Samstag, 20. April 2024

Kristian Blummenfelt gewinnt Olympia-Gold vor Alex Yee und Hayden Wilde

Frank Wechsel / spomedis Mit unbändigem Kampfgeist und einem Endsprint von rund 1.000 Metern gewinnt der Norweger Kristian Blummenfelt die Goldmedaille in Tokio.

Seit seinen ersten Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro und einem für ihn damals enttäuschenden 13. Platz ließ Kristian Blummenfelt immer wieder verlauten, dass er in Tokio Gold gewinnen will. Nachdem er anfangs für seine meist großen Töne noch teilweise belächelt wurde, überzeugte er kontinuierlich mit Leistung und sorgte im Laufe der vergangenen Jahre dafür, dass sein Name zum absoluten Favoritenkreis für die Olympischen Spiele gehörte. Angesichts der hohen Leistungsdichte war Blummenfelt vor dem Rennen in Tokio trotz starker Vorleistungen trotzdem nur ein Name von rund einem Dutzend Athleten, denen der Olympiasieg durchaus zuzutrauen gewesen wäre. Fünf Jahre, nachdem Blummenfelt erstmals öffentlich seine Goldmedaille in Tokio „ankündigte“, schaffte es der Norweger tatsächlich, diesen Plan und seinen einstigen Kindheitstraum in die Tat umsetzen. In einem packenden Rennen mit erbittertem Dreikampf auf der Laufstrecke konnte Blummenfelt mit schmerzverzerrtem Gesicht und einem langgezogenen Endspurt seine beiden Mitstreiter Alex Yee und Hayden Wilde abschütteln und damit die olympische Goldmedaille gewinnen. Damit löst der 27-Jährige den britischen Rekordsieger Alistair Brownlee ab, der seit 2012 und damit für insgesamt neun Jahre den Titel des amtierenden Olympiasiegers innehatte.

Luis drückt beim Schwimmen aufs Tempo

Den ersten Schockmoment des Olympia-Rennens gab es unmittelbar nach dem Startschuss. Aufgrund eines Fehlers in der Organisation musste der Start zurückgepfiffen und wiederholt werden. Ein Boot stand im Wasser noch unmittelbar quer vor dem Startponton und verhinderte für zahlreiche Athleten einen möglichen Startsprung ins Wasser – trotzdem ertönte das Signal und etliche Athleten, die zum Teil bereits rund hundert Meter geschwommen sind, wurden zum Start zurückgeholt. Ein unglücklicher Auftakt, der vielleicht den einen oder anderen Athleten zumindest kurzfristig aus dem Konzept brachte.

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Im zweiten Durchgang verlief alles glatt und die 51 männlichen Athleten fanden zeitgleich den Weg ins 30 Grad warme Wasser. Auf der ersten, 900 Meter langen Schwimmrunde, war es der mitfavorisierte Franzose Vincent Luis, zuerst aus dem Wasser kam. Dicht hinter ihm folgten unter anderem Henri Schoeman, Jonathan Brownlee und auf Rang fünf Jonas Schomburg. Auch auf der kleineren der beiden Schwimmrunden behielt Luis seine aggressive Renngestaltung bei und suchte die erwartete Flucht nach vorn. Eine Taktik, mit der im Vorfeld viele beim Weltmeister und 2019 und 2020 gerechnet haben, um starke Konkurrenten und vor allem die besten Läufer im Feld möglicherweise schon früh zu distanzieren.

Beim kurzen Landgang nach 900 Metern kommt Vincent Luis – wie auch wenige Minuten später nach den gesamten 1.500 Metern – als Erster aus dem Wasser.

Nach einer schnellen Zeit von 17:39 Minuten kam Luis als Erster aus dem Wasser und erzielte damit einen Schwimmsplit, der 47 Sekunden schneller war als beim Test-Event 2019 auf dem gleichen Kurs. Jonas Schomburg konnte Luis unmittelbar in die erste Wechselzone folgen,auch die Favoriten Schoeman, Brownlee, Marten Van Riel und Tyler Mislawchuk hatten beim Schwimmausstieg jeweils nur einige Sekunden Rückstand und waren ganz vorn mit dabei. Die Mitfavoriten Alex Yee, Kristian Blummenfelt und Morgan Pearson hatten rund 25 bis 30 Sekunden Rückstand, ebenso wie der zweite deutsche Starter Justus Nieschlag. Routinier Javier Gomez erwischte nur ein durchschnittliches Schwimmen, kam Seite an Seite mit Landsmann Mario Mola und dem Norweger Gustav Iden mit knapp 45 Sekunden Rückstand aus dem Wasser.

