Mit einem echten Hingucker geht Michael Schulz auf die Radstrecken dieser Welt. Nicht nur wegen der auffälligen Farbkombination, die an das Gulf-Racing-Design aus dem Motorsport angelehnt ist. Es sind auch die futuristische Rahmenform und, eher auf den zweiten Blick, die vielen Details und Custom-Komponenten, die Michael seinem Eigenaufbau verpasst hat.
Liebe zum Detail
Der Rahmen von Michaels Rennmaschine ist ein BP „Stealth“, Baujahr 2000, hergestellt von Martec in Taiwan, wo zahlreiche Hersteller ihre Carbon-Rahmen fertigen ließen und auch immer noch lassen. Doch Michael hat aus der Stangenware ein echtes Unikat gemacht. Auf die rechte Seite des Rahmens hat der Motorsportfan das abgewandelte Zeichen der Isle of Man geklebt, die linke Flanke und das Steuerrohr zieren der Fernsehturm seiner Heimatstadt Düsseldorf.
Die Laufräder sind ein Import aus Taiwan und bieten die Möglichkeit, Scheibenbremsen zu montieren. Frei nach dem Motto: „Wer kann, der soll“, nutzte Michael die Gelegenheit und verbaute am Heck eine mechanische Scheibenbremse. Dass an der Front eine Felgenbremse zupackt, hat den Grund, dass der Rahmen eine 1-Zoll-Gabel verlangt und dieses MaІ aus einer Zeit stammt, als „Disc“ beim Triathlonrad noch kein Thema war.
Custom-Box mit Hai
Geschaltet wird mit einer frühen Version von Shimanos „Dura-Ace Di2“, dessen Akku sich in der Sattelstütze versteckt. Als Shifter kommen an den Extensions zwei eigentlich fahrradfremde Industrieschalter zum Einsatz, die für Michaels Maschine passend gemacht wurden. Am Heck gibt es eine Custom-Box, die im Rennen einen Ersatzschlauch und benötigtes Werkzeug aufnimmt. Der kleine Hai, der auf dem Deckel klebt, ist als Hommage an die Fahrkünste von Vincenzo Nibali gedacht, der den Spitznamen „Hai von Messina“ trägt. Seine eigene Leistungsfähigkeit stellte Michael unter anderem beim Ironman Frankfurt im vergangenen unter Beweis, den er erfolgreich finishte. Natürlich auf seinem Gulf-Geschoss.
Der Artikel zu den Leserbikes ist in der triathlon 173 erschienen.