Donnerstag, 28. März 2024

Patrick Lange gewinnt Challenge Budva-Montenegro nach nachträglicher Disqualifikation von Magnus Ditlev

Patrick Lange muss sich bei der Challenge Budva einem starken Magnus Ditlev geschlagen geben, der das Rennen mit Tagesbestzeiten auf dem Rad und beim Laufen dominiert (Archivbild).

Es ist ein Triathlon-Wochenende der dänischen Dominanz: Nachdem gestern bereits Daniel Bækkegård den Ironman 70.3 Lanzarote gewann und sein Landsmann Thor Bendix Madsen im gleichen Rennen Bronze holte, dominiert Magnus Ditlev einen Tag später das Mitteldistanz-Rennen der Challenge Budva in Montenegro. Der radstarke Achtplatzierte der diesjährigen Ironman-70.3-WM in St. George verwies dabei zur Überraschung vieler den zweifachen Ironman-Weltmeister Patrick Lange sehr deutlich auf Platz zwei und legte zunächst auf der Radstrecke den Grundstein für seinen Erfolg, bevor er im Anschluss noch den schnellsten Halbmarathon des Tages ablieferte. Ditlev wurde jedoch im Nachgang des Rennens disqualifiziert, da er versehentlich die Strecke abgekürzt hatte, nachdem er dem Führungsfahrrad gefolgt war.

Nach dem Schwimmen war es zunächst der Italiener Mattia Ceccarelli, der als Erster nach 23:09 Minuten aus dem Wasser kam. Knapp 20 Sekunden dahinter folgte ein Trio mit Ognjen Stojanovic, Patrick Lange und Nils Frommhold. Magnus Ditlev absolvierte die 1.900 Meter im Wasser in 24:20 Minuten, stieg eine knappe Minute hinter dem deutschen Duo aufs Rad. Dort machte der 24-Jährige seinem Ruf als gefürchteter Radfahrer einmal mehr alle Ehre: Die 90 Kilometer legte der Däne in 2:06:00 Stunden zurück und fuhr damit knapp sechs Minuten schneller als Lange und Frommhold, die gemeinsam mit Matti Ceccarelli und etwas weniger als fünf Minuten Rückstand in die zweite Wechselzone kamen. Gut zwei Minuten hinter dem Trio wechselte der Schweizer Ruedi Wild in die Laufschuhe.

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Lange beim Laufen chancenlos: Ditlev rennt mit schnellstem Halbmarathon zum vorübergehenden Sieg

Magnus Ditlev, der durchaus sehr stark laufen kann, aber in der jüngsten Vergangenheit ebenfalls mehrere Rennen hatte, bei denen er dem harten Radfahren auf der Laufstrecke Tribut zollen musste, erwischte beim Halbmarathon den sprichwörtlichen Sahnetag. Mit Patrick Lange im Nacken, der trotz etwas weniger als fünf Minuten Rückstand die Hoffnung auf eine erfolgreiche Aufholjagd noch nicht aufgegeben hatte, lief Ditlev zur Höchstform auf und lieferte nach der deutlichen Tagesbestzeit auf dem Rad auch den schnellsten Halbmarathon im Feld ab. In 1:08:15 Stunden legte Ditlev die rund 21 Kilometer zurück und lief nach 3:41:29 Stunden ungefährdet als Sieger ein. Patrick Lange, der sich beim Laufen schnell von seinen beiden direkten Konkurrenten lösen konnte, hatte Ditlev beim Laufen an diesem Tag nichts entgegenzusetzen: Mit einem Halbmarathon in 1:10:26 Stunden lief der diesjährige Roth-Sieger nach 3:48:21 Stunden mit knapp sieben Minuten Rückstand als Zweiter über die Ziellinie. Erst in der Schlussphase des Rennens wurde der Fehler Ditlevs deutlich, sodass sich die Platzierungen erst nach der Siegerehrung änderten und Patrick Lange zum Gewinner des Rennens erklärt wurde.

Dahinter musste Nils Frommhold auf den letzten Kilometern noch knapp den Bronzerang herschenken und wurde auf den undankbaren vierten Rang verdrängt: Ruedi Wild zog mit dem zweitschnellsten Halbmarathon des Tages in 1:09:45 Stunden noch an Frommhold vorbei und ergatterte sich mit einer Endzeit von 3:50:43 Stunden den dritten Platz auf dem Podest. Frommhold lief 43 Sekunden hinter Wild als Vierter ein, Mattia Ceccarelli (3:53:45 Stunden) komplettierte die Top 5. Der dritte deutsche Profi, Samuel Böttinger, beendete das Rennen nach 4:03:42 Stunden auf Rang elf.

Die hinter Magnus Ditlev platzierten Athleten entschieden sich im Nachhinein aus Solidarität und Respekt vor der starken Leistung dazu, ihre Preisgelder aufzuteilen.

Lucy Hall gewinnt mit Start-Ziel-Sieg vor Bilham und Visser

Im überschaubar besetzten Frauenrennen mit acht Athletinnen und ohne deutsche Beteiligung setzte sich im Kampf um den Sieg schließlich die Britin Lucy Hall mit einem Start-Ziel-Sieg gegen die Konkurrenz durch. Die ehemalige Kurzdistanzlerin mit enormen Schwimmstärke kam nach 24:18 Minuten und mit fast drei Minuten Vorsprung als Erste aus dem Wasser. Mit dem jeweils zweitschnellsten Rad- und Laufsplit des Tages in 2:30:01 Stunden und 1:20:22 Stunden hielt sie ihre Konkurrenz bis zur Ziellinie auf Distanz und gewann mit einer Endzeit von 4:17:09 Stunden. Dahinter landete die starke Radfahrerin Emma Bilham aus der Schweiz mit 2:14 Rückstand nach 4:19:23 Stunden auf dem Silberrang. Bronze ging an die Niederländerin Els Visser, die nach 4:21:41 Stunden die Ziellinie überquerte.

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Simon Müller
Simon Müller
Simon Müller ist selbst als ambitionierter Athlet unterwegs. 2022 wurde er Deutscher Meister auf der Kurzdistanz, 2019 qualifizierte sich bei seinem ersten Ironman in Mexiko mit einem AK-Sieg in 8:45 Stunden für den Ironman Hawaii. In seiner Brust schlägt neben dem Triathleten- auch ganz besonders ein Läuferherz. Simons Bestzeite über 10 Kilometer liegt bei unglaublichen 30:29 Minuten.

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