Freitag, 29. März 2024

Tokio-Training und Ausblick aufs Saisonfinale

Die Triathlonwettkämpfe in der Olympiablase von Tokio haben die allermeisten Triathleten irgendwie mitbekommen. Doch wie trainiert man selbst in einer solchen Blase? Frank Wechsel erzählt, wie er die Spiele in Japan als Power & Pacer erlebt hat – und Coach Björn Geesmann blickt auf die kommenden Wochen und Monate.

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10 Kommentare

  1. Hallo Frank Wechsel,

    interessante Einblicke zu deinen Erlebnissen bei Olympia, dass war sehr eindrucksvoll, auch zu deinen Improvisationen um trainieren zu können.

    Ich wundere mich in Eurem Podcast nur, dass lediglich nebenbei die neuen Bedingungen beim Ironman Hamburg 2021 angesprochen werden (49:50-49:55) bei dem nun, nur Geimpfte zugelassen sind.

    Es wird eine Menschengruppe von einem Wettkampf ausgeschlossen, die viel Vorfreude auf dem Wettkampf hatten, dafür hart trainiert haben und nun 2 1/2 Woche vor dem Event diese Mitteilung erhalten.

    Zu den ausgeschlossenen gehören einmal Geimpfte, Genesene und Ungeimpfte. Alle hätten die Möglichkeit gehabt, mit einem Test ihre Unschuld als mögliche Gefährder auszuschließen. Aber die Stadt Hamburg verwehrt ihnen diese Möglichkeit. Die allermeisten dieser Menschen gehören nicht zur Risikogruppe, pflegen einen gesunden Lebensstil sonst könnten sie an so einem Event nicht teilnehmen.

    Ironman trägt dieses mit, da sind auch wirtschaftliche Interessen, die nach solch einer Auszeit von Wettkämpfen nach jeder Einnahme lechzen. Zumal die Stadt Hamburg Ausgleichszahlungen angeboten hat.

    Aber Du Frank als ehrenhafter Sportler, der sich schon immer für Fairness und Solidarität nicht nur in der ganzen Corona-Krise ausgesprochen hat, denkst nicht über einen Verzicht an so einem Wettkampf teilzunehmen nach?

    Das wundert mich schon. Kommt da doch der Egoismus durch? Was interessieren mich die Anderen, sind doch selbst schuld?

    Ich kann mich an einem Podcast im Jahre 2020 mit Dir und Simon Müller erinnern. Meine Erinnerung ist so, dass Simon auf den Ironman Hawaii 2020 verzichten wollte, weil sich nicht alle Sportler qualifizieren konnten, aufgrund der vielen Absagen von Rennen im Jahr 2020. Simon wollte sich mit den Besten messen und nicht nur auf einen erlesenen kleinen Teil von Teilnehmern. Du Frank fandest diese Entscheidung ganz toll und hättest dich genauso entschieden. Im Nachhinein kam es zur Absage von Hawaii 2020.

    Aber zählt das gesprochene Wort von damals nicht mehr und ist es dir jetzt beim Ironman Hamburg 2021 egal, dass ein großer Teil deiner Konkurrenz fehlt für den Slot nach Hawaii?

    Ist es doch bei Dir ein Unterschied, was man sagt und dann tut?

    Jetzt müsste man ein Opfer bringen, es betrifft einen selbst?

    Du willst doch nicht umsonst so hart trainiert haben?
    Die Ausgeschlossenen haben auch hart trainiert.

    Mich würde Deine Position mal interessieren, mit welchen Gewissen man an so einem Wettkampf teilnehmen kann?

    Wo Du sonst für Fairness, Gleichheit und Solidarität stehst und gegen Diskriminierung bist.

    Mir fehlt in Deiner Position als Herausgeber von Trimag einfach ein Statement. Wie auch immer das ausfällt, aber einfach nichts zu sagen…

  2. Hallo „Fra“,

    ich antworte zwar ungern auf öffentliche anonyme Anfragen, die mich an den Pranger stellen wollen, so wie du es hier tust, indem du dir einige Rosinen aus meinen Worten der letzten Monate herauspickst. Außerdem war diese Podcast-Episode sicher nicht der geplante Platz, um über das Thema Zulassung oder Nichtzulassung von Athleten zum Ironman Hamburg zu sprechen. Trotzdem sage ich hier meine Meinung, da sie vielleicht auch andere interessiert.

    Dass beim Ironman Hamburg nur Geimpfte starten dürfen, ist eine Entscheidung der Stadt Hamburg, nicht die des Veranstalters. Dass diese Entscheidung relativ spät kommt, ist problematisch. Dennoch wird damit ein Ziel verfolgt: Der Ironman Hamburg soll unter dem Aspekt größtmöglicher Sicherheit durchgeführt werden. Das ist in erster Linie ein Entgegenkommen an die Geimpften, wenn natürlich in zweiter Instanz auch ein Ausschluss anderer – inzwischen deutlich kleinerer – Gruppen.