Gruppen fahren zusammen, Schomburg mit Pech, Salvisberg reißt aus

Auf dem sehr verwinkelten, kurviger und daher durchaus anspruchsvollen Kurs fand sich nach drei Kilometern zunächst eine Zehnergruppe in der Führung wieder. Unter anderem mit dabei: Vincent Luis, Jonathan Brownlee, Henri Schoeman, Marten Van Riel, Tyler Mislawchuk und Jonas Schomburg. Nach der ersten von acht Radrunden hatten die Führenden 16 Sekunden Vorsprung vor der Verfolgergruppe, in der sich auch Yee, Blummenfelt und Nieschlag befanden. Noch einmal gut 20 Sekunden dahinter führen Gomez, Mola, Wilde und Iden in der dritten Gruppe.

Die technisch anspruchsvolle Radstrecke hinterließ ihre ersten Spuren: Der Mitfavorit und wohl schnellste Läufer im Feld, Morgan Pearson aus den USA, der erst seit vor gut drei Jahren vom Laufen zum Triathlon kam, offenbarte seine Schwächen in der Fahrttechnik und fiel zunächst überraschend aus der zweiten Radgruppe heraus, nachdem er von Anfang an stets – vermutlich aus Vorsicht – an letzter Position mit einigen Metern Rückstand zum Vordermann fuhr. Zusätzlich kassierte Pearson eine 15-sekündige Zeitstrafe für seinen ersten Wechsel ­– eine Kombination, die dem US-Amerikaner den Stecker zog. Als die dritte Gruppe auf die zweite aufschloss, konnte Pearson auch diese Gruppe nicht mehr halten und musste sich von seinen Medaillenchancen verabschieden. Nach gut der Hälfte der Radstrecke fuhren schließlich alle Gruppen auf und fast 40 Athleten absolvierten die verbleibenden knapp 20 Kilometer gemeinsam.

Einen unglücklichen und rennentscheidenden Moment gab es gegen Ende der Radstrecke für Jonas Schomburg: Nachdem sich der Österreicher Alois Knabl in einer Kurve einen technischen Defekt am Rad zuzog, konnte Schomburg nicht direkt ausweichen, musste vom Rad absteigen und verlor dadurch den Anschluss an die große Führungsgruppe, der bis zum zweiten Wechsel rund eine halbe Minute betragen sollte. An der Spitze hingegen war es der Schweizer Andrea Salvisberg, der einen erfolgreichen Ausreißversuch unternahm, in den letzten beiden Radrunden einen Vorsprung von 15 Sekunden auf das Hauptfeld herausholen konnte und als erster Athlet in die Laufschuhe wechselte.

Frank Wechsel / spomedis Ein große Gruppe kommt gemeinsam 15 Sekunden nach Andrea Salvisberg in die zweite Wechselzone.

Last Man Standing: Blummenfelt gewinnt mit langem Endsprint und schnellster Laufzeit von 29:34 Minuten

Im Kampf um die Medaillen kam es schließlich zur erwarteten Laufentscheidung. Es sollte bereits beim zweiten Wechsel auf jede Sekunde ankommen, um sich taktisch gut zu positionieren zu können und den Anschluss an die Führenden nicht von Beginn an zu verlieren. Bereits nach einem knappen Kilometer wurde Salvisberg von der Führungsgruppe gestellt. Bereits das gelang nicht allen Favoriten und die Gruppe der Medaillenkandidaten wurde direkt etwas kleiner. Sowohl Mario Mola als auch Gomez, Iden, Birtwhistle verließenn mit einigen weniger, aber wichtigen Metern die T2. Nach der ersten von vier Laufrunden waren noch zwölf Athleten zusammen: Alex Yee (GBR), Kristian Blummenfelt, Casper Stornes (beide NOR), Vincent Luis, Dorian Coninx (beide FRA), Kenji Nener (JPN), Jonathan Brownlee (GBR), Hayden Wilde (NZL), Tyler Mislawchuk (CAN), Henri Schoeman (RSA), Max Studer (SUI) und Kevin McDowell (USA).

