Freitag, 29. März 2024

Titelkämpfe in Tulsa

Es geht um insgesamt 150.000 Dollar Preisgeld, die Qualifikation für die Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii und um eine Standortbestimmung nach dem Coronajahr. Wie konkurrenzfähig bin ich knapp 5 Monate vor dem Knall der Kanone in Kailua-Kona? Diese Frage wollen sich am Sonntag ab 13:30 Uhr (6:30 Uhr Ortszeit) viele der Besten auf der Ironmandistanz beantworten, um bei geglückter Qualifikation die Weichen Richtung WM stellen zu können. Die Felder: groß und extrem gut besetzt. Die Strecke: durchaus anspruchsvoll.

Nach dem Startschuss geht es für die Athleten, deren Rennen Ironman live auf Facebook übertragen wird, auf eine 3,8 Kilometer lange Punkt-zu-Punkt-Strecke im Keystone Lake. Das Radfahren des neuen Kurses beschreibt der Veranstalter als wellig und radstarke Profis wie Boris Stein haben sich bereits erfreut über den „überraschend technischen“ Kurs geäußert. Den abschließenden Marathon absolvieren die Sportler dann auf einer Hin-und-zurück-Strecke entlang des Arkansas River, die zweimal zu laufen ist.

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Der Kampf um die Quali

Insgesamt 60 Profimänner stehen auf der Startliste, die sich die 25.000 Dollar für den ersten Platz sichern wollen, und 54 von ihnen dürften auch ein Auge auf einen der mindestens drei Slots für die Ironman-WM werfen. Insgesamt sechs der gemeldeten Pros haben ihr Startrecht für Hawaii bereits in der Tasche, und da sich darunter auch Mitfavoriten befinden, verspricht das Rennen auch hinter den Podiumsplätzen einen interessanten Kampf.

Dass auch ein deutscher Athlet das Treppchen erreicht, ist nicht unwahrscheinlich. Schon deshalb, weil mit Patrick Lange, Florian Angert, Nils Frommhold, Boris Stein, Per van Vlerken, David Breuer, Marc Dülsen, Andreas Jung, Lukas Krämer und Marcus Herbst gleich zehn deutsche Athleten am Start sind, wovon allerdings nur Lange und Angert bereits für Hawaii qualifiziert sind. 

Sie alle bekommen es mit hochklassiger Konkurrenz zu tun. Darunter einige überaus starke Langdistanzathleten, wie Patrik Nilsson aus Schweden oder Cody Beals aus Kanada, die aufgrund der Coronapandemie ihre Fähigkeiten schon lange nicht mehr unter Beweis stellen konnten. Aber auch Namen wie Joe Skipper (GBR), Sam Long (USA) Daniel Bækkegård (DNK) oder Bart Aernouts (BEL), die in diesem Frühjahr bereits auf der Mitteldistanz für Furore gesorgt haben. 

Zudem sollte man den Schweden Rasmus Svenningsson im Auge behalten, der 2020 mit einer DIY-Langdistanz auf sich aufmerksam machen konnte, die er in 7:59:32 Stunden ins „Ziel“ brachte. Der ehemalige Agegroup-Weltmeister steht in Tulsa nun vor seinem ersten großen Ironman als Profi und gilt als einer der Geheimfavoriten auf den Sieg.

Alle gegen Ryf

Bei den Frauen ist es wie immer, wenn der Name Daniela Ryf auf der Startliste steht. Die Schweizerin ist auch nach langer Langdistanzpause die Topfavoritin, da sie mit starken Auftritten bei ihren Ironman-70.3-Siegen in Dubai und St. George bereits eindrucksvoll bewiesen hat, dass sie auch nach der Trennung von ihrem Coach Brett Sutton in starker Verfassung ist.

Ryf, die ihr Training nun selbst verantwortet, tritt unter anderem gegen mehrere Athletinnen an, die nicht nur mit zahlreichen Langdistanzsiegen dekoriert sind, sondern sich auch in den zurückliegenden Wochen mit überzeugenden Leistungen präsentieren konnten. Skye Moench (USA), die Siegerin des Ironman Frankfurt 2019, kommt zum Beispiel mit einem Sieg beim Ironman 70.3 Texas nach Tulsa. Die Britin Katrina Matthews (Siegerin Ironman Florida 2020) war jüngst Vierte bei der stark besetzten Challenge Gran Canaria. Hinzu kommen erfahrene Ironman-Athletinnen wie Sarah Crowley aus Australien oder die Amerikanerin Heather Jackson, die bereits zu Beginn des Jahres angekündigt hat, dass ihr Fokus vor der Ironman-WM komplett auf Tulsa liegen wird.

Als einzige deutsche Athletin geht Carolin Lehrieder an den Start. Durch ihren Sieg beim Ironman Italien 2019 ist die Erdinger-Athletin bereits für Hawaii qualifiziert (wie auch alle anderen genannten Konkurrentinnen) und möchte deshalb die Meisterschaft mit ihrem entsprechend starken Feld in erster Linie als Standortbestimmung nutzen. Sie hat einen vierten Platz bei der Challenge Riccione im Gepäck.

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Nils Flieshardt
Nils Flieshardt
Nils Flieshardt ist Chefredakteur der Zeitschrift triathlon und seit über 15 Jahren als Radexperte im Einsatz. Wenn er nicht am Rechner sitzt, findet man ihn meist hinter der Kamera auf irgendeiner Rennstrecke oder in Laufschuhen an der Elbe. Als Triathlet ist er mehr finish- als leistungsorientiert, aber dafür auf allen Distanzen zu Hause.

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