    Wir alle freuen uns, dass Veranstaltungen wie diese überhaupt wieder möglich werden, wenn auch mit erheblichen Einschränkungen, die das Ganze noch weitab der bis 2019 lieb gewonnen alten Normalität erscheinen lassen. Ich habe in der Vergangenheit oft meine Bedenken bezüglich der Durchführung von Sportveranstaltungen ausgesprochen, bei denen man Konstrukte gefunden hat, die die Durchführung formal möglich gemacht haben, aber fahrlässig mit den Risiken umgegangen sind. Die Definition eines Jugendlichen als Elitesportler beispielsweise macht ihn nicht mehr oder weniger infektiös als einen Breitensportler.

    Ich würde mir wünschen, dass auch andere Gruppen am Ironman Hamburg teilnehmen können, die nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft nur ein minimales Risiko tragen, zum Ausgangspunkt neuer Infektionsketten zu werden. Dazu gehören die von dir erwähnten nachweislich Genesenen. Ungeimpfte, die ein indiziertes Impfangebot ganz bewusst nicht angenommen haben, wussten allerdings immer um die Gefahr, dass sie an gewissen Dingen und Veranstaltungen nicht werden teilhaben können. Auch ist bekannt, dass Antigen-Schnelltests das hohe Risiko beinhalten, am Zeitpunkt X die zum Zeitpunkt Y möglicherweise infektiösen Personen nicht sicher identifizieren zu können. Inzwischen sollte auch so viel zum Thema Long-Covid bekannt sein, dass es fahrlässig ist, dass Menschen, die einen „so gesunden Lebensstil pflegen, dass sie sogar eine Langdistanz schaffen“, per se als unproblematisch eingestuft werden können.

    Die Stadt und der Ironman Hamburg wollen es der großen Mehrzahl von Triathleten möglich machen, am Event teilzunehmen. Die Entscheidung kam spät, aber für viele immer noch früh genug, um eine Impfung nachzuholen. Auch diese Entscheidung kann man als Solidarität mit der Mehrheit der Menschen in diesem Land verstehen, die mit einem bewussten Entschluss für eine Impfung dazu beigetragen haben, die Pandemie in den Griff zu bekommen. Wer sich ganz bewusst trotz fehlender Kontraindikationen nicht impfen lässt, muss auch mit der Konsequenz leben, dass er von gewissen Dingen im Rahmen der Gefahrenminimierung vorerst ausgeschlossen ist. Ich selbst habe auch immer gesagt, dass ich die Olympischen Spiele in Japan für problematisch halte und nur hinfliegen werde, wenn ich selbst geimpft bin – um mich und die Menschen vor Ort zu schützen. Die Frage ist nun müßig, aber ich würde vermutlich auch beim Ironman Hamburg nicht an den Start gehen, wenn ich keinen vollen Impfschutz hätte.

    Um es mal abzuschließen: Ja, die Entscheidung hätte an kleinen Stellen überdacht und nachgebessert werden können, um noch mehr Menschen einen Start zu ermöglichen, ohne das Risiko zu erhöhen. Für diese Menschen tut es mir wirklich leid. Für die große Mehrheit wird die Veranstaltung aber durch diese Entscheidung überhaupt erst sicher und möglich. Und dafür werde ich das Rennen oder den Veranstalter ganz bestimmt nicht boykottieren.

    Viele Grüße
    Frank

  3. Hallo Frank,
    ich finde die Fragen von Fra nicht unberechtigt und er wollte dich bestimmt nicht an den Pranger stellen.

    Aber wenn man es duldet, dass Geimpfte nicht teilnehmen dürfen und das normal findet, dann ist das eine gefährliche Entwicklung für unsere Gesellschaft.

    Ich bin zweimal geimpft und möchte jetzt mit meiner Frau (einmal geimpft) und ungeimpften Freunden ins Restaurant gehen. Wenn jetzt nur noch Geimpfte hineinkommen, dann würde ich nicht auf die Idee kommen, dass ich selbst dort esse und die anderen bleiben draußen stehen.

    Oder es kommen nur noch die mit christlichen Glauben ins Restaurant, die anderen müssen draußen bleiben, sind ja selbst schuld, könnten ja den christlichen Glauben annehmen.

    Ich finde das alles nicht gut, wenn das unsere neue Normalität ist.

    Ich kann nur sagen, wehret den Anfängen.

    Gruß

    Thommy

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Frank Wechsel
Frank Wechsel
Frank Wechsel ist Herausgeber der Zeitschriften SWIM und triathlon. Schon während seines Medizinstudiums gründete er im Oktober 2000 zusammen mit Silke Insel den spomedis-Verlag. Frank Wechsel ist zehnfacher Langdistanz-Finisher im Triathlon – 1996 absolvierte er erfolgreich den Ironman auf Hawaii.

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