Nach zwölf Jahren im Profisport beendet Patrik Nilsson seine Triathlonkarriere. Neben Siegen und schnellen Zeiten hatte er vor allem in den vergangenen Jahre mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.
„Ich habe beschlossen, meine Karriere als Profitriathlet zu beenden“, ist der erste Satz im Social-Media-Post von Patrik Nilsson. Die Bezeichnung „Alter Schwede“ trifft auf Nilsson mit seinen 32 Jahren nicht zu, dennoch ist für ihn Schluss mit dem Profitum.
Immer Leidenschaft und Liebe für den Triathlon
Patrik Nilsson feierte sein Profidebüt 2013 bei der Challenge Barcelona. Nur ein Jahr später folgte bereits der erste Sieg beim Ironman Malaysia, für ihn bis heute eines der spektakulärsten Rennen, die er als Profi gemacht hat. Weitere Siege über die Langdistanz und einer über die Mitteldistanz beim Ironman 70.3 Barcelona 2016 folgten in den folgenden Jahren. Seine schnellste Zeit auf der Langdistanz erzielte er beim Ironman Kopenhagen 2016 in 7:49:18 Stunden, mit der er bis zum vergangenen Jahr schwedischer Rekordhalter war. Vom Ironman Frankfurt besitzt der Schwede einen kompletten Medaillensatz. Bei seinem ersten Start in der Mainmetropole 2017 belegte er hinter Sebastian Kienle und Andreas Böcherer den dritten Platz. Im selben Jahr debütierte Nilsson in Kona und belegte auf Anhieb als Hawaii-Rookie den Platz acht. Bei drei Hawaii-Teilnahmen sollte es das einzige Finish bleiben, bei seinen beiden weiteren Auftritte auf Big Island 2018 und 2019 beendete er das Rennen jeweils vorzeitig.
In seinem Post schreibt Patrik Nilsson, dass er immer Leidenschaft und Liebe für den Triathlon gehabt habe. Doch leider änderten sich die Dinge im Laufe der Zeit, genauso wie seine Gefühle und Leistung im Rennen. Statt Leidenschaft hätten am Ende immer mehr der Stress und Kampf im Vordergrund gestanden. Unter den aktuellen Bedingungen und die immer schneller werdenden Zeiten sehe Nilsson keine Chance auf einen Weg zurück, um auf dem Niveau konkurrenzfähig zu sein, wie er es sich wünsche.
In den vergangenen Jahren viele DNFs
Seit 2018 überwiegen seine Rennen, die er nicht ins Ziel gebracht hat. Zwischen den „Did not finish“-Ergebnissen (DNF) gab es beim schnellen Schweden jedoch immer wieder Lichtblicke. Der einzig beendete Wettkampf 2018 brachte ihm Platz zwei beim Ironman Frankfurt hinter Jan Frodeno und vor Patrick Lange. Ein Sieg am Mainufer gelang dem zweifachen Familienvater drei Jahre später, was gleichzeitig bei der Vervollständigung seines Frankfurt-Medaillensatzes die letzte Podiumsplatzierung seiner Karriere war. Das letzte Rennen, dass er ins Ziel brachte, liegt zwei Jahre zurück. Beim Ironman Vitoria-Gasteiz lief er als 17. über die Ziellinie. In den darauffolgenden Wettkämpfen folgten sechs DNFs, zuletzt beim Ironman 70.3 Mallorca, als er nach dem Schwimmen ausstieg.
Dankbar und stolz
Dennoch beendet Patrik Nilsson seine Karriere „mit Stolz und Dankbarkeit“. Mit Stolz darauf, was er in den letzten Jahren erreicht habe. Sechs Ironman-Siege inklusive des Europameistertitels 2021 kann er sein Eigen nennen, Dankbarkeit drückt er gegenüber allen Unterstützern und Sponsoren aus. Bevor der nächste Schritt in eine berufliche Karriere erfolgt, nimmt er sich eine Auszeit und möchte diese mit der Familie verbringen.