radsegmenten eine ganz andere Bedeutung zukommen könnte. Ohne den virtuellen Windschatten kann dieser nicht mehr zur Erholung genutzt werden. Starke Radfahrerinnen und Radfahrer können die vier Kilometer nun besser zum Sprengen der Gruppe nutzen.

WELCHE PROFI-MÄNNER SIND DABEI? Zwei Athleten aus Deutschland sind am Start, darunter mit Justus Nieschlag der Drittplatzierte von München. Mit seinem taktischen Geschick könnte er wieder ein Wörtchen um die vorderen Plätze mitreden, wobei ihm die Deaktivierung des Draftings das Rennen etwas schwerer machen dürfte. Wem das eher zugutekommt, ist dem zweiten deutschen Starter Simon Henseleit. In München musste der Athlet aus dem HEP Nachwuchsteam seiner Taktik etwas Tribut zollen und konnte im zweiten Rennen des Vorlaufes nicht mehr ganz die Leistung zweigen, da die Aufholjagd beim Fahrradfahren Körner gekostet hat. In London könnte das Radsegment ihm nun in die Karten spielen, da es nicht nur eine Verbindung zwischen dem Schwimmen und Laufen ist, sondern durch das Einzelzeitfahren mehr Gewicht bekommt. Ansprüche auf den Sieg in London wird unter anderem der Franzose Aurelien Raphael melden, der schon in München ein souveränes Gesamtpaket an den Start gebracht hat und das erste Rennen für sich entscheiden konnte. Hinzu kommt der britische Mixed-Olympiasieger und Einzel-Silbermedaillengewinner aus Tokio, Alex Yee. Der Lokalmatador, auf den viele in München getippt hatten, musste zusehen, wie die anderen Athleten mit den Bedingungen besser zurechtkamen. Wenn der starke Läufer daraus seine Schlüsse zieht, sollte er dieses Mal ganz vorne mit dabei sein.

WELCHE PROFI-FRAUEN SIND DABEI? Nicht weniger als acht Athletinnen aus Großbritannien sind in London am Start. Mit von der Partie und klare Favoritin auf einen Top-3-Platz ist München-Dominatorin Beth Potter. Die starke Läuferin wird der Gradmesser für alle anderen sein. Dagegen halten wollen die Olympiasiegerinnen Jess Learmonth und Georgia Taylor-Brown. Für Learmonth ist der spektakuläre Indoor-Triathlon nichts Neues. Vor zwei Jahren gewann sie bereits die Arena Games in Rotterdam. Aus deutscher Sicht wird es für Olympiateilnehmerin Anabel Knoll darum gehen, sich für das Finale zu qualifizieren. Im Finale wird dann wieder alles offen sein, das hat sie mit Platz drei in München schon einmal bestätigt.

WANN GEHT ES LOS? Die Finalrennen der Arena Games in London beginnen am Samstag um 17:24 Uhr mit dem Start der Frauen. Die Männer folgen mit ihren Rennen ab 18:32 Uhr.

GIBT ES LIVE-BILDER? Die Rennen werden auf der Super-League-Webseite sowie auf TriathlonLive übertragen. Des Weiteren können die Finalläufe auch auf Eurosport angeschaut werden.

Der Zeitplan von London

Frauen Vorlauf 111:00 Uhr
Beth Potter (GBR)
Iona Miller (GBR)
Audrey Merle (FRA)
Georgia Taylor-Brown (GBR)
Cassandre Beaugrand (FRA)
Anabel Knoll (GER)
Sophia Green (GBR)
Zuzana Michalickova (SVK)
Hollie Elliot (GBR)
Frauen Vorlauf 211:45 Uhr
Zsanett Bragmayer (HUN)
Barbara de Koning (NED)
Anna Godoy (ESP)
Kate Waugh (GBR)
Jessica Learmonth (GBR)
Sian Rainsley (GBR)
Petra Kurikova (CZE)
Iria Rodriguez (ESP)
Männer Vorlauf 112:30 Uhr
Lukas Pertl (AUT)
Antoine Duval (FRA)
Joao Silva (POR)
Alex Yee (GBR)
Ricardo Batista (POR)
Justus Nieschlag (GER)
Jeremy Briand (CAN)
Maxime Hüber-Moorsbrugger (FRA)
James Edgar (IRL)
Keller Norland (USA)
Männer Vorlauf 213:15 Uhr
Philip Pertl (AUT)
Simon Henseleit (GER)
Darr Smith (USA)
Takumi Hojo (JPN)
Gordon Benson (GBR)
Harry Leleu (GBR)
Max Stapley (AUS)
Nicolò Strada (ITA)
Aurelien Raphael (FRA)
Dries Matthys (BEL)
Frauen Finale17:24 Uhr
Männer Finale18:32 Uhr

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2 Kommentare

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Lars Wichert
Lars Wichert
Lars Wichert ist dreimaliger Weltmeister im Rudern und nahm an den Olympischen Spielen 2012 in London und 2016 in Rio de Janiero teil, bevor er zum Triathlon wechselte. 2021 gewann er sein erstes Rennen beim Ironman Hamburg in 8:12:46 Stunden, der schnellsten jemals erzielten Rookie-Zeit bei den Agegroupern.

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