Die meiste Führungsarbeit leistete Alex Yee, der bei einer Laufentscheidung im Vorfeld als Top-Favorit galt. Dem rasanten Tempo konnten bei den heißen Bedingungen immer weniger Athleten folgen, auf der zweiten Laufrunde reduzierte sich die Führungsgruppe auf acht Kandidaten um den Olympiasieg – Mislawchuk, Nener, Coninx und auch Weltmeister Luis fielen heraus. Der Kampf um die Medaillen entwickelte sich zu einem „Last Man Standing“: Zwischendurch wurde nicht attackiert, es konnten mit zunehmender Renndauer nur immer weniger Athleten dem wahnsinnigen Tempo an der Spitze folgen.

Wie im Vorfeld von vielen erwartet, sollte es – insbesondere aufgrund der heißen und feuchten Bedingungen, insbesondere auf die zweite Hälfte der Laufstrecke ankommen. Das Rennen um die Top-Platzierungen wurde zum Kampf um jede einzelne Sekunde. Nach 7,5 Kilometer ging das Trio aus Alex Yee, Hayden Wilde und Kristian Blummenfelt gemeinsam auf die letzte Laufrunde. Dahinter folgten Brownlee mit sechs Sekunden Rückstand, McDowell und Van Riel mit neun Sekunden Rückstand und Studer und Stornes mit 22 Sekunden Rückstand.

Auch knapp zwei Kilometer vor dem Ziel konnte sich keiner aus dem Trio entscheidend absetzen. Obwohl sich Blummenfelt zwischenzeitlich mehrmals umdrehte, schien dies kein Zeichen von Schwäche gewesen zu sein. Im Wissen über die enorm starken Unterdistanz-Leistungen und Sprintfähigkeiten seiner beiden Mitstreiter tat der Norweger das, was er bereits zuvor mehrfach bei anderen Rennen in beeindruckender Manier unter Beweis gestellt hat: Obwohl das schmerzverzerrte Gesicht der 27-Jährigen so aussah, als würde er das Tempo nicht mehr halten können, setzte er zu einem langgezogenen Endsprint an und beschleunigte rund 1.000 Meter vor dem Ziel erheblich. Ein riskanter Versuch, der genauso gut den dritten Platz hätte bedeuten können. Aber Blummenfelts Mut wurde belohnt: Dem Endsprint von mehr als zwei Minuten konnten weder Yee noch Wilde folgen – nach 1:45:04 Stunden und mit der schnellsten Laufzeit des Tages von 29:34 Minuten für zehn Kilometer bei 30 Grad läuft Blummenfelt mit ungläubigem Kopfschütteln und Freudentränen in den Augen als neuer Olympiasieger über die Ziellinie. Dass er sich nur wenige Sekunden später auf dem Boden gleich mehrmals übergibt, zeigt: Für die Goldmedaille hat Blummenfelt nicht nur die vergangenen fünf Jahre, sondern vor allem in den entscheidenden letzten drei Kilometern beim Laufen alles gegeben, was ihm nur irgendwie zur Verfügung stand.

Frank Wechsel / spomedis Das Podium: Während Kristian Blummenfelt noch unglaubwürdig am Boden liegt, beglückwünschen sich Alex Yee und Hayden Wilde.

Silber und Bronze für Yee und Wilde, Schomburg und Nieschlag auf Platz 38 und 40

Den Kampf um die Silbermedaille entschied Alex Yee für sich und kam elf Sekunden nach Blummenfelt und neun Sekunden vor Hayden Wilde ins Ziel. Sowohl für Yee als auch für Wilde sind es die ersten beiden Olympischen Spiele ihrer Karriere – und für das gesamte Trio auf dem Podium die bisher mit Abstand größten Erfolge ihrer Karrieren. Im Kampf um die Top-10-Platzierungen wurde es auf dem Zielteppich noch einmal richtig eng. Im Platz vier wurde bis zur letzten Sekunde gesprintet: Am Ende behielt der Belgier Marten Van Riel die Nase vorn und landete nach 1:45:52 Stunden auf dem ersten Rang außerhalb des Podests. Platz fünf ging an Jonathan Brownlee, der 2012 in London Bronze und 2016 in Rio de Janeiro Silber gewann.

Die Überraschung des Rennens lieferte Kevin McDowell ab: Der US-Amerikaner, der vor zehn Jahren eine schwere Krebsdiagnose erhielt und deshalb nicht nur beinahe den Sport aufgeben, sondern viele Monate sogar um sein Leben bangen musste, landete auf Platz sechs – und damit vor einer ganzen Reihe großer Namen. Eine Leistung, die McDowell im Vorfeld wohl nur die allerwenigsten zugetraut hätten. Bence Bicsak aus Ungarn schob sich mit einer starken Laufleistung noch auf Platz sieben vor. Auf den Rängen acht, neun und zehn kamen Gustav Iden, Max Studer und Mario Mola ins Ziel. Besonders der Schweizer Studer dürfte mit einem Top-10-Ergebnis und der äußerst starken Leistung sehr glücklich sein.

