Freitag, 29. März 2024
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Das Aerycs „WT C 80 C Disc Road“ im Praxistest

Früher war es üblich, sich Laufräder nach seinen Bedürfnissen aufbauen zu lassen. Dabei konnte man sich dann Alu-Felgen und Speichen samt Anzahl, Farbe und Art der Speichung aussuchen. Die Laufradbauer waren damals wahre Spezialisten auf ihrem Gebiet, manche mit einem Hang zum Spleenigen. Mittlerweile kommen immer mehr Laufräder als Systemlaufrad in den Handel, viele davon zumindest im Rohbau maschinell eingespeicht und vielfach auch in einer Standardkonfiguration, an der man dann nichts mehr ändern kann. Wer es etwas individueller möchte oder Sonderwünsche hat, der muss sich heute meist an kleinere Firmen wenden, die so etwas noch anbieten können und wollen. Oft sind das dann Einmannunternehmen, die vieles auch aus Liebhaberei machen.

Die Manufaktur Aerycs aus Ellerau vor der Toren Hamburgs ist so etwas wie ein Mittelding. Hier arbeitet mit Robert Lentzsch zwar ein absoluter Fachmann, der Laufräder baut, weil das seine Passion ist, allerdings versorgt Aerycs mehr als nur ein paar Freaks mit seinen Produkten. Das Angebot reicht von Triathlon- und Rennrad-Modellen bis zum Offroad-Bereich mit Laufrädern für MTBs oder Gravel-Bikes. Der Vertrieb läuft hierbei in erster Linie online und direkt.

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Auf unseren Wunsch bekamen wir einen 80 Millimeter hohen Aero-Laufradsatz für Scheibenbremsen und zwar mit unterschiedlich starken Speichen. Das Ziel von antriebsseitig stärkeren Speichen, hier DT Swiss „Aero-Comp“ statt „Aerolite“, ist mehr Stabilität beim Antritt.

Alles per Hand aufgebaut

Neben dem Speichentyp kann man sich auch die Naben und Nippel samt Farbe aussuchen. Aufgebaut waren unsere Felgen mit DT Swiss „240“-Naben mit Straight-Pull-Speichen, bei denen die anfälligere Kröpfung an der Nabe entfällt. Die „WT C 80 C“ haben vorne wie hinten 24 Speichen und sind für ein Gesamtgewicht bis 120 Kilogramm freigegeben. Dies beinhaltet den Fahrer samt Bekleidung, Getränke, Gepäck und das Fahrrad.

Damit das Laufrad dauerhaft hält, wird bei Aerycs alles per Hand aufgebaut sowie mehrfach abgedrückt und nachzentriert, bis es die Minimaltoleranz erfüllt. Ein Laufradsatz braucht so auch gute zwei Stunden, bis er fertig ist. Bei unserem Exemplar waren die Speichen zweifach gekreuzt.

Aerycs WT C 80 C Disc Road Laufräder
Edle Zutat: die 240er von DT Swiss.

Die Carbon-Felgen aus Toray „800 H“ kommen aus China, was längst kein Nachteil mehr sein muss. Denn neben Billigprodukten wird hier seit Jahren auch echtes Highend-Material produziert. Natürlich sind die Felgen für das Tubeless-Prinzip geeignet, Clincher können aber nach wie vor verbaut werden. Die Innenmaulweite beträgt 17 Millimeter, außen haben sie an der breitesten Stelle 28 Millimeter. Der komplette Satz wiegt damit dann 1.900 Gramm. Das ist für derart hohe Felgen in Disc-Version zwar nicht superleicht, mit dem Fokus auf Haltbarkeit aber voll in Ordnung. Was man hierbei berücksichtigen muss: Der Satz kostet vergleichsweise günstige 1.229 Euro und es gibt reichlich Anbieter am Markt, bei denen man für vergleichbares Material das Doppelte oder mehr zahlt.

Bei unseren Testfahrten überzeugte der Laufradsatz mit einem unauffälligen Fahrverhalten und das in positivem Sinn. Denn selbst auf dem Queen-K-Highway auf Hawaii kam man bei Seitenwind nicht in die Bredouille. Allerdings gilt dieser Eindruck auch für große und schwere Tester, für die der Satz gebaut wurde. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, kann vorn auch auf 60 Millimeter Felgenhöhe setzen, was für viele Triathleten aus unserer Sicht die sicherste Allround-Variante darstellt. Was die Dauerhaltbarkeit angeht, können wir nach ein paar hundert Kilometern natürlich noch keine Aussagen machen, doch das liefern wir nach dem Winter nach.

Aerycs WT C 80 C Disc Road Laufräder
Attraktives Angebot: Bei Aerycs gibt es viel Laufrad zum fairen Preis.

Das Dekor kann man bei Aerycs übrigens nach Absprache wählen, die Speichen sind hier allerdings immer schwarz. Das ist dann wohl so etwas wie die Handschrift der Laufradbauers.

Der Preis des von uns getesteten Laufradsatzes liegt bei 1.229 Euro.

Weitere Infos gibt es auf der Seite des Herstellers.

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Marcus Baranski
Marcus Baranskihttps://www.derbaranski.de/blog
Marcus Baranski ist unser Zeitfahrer. Weil es dabei neben hartem Training vor allem auf Material und Sitzposition ankommt, beschäftigt er sich seit über 15 Jahren mit allen Stellschrauben, um dem Wind ein Schnippchen zu schlagen. Dass sich Detailverliebtheit hierbei auszahlt, zeigen seine Erfolge: 2019 wurde er in seiner Altersklasse Vizeweltmeister der UCI.

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