DNF – und dann? Warum ein Rennabbruch oder andere Rückschläge nicht das Ende sind. Und wie du mental wieder auf Kurs kommst.
Drei Buchstaben, die Triathletinnen und Triathleten mehr zusetzen können als jede Muskelverhärtung: DNF. Did Not Finish. Der Moment, in dem ein Rennen nicht ins Ziel, sondern ins Aus führt, sorgt für weitaus mehr als nur eine verpasste Finishermedaille. Er trifft dort, wo Vorfreude, Trainingsdisziplin und Selbstbild zusammentreffen: im Kopf. Auch andere Rückschläge, sei es eine Verletzung, ein Infekt in der Vorbereitung oder eine verpasste Zielzeit, können zur mentalen Herausforderung werden. Doch ein Rennen, das man nicht beenden kann, ist die Spitze des Eisbergs – weshalb wir uns im Folgenden darauf fokussieren wollen.
Warum ein DNF so schwer wiegt
Ein „Did Not Finish“ ist mehr als ein abgebrochenes Rennen. Es ist das vorläufige Ende einer Reise, die oft Monate oder sogar Jahre in Anspruch genommen hat. Der Trainingsplan war durchgetaktet, die Ernährung diszipliniert, das Ziel klar. Wenn dieses Ziel unerreichbar bleibt, entsteht eine emotionale Lücke. Egal, ob durch körperliche Probleme, mentale Blockaden oder äußere Umstände ausgelöst.
Es ist diese Kluft zwischen Erwartung und Realität, die besonders schmerzt. Viele empfinden nach einem vorzeitig beendeten Rennen Enttäuschung, Selbstzweifel oder sogar Scham. Man fühlt sich, als hätte man versagt – obwohl die Entscheidung zum Ausstieg oft eine rationale und verantwortungsvolle war. Das Ganze wiegt umso schwerer, je größer und wichtiger das Ziel war. Wenn du während der Saison fast wöchentlich an einer Startlinie stehst und ein Event von vielen wegen einer Reifenpanne aufgibst, ist das zwar ärgerlich, aber sicher schnell zu verschmerzen. Hast du dich über einen langen Zeitraum nur auf diesen einen Tag vorbereitet, fällt es deutlich schwerer, so eine Notbremse zu verarbeiten.