Freitag, 29. März 2024

Taylor Knibb dominiert Grand Final, Duffy gewinnt dritten WM-Titel auf der Kurzdistanz

Janos Schmidt / Wolrd Triathlon Nach ihrem Überraschungssieg in Yokohama im Mai gewinnt die starke Radfahrerin Taylor Knibb in beeindruckender Manier auch das Grand Final in Edmonton und beendete die WM-Serie 2021 hinter Flora Duffy auf Platz zwei.

Obwohl in diesem Jahr noch weitere Kurzdistanz-Rennen der WTCS in Hamburg, Bermuda und Abu Dhabi stattfinden, markierte das Grand Final in Edmonton zunächst den offiziellen Abschluss für die World Triathlon Championship Series 2021. Das bedeutete nicht nur, dass bei den Frauen über die olympische Distanz eine neue Siegerin des renommierten Grand Finals gesucht wurde, sondern auch die Kurzdistanz-Weltmeisterin 2021, die traditionell aus der Serienwertung der gesamten Saison hervorgeht. Relevant für das Gesamtranking in diesem Jahr waren die WTCS-Rennen in Yokohama, Leeds, Montreal sowie die Olympischen Spiele in Tokio und das Grand Final in Edmonton. Als große Favoritin auf den Tagessieg und den Titel galt vor dem abschließenden Rennen in Kanada die frisch gebackene Olympiasiegerin Flora Duffy, die am Wochenende zuvor auch den Supersprint-Wettkampf in Montreal für sich entschied. Am Ende sollte für die 32-Jährige von den Bermudas für den dritten Kurzdistanz-WM-Titel ihrer Karriere reichen – im Kampf um den begehrten Tagessieg beim Grand Final wurde Duffy die Show allerdings äußerst eindrucksvoll von einer jungen US-Amerikanerin gestohlen, die einmal mehr ihr großes Potenzial für die Zukunft unter Beweis stellte.

Knibb führt Spitze aus dem Wasser, Lindemann erneut mit starkem Schwimmen

Bereits bei den 1.500 Metern der Auftaktdisziplin, die mit Neoprenanzug absolviert wurden, war es die junge US-Amerikanerin Taylor Knibb, die die Spitzengruppe nach 18:41 Minuten aus dem Wasser führte. Ganz vorne mit dabei waren beim ersten Wechsel außerdem die Mitfavoritinnen Flora Duffy, Taylor Spivey, Katie Zaferes, Maya Kingma, Sophie Coldwell, Leonie Periault, Natalie Van Coevorden und Laura Lindemann, die ihre aktuell äußerst starke Schwimmform einmal mehr unter Beweis stellte. Vicky Holland hatte nach dem Schwimmen rund 30 Sekunden Rückstand, Non Standford und Beth Potter kamen 45 Sekunden nach der Spitze aus dem Wasser.

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Phänomenale Solofahrt bringt Knibb knapp drei Minuten Vorsprung

Unmittelbar nach dem Aufstieg aufs Rad war es Taylor Knibb, die sich alleine attackierte und sich direkt vom Rest der Gruppe absetzen konnte. Die 23-Jährige, die vor zwei Wochen Zweite bei ihrem Ironman-70.3-Debüt in Boulder wurde und ebenfalls für den Collins Cup am nächsten Wochenende ausgewählt wurde, legte eine Soloradfahrt hin, wie man sie in der WTCS zuvor nur selten gesehen hat. Knibb baute ihren Vorsprung auf die erste größere Gruppe, in der starke Radfahrerinnen wie Duffy und Zaferes waren, konstant aus und fuhr auf den ersten 20 von 40 Radkilometer satte 1:15 Minuten heraus. Die zehnköpfige Verfolgergruppe hatte dem hohen Tempo trotz wechselnder Führungsarbeit nichts entgegenzusetzen. Auf der zweiten Hälfte konnte Knibb ihren Vorsprung mehr als verdoppeln. Nach 1:19:00 Stunden ging die US-Amerikanerin mit 2:44 Minuten Führung auf die abschließenden zehn Kilometer.

Periault läuft auf Platz zwei, Duffy wird Dritte und gewinnt den WM-Titel

Kurz nach dem zweiten Wechsel setzten sich Duffy und Periault vom Rest der Verfolgergruppe ab und reduzierten den Rückstand nach der ersten von vier Laufrunden auf 2:20 Minuten. Kurz dahinter folgte zunächst Kingma, wenige Sekunden später liefen Spivey, Lindemann und Coldwell zusammen. Katie Zaferes musste den Kontakt zur Gruppe zu diesem Zeitpunkt abreißen lassen. Etwas überraschend war es auf der zweiten Hälfte der Laufstrecke die Französin Periault, die die entscheidende Attacke setzte und Flora Duffy damit deutlich distanzieren konnte. Der deutlich führenden Knibb könnte Periault damit allerdings nicht mehr gefährlich werden. Obwohl hinter Duffy noch einmal um jede Position gekämpft wurde, konnte keine der Konkurrentinnen der Olympiasiegerin von Tokio den Bronzerang mehr streitig machen.