Frank Wechsel / spomedis Nach einem unglücklichen Vorfall auf der Radstrecke reicht es für Jonas Schomburg am Ende nur für Platz 38.

Knapp außerhalb der Top 10 belegten Casper Stornes, Fernando Alarza und Vincent Luis die Plätze elf bis 13. Stornes macht damit ein starkes norwegisches Team-Ergebnis und das beste Nationenresultat nach Rangpunkten mit den Platzierungen eins, acht und elf perfekt, während Vincent Luis das enttäuschende Ergebnis wohl noch eine Weile verdauen muss. Javier Gomez erwischte einen gebrauchten Tag beim Laufen und kam am Ende nicht über Platz 25 hinaus. Auch für die beiden deutschen Athleten lief es nicht so gut wie erhofft: Nach seinem unglücklichen Vorfall auf der Radstrecke und dem Rückstand nach dem zweiten Wechsel musste sich Jonas Schomburg am Ende mit Rang 38 zufriedengeben. Auch Justus Nieschlag blieb unter seinen zuvor gesteckten Erwartungen und überquerte nach 1:50:10 Stunden auf Position 40 die Ziellinie.

Justus Nieschlag wird im Einzelrennen von Tokio 40.

Olympische Spiele 2020 | Männer

26. Juli 2021 | Tokio (Japan)
PlatzNameLandGesamt1.500 m Swim40 km Bike10 km Run
1Kristian BlummenfeltNOR1:45:0418:040:56:1929:34
2Alex YeeGBR1:45:1518:090:56:1729:44
3Hayden WildeNZL1:45:2418:170:56:0729:52
4Marten Van RielBEL1:45:5217:450:56:3730:21
5Jonathan BrownleeGBR1:45:5317:490:56:3830:22
6Kevin McDowellUSA1:45:5418:290:55:5630:24
7Bence BicsakHUN1:45:5617:550:56:2630:24
8Gustav IdenNOR1:46:0018:240:55:5930:29
9Max StuderSUI1:46:0618:250:55:5930:35
10Mario MolaESP1:46:1318:210:56:0630:38
11Casper StornesNOR1:46:1917:580:56:2130:50
12Fernando Alarza ESP1:46:2218:200:56:0930:42
13Vincent LuisFRA1:46:2417:390:56:4530:51
14Kenji NenerJPN1:46:2417:510:56:3130:53
15Tyler MislawchukCAN1:46:2817:500:56:3530:55
16Jacob BirtwhistleAUS1:46:3218:140:56:1131:01
17Dorian ConinxFRA1:46:4818:040:56:1831:15
18Taylor ReidNZL1:46:5417:450:56:4031:25
19Makoto OdakuraJPN1:47:0318:210:56:0531:26
20Shachar SagivISR1:47:1018:120:56:1431:37
21Léo BergereFRA1:47:2018:000:56:2231:47
22Andrea SalvisbergSUI1:47:2518:020:56:0332:10
23Joao SilvaPOR1:47:3017:550:56:3031:53
24Matthew HauserAUS1:47:3518:070:56:1831:59
25Javier Gomez NoyaESP1:47:4618:220:56:0532:08
26Aaron RoyleAUS1:47:5718:090:56:1432:21
27Joao PereiraPOR1:48:0317:560:56:3132:27
28Manoel MessiasBRA1:48:1118:370:57:4030:43
29Tamas TothHUN1:48:1918:070:56:2032:39
30Diego MoyaCHI1:48:2917:500:56:3432:48
31Crisanto Grajales MEX1:48:3618:230:57:5231:06
32Dmitry PolyanskiyROC1:48:4617:400:56:4933:08
33Oscar CogginsHKG1:48:5517:540:56:2933:23
34Lukas HollausAUT1:48:5918:380:57:3831:34
35Ran SagivISR1:49:0418:240:57:5031:35
36Felix DuchamptROU1:49:0618:390:57:4231:38
37Gianluca PozzattiITA1:49:1418:000:56:2433:31
38Jonas SchomburgGER1:49:3417:420:58:3832:02
39Delian StateffITA1:50:0017:540:56:3134:24
40Justus NieschlagGER1:50:1018:090:56:1434:32
41Rostislav PevtsovAZE1:50:4618:270:57:5033:17
42Morgan PearsonUSA1:52:0518:020:58:1734:32
43Igor Polyanskiy ROC1:52:0717:470:58:3034:34
44Stefan ZachäusLUX1:52:2117:560:56:2936:45
45Mehdi EssadiqMAR1:53:2517:580:58:1335:46
46Irving PerezMEX1:54:0218:061:01:1433:34
47Mohamad MasoSYR1:54:1218:070:58:1036:33
48Russell WhiteIRL1:54:4018:350:57:4037:05
49Matthew SharpeCAN1:57:3217:560:56:3141:50
DNFHenri SchoemanRSADNF17:430:56:41-
DNFAlois KnablAUTDNF17:55--
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8 Kommentare

