Die nächste hochkarätige Mitteldistanz der noch jungen Triathlon-Saison 2022 steht an. Nach den spektakulären Auftaktrennen in Dubai und Miami folgt mit dem Ironman 70.3 Lanzarote der nächste stark besetzte Wettkampf, der von den meisten Startern wohl als Generalprobe für die Ironman-WM in St. George, Utah im Mai genutzt wird. Denn ganze 77 Profi-Athletinnen und -Athleten werden am frühen Samstagmorgen an der Startlinie am Strand von Playa Blanca stehen, um sich in die Wellen des Atlantiks zu stürzen.
Nachdem die 1,9 Schwimmkilometer absolviert wurden, geht es pünktlich zur zehnten Ausgabe der Mitteldistanz auf die neue anspruchsvolle Radstrecke. Auf den 90 Kilometern, die über drei Runden absolviert werden, erwarten die Sportlerinnen und Sportler ganze 1.262 Höhenmeter, mehr als jemals zuvor. Auch der abschließende Halbmarathon über 21,1 Kilometer entlang des Hafens von Playa Blanca ist mit etwas über 250 Höhenmetern nicht gerade flach und wird den Athletinnen und Athleten in vier Runden einiges abverlangen.
Hochkarätiges Männer-Feld
Nach seinem dritten Platz in Dubai vor zwei Wochen wird sich der Franzose Pierre Le Corre auch auf Lanzarote um einen der vorderen Plätze bewerben wollen. Er könnte bereits beim Schwimmen einige wertvolle Sekunden auf die Konkurrenz herausholen, sollte sich aber in der zweiten Disziplin vor Konkurrenz in Person von Florian Angert in Acht nehmen. Denn, dass der Deutsche ein ausgezeichneter Radfahrer ist, hat er in der Vergangenheit oft bewiesen. Der wellige Kurs könnte ihm in die Karten spielen. Auch Kyle Smith (NZL) und David McNamee (GBR) werden ein Auge auf den obersten Podestplatz werfen. Le Corres Landsmänner Clement Mignon und Leon Chevalier haben neben Bart Aernouts (BEL) ebenfalls Chancen auf einen der vorderen Plätze.
Neben Angert sind aus deutscher Sicht noch Boris Stein, Leonard Arnold, Jonas Hoffmann, Per Van Vlerken und Christoph Mattner auf die Insel gereist, sollten sich am Samstag allerdings nur Außenseiterchancen zuschreiben können.
Sebastian Kienle, der eine Teilnahme auf Lanzarote angepeilt hatte, musste aufgrund von Magen-Darm-Beschwerden seinen Startplatz zurückziehen.
Weltmeisterin gegen Olympiasiegerin
Als Vorjahressiegerin steht die amtierende Ironman-Weltmeisterin Anne Haug zu Recht ganz oben auf der Favoritenliste bei den Frauen. Sie kennt die Insel aus unzähligen Rennen sowie Trainingslagern in und auswendig und könnte dies am Samstag zu ihrem Vorteil nutzen. Den Sieg werden ihr wohl drei Britinnen streitig machen wollen: die Ironman 70.3 WM-Vierte Katrina Matthews, Lucy Buckingham (ehemals Hall), die im letzten Jahr drei Mitteldistanzen gewann sowie die Mixed-Olympiasiegerin in Tokyo 2020 Jessica Learmonth, die besonders ihre Schnelligkeit von der Kurzdistanz ausspielen könnte.
Der Start wird am Samstagmorgen um 7:00 Uhr Ortszeit beziehungsweise 8:00 Uhr deutscher Zeit freigegeben. Das Rennen kann über die Ironman Ticker-App verfolgt werden, einen Livestream gibt es nicht.