Nach 1:54:47 Stunden gewann Taylor Knibb nach ihrem Überraschungsieg in Yokohama im Mai nun auch das Grand Final in Edmonton mit einer sehr beeindruckenden Gesamtleistung, die viel für die kommenden Jahre verspricht. Leonie Periault folgte 56 Sekunden später auf Platz zwei – ihr ersten Podium in der WM-Serie. Mit 1:24 Minuten Rückstand lief Flora Duffy als Dritte über die Ziellinie. Damit sicherte sich die 32-Jährige nach 2016 und 2017 den dritten Kurzdistanz-WM-Titel ihrer Karriere. Hinter Duffy kämpfte sich Katie Zaferes noch einmal beeindruckend auf der letzten Laufrunde zurück und verwies Landsfrau Taylor Spivey im Sprintduell auf den fünften Platz. Sechste wurde Maya Kingma, gefolgt von Sophie Coldwell. Laura Lindemann musste sich im direkten Laufduell den zuvor genannten Konkurrentinnen geschlagen geben und wurde Achte. Komplettiert wurden die Top 10 von Vicky Holland und Kirsten Kasper. Die weiteren deutschen Starterinnen Marlene Gomez-Islinger, Nina Eim und Anabel Knoll belegten die Plätze 17, 22 und 23.

Knibb und Spivey holen Silber und Bronze in der WM-Wertung, Lindemann auf Rang acht

In der Gesamtwertung der WM-Serie 2021 belegen damit Taylor Knibb und Taylor Spivey hinter Flora Duffy den Silber- und Bronzerang. Maya Kingma wird Vierte, Sophie Coldwell landete auf Platz fünf vor Katie Zaferes und Leonie Periault. Laura Lindemann beendet die WTCS auf Gesamtplatz acht vor Non Stanford und Alice Betto.

WTCS Grand Final 2021 | Frauen

21.08.2021 | Edmonton (Kanada)
PlatzNameLandGesamt1.500 m Swim40 km Bike10 km Run
1Taylor KnibbUSA1:54:4718:4258:4435:46
2Leonie PeriaultFRA1:55:4318:521:01:3033:52
3Flora DuffyBER1:56:1118:571:01:2434:22
4Katie ZaferesUSA1:56:1419:011:01:1834:24
5Taylor SpiveyUSA1:56:1618:471:01:3034:30
6Maya KingmaNED1:56:2318:481:01:3434:38
7Sophie ColdwellGBR1:56:4619:001:01:1934:58
8Laura LindemannGER1:56:5618:501:01:2735:05
9Vicky HollandGBR1:57:3219:051:02:3634:10
10Kirsten KasperUSA1:57:4718:541:01:2135:58
17Marlene Gomez-IslingerGER1:59:2819:111:02:3136:07
22Nina EimGER2:00:0620:021:03:0435:24
23Anabel KnollGER2:00:0619:121:02:3636:49

Koch wird Dritte bei U23-WM

Bereits weige Stunden vor dem Grand Final der Frauen konnte Deutschland einen ersten großen Erfolg in Edmonton verbuchen: Bei der U23-WM, die über die olympische Distanz jedes Jahr im Rahmen des Grand Finals als Eintagesrennen ausgetragen wird, belegte Annika Koch nach 2:00:10 Stunden dritten Platz und holte damit WM-Bronze. Der Titel ging an Emma Lombardi (1:58:48 Stunden) aus Frankreich, Silber an Alberte Kjaer aus Dänemark. Lisa Tertsch, die zweite deutsche Starterin, landete im gleichen Rennen nach 2:01:45 Stunden auf Platz acht.

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Simon Müller
Simon Müller
Simon Müller ist selbst als ambitionierter Athlet unterwegs. 2022 wurde er Deutscher Meister auf der Kurzdistanz, 2019 qualifizierte sich bei seinem ersten Ironman in Mexiko mit einem AK-Sieg in 8:45 Stunden für den Ironman Hawaii. In seiner Brust schlägt neben dem Triathleten- auch ganz besonders ein Läuferherz. Simons Bestzeite über 10 Kilometer liegt bei unglaublichen 30:29 Minuten.

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