Freitag, 19. April 2024

Andreas (41) schafft sich eine Erlebniswelt der Marke Eigenbau

Anfangs sah es aus wie in einem gewöhnlichen Kellerraum in einem Mehrfamilienhaus: In der Ecke ein Schlitten, ein Kettcar und Trekking-Fahrräder als kleiner Fuhrpark, Kartons und Kisten an der Wand. Neonröhren sorgten für die typische zwar helle aber unbehagliche Ausleuchtung. Zu ahnen ist davon nichts mehr. Andreas Biffiger hat aus seinem Kellerraum eine Triathlon-Erlebniswelt auf engstem Raum gemacht – und er hat den Weg dorthin per Kamera dokumentiert. Ein Zeitraffervideo zeigt die ganze Verwandlung Marke Eigenbau.

Projekt zusammen mit den Kindern

„Für mich war es wichtig, einen eigenen Raum zu haben, da ich bislang im Wohnzimmer trainieren musste“, begründet Andreas Biffiger den Schritt zur eigenen Pain Cave im schweizerischen Horgen. Im Januar 2020 war es soweit: Der Schweizer bekam die Möglichkeit, im Gebäude einen weiteren Kellerraum zu mieten. Die Idee zu seiner eigenen Pain Cave auf den neu hinzugewonnenen acht Quadratmetern (ohne Fenster) war geboren. „Mir war aber auch wichtig, dass ich den ganzen Raum nicht nur für mich verwende. Meine Kinder und ich haben viel Freude daran, mit Holz zu arbeiten und uns entschieden, den Raum zu teilen: Eine Hälfte Pain Cave, die andere Hälfte Werkstatt für die Kinder“, sagt Biffiger.

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Inspiration bei anderen geholt

Zweieinhalb Monate dauerte der Umbau, den der Sales Manager gemeinsam mit seinen Kindern in Angriff nahm. „Mir war wichtig, dass wir gemeinsam etwas erstellen. Ich habe relativ viel recherchiert und mir alle möglichen Bilder von tollen Pain Cave angeschaut. Das war inspirierend und eine große Hilfe in der Planung“, sagt der 41-Jährige.

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Großes Poster als Motivationshilfe

Herausgekommen ist ein spektakulärer Trainingsraum, in dem die Farben Rot und Schwarz dominieren. „Diese Kombination ist sinnbildlich für die langen und zum Teil etwas härteren Trainings in der Cave“, erklärt Biffiger, der bislang vier Mitteldistanzen (Bestzeit 4:49 Stunden) und eine Langdistanz (10:56 Stunden) absolviert hat. Wenn er die hellen Deckenspots, die in ein riesengroßes Ironman-Logo integriert sind, ausschaltet, tauchen an der Decke verlaufende LED-Bänder den Raum in gedämpftes rotes Licht. Spiegel sorgen dafür, dass die Pain Cave größer wirkt, als sie tatsächlich ist. Lauf- und Radschuhe sind in Regalen untergebracht, in denen Andreas Biffiger auch Ausgaben der triathlon archiviert hat. Medaillenboards – wie vieles in dem Raum natürlich selbst gemacht – bewahrt die Erinnerungsstücke vergangener Wettkämpfe auf; auch die des Nachwuchses bei Ironkids-Veranstaltungen. An einer Wand hängt ein beinahe lebensgroßes Poster, das Biffiger auf seiner Argon-Rennmaschine beim Zuger Zythurm Triathlon im vergangenen Jahr zeigt. „Das hilft als Motivation“, sagt der 41-Jährige.

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Neue Ziele immer vor Augen

Die Dekoration ist in einer Pain Cave aber nur die halbe Miete. Deshalb setzt Biffiger in seiner Trainingskammer auch auf entsprechende Technik. Sein Argon 18 E-119 Tri+ mit Swiss-Side-Laufrädern hat er in eine Tack-Neo-Rolle gespannt. Den Überblick über seine Leistungsdaten behält über ein seitlich installiertes Tablet. Als Laufband kommt ein Technogym My Run zum Einsatz. Jeweils zwei an der Wand installierte Casafan-Ventilatoren blasen dem Schweizer bei den Rad- und Laufeinheiten den Wind um die Ohren. An der Wand stehen derweil die Ziele für die kommenden Ironman-Wettkämpfe, inklusive Streckenprofil und Zeiten, die Biffiger so immer vor Augen hat: Unter elf Stunden soll das Finish gelingen.

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Multimedia sorgt für Ablenkung

Auf acht Quadratmetern bleibt mit dieser Ausstattung nicht mehr viel Platz übrig. Für alternatives Training nutzt Andreas Biffiger die restlichen Quadratmeter neben dem Laufband mit Matte und Blackroll immerhin zur Regeneration. Den Blick kann er dabei auch auf den Fernseher richten, der samt Internetzugang, Apple TV und Verstärker mit Bose-Boxen während der Trainingseinheiten für Ablenkung und Informationen sorgt. Das TV-Gerät lässt sich übrigens auf einer Schiene zwischen Rolle und Laufband verschieben – und natürlich ist auch dieses Element Marke Eigenbau.

Hier gibt es das Zeitraffer-Video von Andreas Biffiger:

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Bengt Lüdke
Bengt Lüdke
Bengt-Jendrik Lüdke ist Redakteur bei triathlon. Der Sportwissenschaftler volontierte nach seinem Studium bei einem der größten Verlage in Norddeutschland und arbeitete dort vor seinem Wechsel zu spomedis elf Jahre im Sportressort. In seiner Freizeit trifft man ihn in Laufschuhen an der Alster, auf dem Rad an der Elbe – oder sogar manchmal im Schwimmbecken.

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