Ab 2027: PTO und World Triathlon kündigen gemeinsame Neuausrichtung an

Neue Namen, klare Ebenen, große Ziele: PTO und World Triathlon planen ab 2027 eine gemeinsame Triathlon World Tour – inklusive Olympia-Vision.

T100 Die geplante Neuausrichtung wurde im Rahmen des T100-Finales in Katar bekannt gegeben.V.l.n.r.: World-Triathlon-Präsident Antonio Fernandez Arimany, die frisch gebackenen T100-Weltmeister Kate Waugh und Hayden Wilde und PTO-CEO Sam Renouf.

Der internationale Profi-Triathlon soll ab 2027 eine neue Struktur bekommen. Die Professional Triathletes Organisation (PTO) und World Triathlon haben angekündigt, ihre Zusammenarbeit deutlich auszubauen und unter dem Namen Triathlon World Tour eine gemeinsame Dachmarke für mehrere Rennserien zu schaffen. Herzstück der Neuausrichtung ist ein umfassendes Rebranding, eine klarere sportliche Hierarchie – und langfristig sogar eine Olympia-Perspektive für die 100-Kilometer-Distanz.

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Drei Serien, eine Dachmarke

Kern der Triathlon World Tour sind künftig drei klar voneinander abgegrenzte Serien:

  • T100 World Championship Series
    Die bisherige T100 Triathlon World Tour wird umbenannt und bleibt die WM-Serie über die 100-Kilometer-Distanz.
  • T50 World Championship Series
    Die bisherige World Triathlon Championship Series (WTCS) erhält ein neues Branding und steht für Rennen über Sprint- und Kurzdistanz.
  • Challenger Series
    Eine neu geschaffene Einstiegsebene mit Rennen über Sprint-, Kurz- und 100-Kilometer-Distanzen. Sie ersetzt unter anderem die bisherigen World Triathlon Cups und soll einen klaren Weg in die Championship-Serien ermöglichen.

Ab 2027 werden nur noch für die T100- und T50-Serien offizielle Weltmeistertitel vergeben. Insgesamt soll die Triathlon World Tour auf rund 100 Events pro Jahr anwachsen.

Einheitliche Präsentation und mehr Übersicht

Ein zentrales Ziel der Neuausrichtung ist es, den Profisport für Fans, Medien und Partner einfacher verständlich und klarer strukturiert darzustellen. Unterschiedliche Distanzen und Serien sollen künftig unter einer gemeinsamen Marke zusammengeführt werden – inklusive eines einheitlichen Broadcast-Produkts mit ganzjähriger Live-Berichterstattung.

Die PTO übernimmt dabei vor allem die kommerzielle und mediale Entwicklung, während World Triathlon seine Rolle als internationaler Verband mit Fokus auf Regelwerk, Governance und olympische Prozesse behält. Das Konzept greift auch Empfehlungen aus einem von World Triathlon beauftragten Bericht eines großen Beratungsunternehmens auf, der eine stärkere kommerzielle Ausrichtung des Sports nahelegte.

Die geplanten Stationen 2026 im Überblick

Im kommenden Jahr bleibt sportlich alles beim Alten – die neue Triathlon World Tour greift erst ab 2027.

T100 Triathlon World Tour 2026 (neun Rennen):

  • Gold Coast (21.–22. März)
  • Singapur (25.–26. April)
  • Spanien (23.–24. Mai)
  • San Francisco (6.–7. Juni)
  • Vancouver (15.–16. August)
  • French Riviera (19.–20. September)
  • Dubai (12.–15. November)
  • Saudi-Arabien (November)
  • Katar – Finale (11.–12. Dezember)

World Triathlon Championship Series 2026 (zehn Rennen):

  • Abu Dhabi (27. März)
  • Samarkand (25.–26. April)
  • Yokohama (16. Mai)
  • Alghero (5. Juni)
  • Quiberon (20. Juni)
  • Hamburg (11. Juli)
  • London (25. Juli)
  • Weihai (29. August)
  • Karlovy Vary (11. September)
  • Pontevedra – Championship Finals (24.–29. September)

Blick Richtung Olympia

Parallel zur strukturellen Neuordnung treiben PTO und World Triathlon auch ein sportpolitisches Ziel weiter voran: die 100-Kilometer-Distanz als mögliche olympische Disziplin. Erste Gespräche dazu gab es bereits 2024, das IOC zeigte sich offen gegenüber neuen, publikumsnahen Formaten – zuletzt beim „Marathon Pour Tous“ in Paris. Ob das 100-Kilometer-Format auf Profi- oder Amateur-Ebene (oder beides) in die Olympischen Spiele integriert werden soll, ist noch offen.

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Anna Bruder
Anna Bruder
Anna Bruder wurde bei triathlon zur Redakteurin ausgebildet. Die Frankfurterin zog nach dem Studium der Sportwissenschaft für das Volontariat nach Hamburg und fühlt sich dort sehr wohl. Nach vielen Jahren im Laufsport ist sie seit 2019 im Triathlon angekommen und hat 2023 beim Ironman Frankfurt ihre erste Langdistanz absolviert. Es war definitiv nicht die letzte.

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