Freitag, 29. März 2024

„Meine Ungeduld ist gut für kurze Rennen“

Frank Wechsel / spomedis Anabel Knoll in der Wechselzone bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021.

Das letzte Jahr hätte für Anabel Knoll kaum besser laufen können. Mit der Qualifikation im Ausscheidungsrennen in Potsdam sicherte sie sich einen Platz in der deutschen Mannschaft für die Olympischen Spiele und sprang in letzter Sekunde auf den Zug nach Tokio auf. Die Verschiebung der Olympischen Spiele kam ihr dabei zugute. Zuvor hatte die in Nürnberg wohnende Athletin ein Laufstipendium in den USA erhalten, war jedoch mehr vom Verletzungspech verfolgt, als dass sie an ein strukturiertes Training denken konnte. Im Jahr 2019 kehrte sie nach Deutschland zurück und begann wieder mit dem Triathlontraining. Dass der Traum Olympische Spiele dann schon eine Olympiade früher geklappt hat als geplant, kam zu diesem Zeitpunkt überraschend. Die Olympischen Spiele in Paris sind jedoch weiterhin ihr großes Ziel, auch wenn die Teilnahme mit dem Start in Tokio ein Traum in Erfüllung ging.

Wie laufen deine Vorbereitungen für die zweite Station der Arena Games Triathlon?

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Ich fühle mich gut. Ich hatte nach dem Wettkampf in München keine Probleme in den Rhythmus für meinen Trainingsblock zu kommen und habe auch alles gesund überstanden. Heute am Donnerstag fliege ich nach London und dann habe ich noch Zeit mich an die Wettkampfstätte zu gewöhnen.

Du bist in London optimal in das Wettkampfformat der Arena Games Triathlon gestartet, was schätzt du an dem Format und wie sind deine Ziele fürs Wochenende?

Kurze Strecken liegen mir etwas besser als längere, da muss ich auf der olympischen Distanz noch stabiler werden. Meine Ungeduld, die ich während der Rennen habe, ist für so kurze Formate kein Hindernis und es macht mir deshalb auch etwas mehr Spaß. In London ist mein primäres Ziel ins Finale einzuziehen und dann ist jeder Platz weiter vorne eine Bestätigung der aktuellen Form. Mit Georgia Taylor-Brown und Jessica Learmonth sind neben Beth Potter auch noch zwei weitere richtig starke Athletinnen dazu gekommen, somit ist das Niveau auf jeden Fall noch mal höher als in München.

Warum kannst du auf den kurzen Strecken aktuell deine Stärke noch besser ausspielen?

Mir fehlen noch etwas die Trainingskilometer, ich habe in dem Sinne erst 2019 mit dem Triathlon-Leistungssport begonnen, da haben andere Athletinnen mit gegenüber noch einen Vorteil. Des Weiteren baue ich nicht so viel Laktat auf, weshalb ich mehrere kurze Rennen ohne einen zu hohen Ermüdungsgrad absolvieren kann, das spielt mir gerade bei den Arena Games in die Karten.

In dem Rennformat der Arena Games habt ihr jeweils zwei Rennen am Vormittag und bestenfalls drei Rennen am Nachmittag, wenn ihr euch für das Finale qualifiziert. Wie regenerierst du dazwischen am besten?

In München war es nicht so leicht, die Schwimmbadluft macht einen noch müder, als man nach den Rennen ohnehin schon ist. Ich achte hauptsächlich auf die gute Verpflegung zwischen den Rennen. Die Gedanken sind immer da, wie soll man es noch mal schaffen, aber mit dem ersten Zug im Wasser kommt meistens das richtige Gefühl zurück. In London hoffe ich, dass ich zwischen dem Vorlauf und dem Finale eventuell zurück ins Hotel kann, das wäre noch mal etwas entspannter.

Wo siehst du für dich das größte Potenzial, dass dich noch stärker machen würde?

Ganz klar das Laufen. Ich bekomme es aktuell noch nicht so gut hin, nach dem Radfahren an meine Leistung im Laufen anzuschließen. Wenn ich meine Einzelwerte betrachte, bin ich auf dem Niveau, wo ich gerne sein möchte, aber der Transfer in den Triathlon, in den Lauf hinten rauf funktioniert noch nicht so, wie ich mir das vorstelle.

Nach den Arena Games Triathlon geht die Saison draußen weiter, welche Ziele hast du für die Saison?

Sehr gerne möchte ich mich für die Europameisterschaft in München qualifizieren, das ist für mich fast ein Heimrennen vor der Haustür. Das bedeutet auch, dass ich mich im nationalen Ranking unter den Top fünf Athletinnen behaupten muss. Ebenso im Hinblick auf die Olympiaqualifikation ist das Ziel sich im Worldranking unter den fünf Athletinnen aus Deutschland zu platzieren, um die Startberechtigung für die WTCS Rennen zu haben und dort Punkte für das Ranking zu sammeln.

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3 Kommentare

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Lars Wichert
Lars Wichert
Lars Wichert ist dreimaliger Weltmeister im Rudern und nahm an den Olympischen Spielen 2012 in London und 2016 in Rio de Janiero teil, bevor er zum Triathlon wechselte. 2021 gewann er sein erstes Rennen beim Ironman Hamburg in 8:12:46 Stunden, der schnellsten jemals erzielten Rookie-Zeit bei den Agegroupern.

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