  1. Ein fantastisches Ausscheidungsrennen mit einem wie entfesselt laufenden Kristian Blummenfelt; nicht unerwartet, aber die Art und Weise wie er und seine beiden Landsmänner dem Rennen ihren Stempel aufdrückten war sehr beeindruckend. Sehr enttäuschend dagegen das das Abschneiden von Jonas Schomburg, aber vor allem von Justus Nieschlag. Schomburg hatte einfach unglaubliches Pech, dass er während dieses Hochgeschwindigkeitsrennens ausgebremst wurde und damit der Zug für ihn abgefahren war. Justus Nieschlag durfte am Allermeisten von seinem 40ten Platz enttäuscht sein; die DTU-Verantwortlichen sollten sich mal selbst hinterfragen, ob es sinnvoll war eine Qualifikation über eine extreme Unterdistanz durchführen zu lassen und einen Athleten zu nominieren, der sein letztes Rennen über die Olympische Distanz vor zwei Jahren absolvierte und gegen Tim Hellwig bei den „Finals“ über die Sprintdistanz absolut chancenlos war.

    • Die DTU hat von Anfang an gesagt, dass das Hauptaugenmerk auf der Staffel und nicht auf dem Einzelwettbewerb liegt. Warum also hinterfragen ob die „Unterdistanz“ falsch war? Man sollte vielleicht erst nach der Staffel über mögliche Bewertungen sprechen. Ja, das Ergebnis ist mit Sicherheit enttäuschend, entscheidend wird aber die Staffel werden. Kleiner Hinweis: Nieschlag hat Hellwig bei der „Unterdistanz“ in Kienbaum um 17 Sekunden geschlagen.

  2. Es war ein tolles Rennen. Ich habe mich etwas gewundert, dass so viele Fahrer es offensichtlich auf eine Laufentscheidung ankommen lassen wollten und lediglich Außenseiter wie der Luxemburger und ein Schweizer die Flucht nach vorne wagten. Trifft-mag und Simon Müller haben doch schon seit Jahren gepredigt „und wehe Alex Yee kommt in der ersten Gruppe nach dem Rad an. Dann rennt er allen davon.“ Nun allen ist er nicht davongerannt, aber er war schon die prägende Figur beim Laufen, der auch für Bummenfelt den Weg geebnet hat.

    Positiv überrascht hat mich J. Brownlee. Was ein Kämpfer und das obwohl er schon 2 Olympiamedaillen hat und noch vor einem Monat von Yee distanziert worden war. Wer weiß, was mit A. Brownlee nach dem Schwimmen in der Spitzengruppe für GBR möglich gewesen wäre…
    Für Iden war die Distanz zu kurz… 15 oder gar 20 Kilometer statt 10 und er hätte gewonnen… Kam gefühlt mit jeder Laufrunde besser rein.
    Schade, dass Luis so früh beim Ausscheidungsrennen hat abreißen lassen müssen. Ich befürchte in Paris wird er nicht mehr in einem Wettkampfalter sein, um realistisch um Gold mitkämpfen zu können. Tokyo kam wohl 1 Jahr zu spät für ihn.
    Die Deutschen sind gemessen an der Weltspitze nicht gut genug. Da fehlen auch Jonas Schomburg 2 Minuten auf 10 Kilometern, um mit den Besten mithalten zu können.

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Simon Müller
Simon Müller
Simon Müller ist selbst als ambitionierter Athlet unterwegs. 2022 wurde er Deutscher Meister auf der Kurzdistanz, 2019 qualifizierte sich bei seinem ersten Ironman in Mexiko mit einem AK-Sieg in 8:45 Stunden für den Ironman Hawaii. In seiner Brust schlägt neben dem Triathleten- auch ganz besonders ein Läuferherz. Simons Bestzeite über 10 Kilometer liegt bei unglaublichen 30:29 Minuten.

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