Samstag, 20. April 2024

Alex (24) behält den Durchblick

Nicht wenige Athleten kennen das: Orientierungsprobleme. Wo war noch gleich mein Wechselplatz? So können Erfolg und Niederlage eng beieinander liegen – und müssen sich auch gar nicht ausschließen. Alex Unger lief nach der zweiten Teildisziplin suchend durch die Wechselzone, bevor er irgendwann endlich sein Fahrrad abstellen konnte. „Dadurch habe ich den Sieg quasi verwechselt“, sagt der 24-Jährige, der zugleich aber trotzdem einen persönlichen Sieg feiern durfte: „Mit durchschnittlich 42 km/h auf meinem Alubock hatte ich die beste Radzeit. Es war mein größter Erfolg.“

Unterschlupf bei der Oma

Wer so in die Pedale treten möchte, benötigt die richtigen Voraussetzungen zum Training. Die findet der Produktionsmitarbeiter aus dem österreichischen Hofkirchen im Traunkreis entweder vor der Haustür, oder eben unter dem Dach. Im Haus seiner Großmutter hat Alex Unger sportlichen Unterschlupf gefunden und den ehemaligen Tischtennisraum zu seiner Pain Cave umfunktioniert, nachdem er vor zwei Jahren die Fußballschuhe an den Nagel gehängt hatte und zum Triathlon gekommen war. „Ich wollte etwas ganz Neues ausprobieren. Es war anfangs nur ein Versuch, der nun aber etwas ausgeartet ist.“

- Anzeige -
privat

Schlichte Ausstattung, keine Ablenkung

In seinem Trainingsraum verliert der Österreicher nicht den Durchblick. Dort kann er sich auf das Wesentliche konzentrieren. Ein Fernseher? Fehlanzeige. Soundanlage? Nicht vorhanden. Kleine Boxen sorgen für musikalische Unterstützung, wenn Alex Unger auf dem Fahrradergometer oder der Rolle sitzt, in die er sein Canyon-Rad gespannt hat. Eine Handy-/Tablethalterung verschafft zumindest die Möglichkeit, während der Einheiten in die digitale Welt abzutauchen. Die Wände zieren ein paar Medaillen, Poster und Trainingspläne. Das Equipment ist in Regalen und Boxen verstaut.

„Gruppenausfahrten“ im Keller

Zehn Stunden verbringt der 24-Jährige im Winter in seinem persönlichen Fitnessstudio, nutzt neben einem Laufband für triathlonspezifisches Training auch ergänzende Tools wie eine Hantelbank, Gymnastikball und Kettlebells. An der Decke hängt ein Schlingentrainer, ein Boxsack sorgt für Ausdauer abseits des normalen Trainings. Alex Unger steht beinahe täglich in seiner Pain Cave, lädt aber mitunter auch Freunde ein. „Wir hatten auch schon  Gruppenausfahrten im Keller“, sagt der Österreicher, der seine Freundin mittlerweile ebenfalls vom Ausdauersport begeistert hat.

privat

Ziel: Mitteldistanz in 4:20 Stunden

Auch wenn der Produktionsmitarbeiter nach eigener Aussage bislang noch keine großen Erfolge feiern konnte, bleibt er ambitioniert.  Denn in Bezug auf seine Ziele hat er keinerlei Orientierungsprobleme. Er wolle „generell ein kompletterer Athlet“ werden. „Und ich möchte im September beim 33. Austria Triathlon in Podersdorf die Mitteldistanz in unter 4:20 Stunden absolvieren“, sagt Unger.


Jetzt mitmachen: Zeigt uns eure Pain Caves!

Smarttrainer, Laufband, Hantelstangen: Triathlontraining findet längst nicht mehr nur outdoor statt. Wir möchten zeigen, wir es in den privaten Trainingsräumen im Lande aussieht.

Hier könnt ihr eure Bilder hochladen – die schönstes Pain Caves veröffentlichen wir in einer Bildergalerie.

Fehler gefunden? Bitte teile uns hier mit, was wir verbessern können!

Für öffentliche Kommentare und Diskussionen nutze gern die Funktion weiter unten.

- Anzeige -
Bengt Lüdke
Bengt Lüdke
Bengt-Jendrik Lüdke ist Redakteur bei triathlon. Der Sportwissenschaftler volontierte nach seinem Studium bei einem der größten Verlage in Norddeutschland und arbeitete dort vor seinem Wechsel zu spomedis elf Jahre im Sportressort. In seiner Freizeit trifft man ihn in Laufschuhen an der Alster, auf dem Rad an der Elbe – oder sogar manchmal im Schwimmbecken.

Verwandte Artikel

Training allein: Warum ich es liebe

Von der eigenen Tempowahl über die Flexibilität bis hin zur Möglichkeit, einfach mal abzuschalten: Hier sind meine Gründe, warum Training allein richtig gut sein kann.

BKOOL: Mit Radprofis durch virtuelle Welten fahren

Die Online-Radplattform organisiert die virtuellen Versionen des Klassikers und der Deutschlandtour. Athleten können mit Oscar Freire und Co. in der digitalen Welt fahren.

ePaper | Kiosk findenAbo

Aktuelle Beiträge

Mehr lesen und erleben mit triathlon+

Triathlon ist mehr als Schwimmen, Radfahren und Laufen. Mit der Mitgliedschaft bei triathlon+ erlebst du den schönsten Sport der Welt so umfangreich wie nie zuvor. Wir haben drei attraktive Modelle für dich: Mit dem Monatsabo hast du die volle Flexibilität. Mit dem Halbjahresabo kannst du unseren Service umfangreich testen und mit dem Jahresabo sparst du bares Geld.

Monatsabo

9,95 -
Jetzt mitmachen bei triathlon+
  • volle Flexibilität
  • € 9,95 pro Monat
  • monatlich kündbar
Empfehlung!

Jahresabo

89,95 -
Größte Ersparnis bei triathlon+
  • Mindestlaufzeit 12 Monate
  • danach monatlich € 9,95
  • nach 1 Jahr monatlich kündbar

Halbjahresabo

39,95 -
Ein halbes Jahr zum Vorteilspreis
  • Mindestlaufzeit 6 Monate
  • danach monatlich € 9,95
  • nach 6 Mo. monatlich kündbar