Freitag, 29. März 2024
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Die neuen Swiss Side Hadron² Ultimate 800 im Test

Seit vielen Jahren gehört das Schweizer Unternehmen zu den Aero-Pionieren der Branche und sponsert unter anderem Athleten wie den zweifachen Ironman-Weltmeister Patrick Lange, die Raelert-Brüder und Laura Philipp. Für die neuesten Innovationen hat Swiss Side erneut mit DT Swiss zusammengearbeitet. Nicht zum ersten Mal sind die beiden Firmen mit Sitz in der Schweiz eine Kooperation eingegangen, um schnelle Laufräder im High-End-Bereich zu entwickeln. Erste größerere Neuerung bei den jüngsten Produkten: Ohne Scheibenbremse geht hier nichts mehr. Die Laufräder sind nämlich ganz bewusst nicht mehr auf Felgenbremsen ausgelegt.

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Das Material

Die Felgen konnten, da sie nun nicht mehr zwingend auf eine plane Bremsflanke ausgelegt sein mussten, mit einem aerodynamisch besseren Profil konstruiert werden. Auffällig hierbei: das sich wieder nach innen verjüngende und so besser mit dem Reifen abschließende Felgenhorn. Vorn ist dies für 25, hinten für 28 Millimeter Reifenbreite optimiert. Die Innenmaulweite wurde dafür auf 20 Millimeter angepasst. Unser Testsatz war der höchste mit 80 Millimetern Höhe. Von der neuen Generation gibt es den Aero-Laufradsatz auch noch mit 62,5 und 50 Millimetern Höhe. Möglich ist zudem die Wahl unterschiedlich hoher Laufräder für vorn und hinten. Die Idee dahinter: Vorn etwas flacher zu fahren hat nur eine geringe Verschlechterung zur Folge, aber verleiht noch mehr Stabilität beim Lenken. Speziell leichtere und ungeübte Fahrer können davon profitieren.

Die Wahl für unseren Test: die Variante mit 80 Millimetern Höhe.

Bei den Naben wird das Topmodell von DT Swiss verbaut, das im Line-up als 180er-Serie bezeichnet wird. Um Gewicht zu sparen, wurde an allen wesentlichen Teilen wie Flansch, Konen und den Aufnahmen der Centerlock-Bremsscheiben das Material abgespeckt. Der Unterschied zu den Modellen von DT Swiss: Hier wird hinten statt der Zahnscheibe mit 36 Zähnen auf ein etwa einfacheres Modell der Verzahnung zurückgegriffen.

Die Naben drehen sich auf einer 12-Millimeter-Steckachsbasis mit Keramiklagern. Anders als bisher gehören die Achsen ab jetzt immer zum Rahmen und kommen nicht mit den Laufrädern. Zum Aus- und Einbau braucht man einen Inbus oder anderen Hebel. Interessant: Im Lieferumfang sind aber auch Adapter und Schnellspanner für reguläre Aufnahmen mit 100 beziehungsweise 135 Millimetern sowie klassische 5-mm-Schnellspanner enthalten. Man kann also auch noch „ältere“ Rahmen mit diesem Standard verwenden. Dank Technik von DT Swiss funktioniert das alles ohne Werkzeug.

Hightech in Vollendung: die neu entwickelten Speichen von DT Swiss sind wesentlicher Bestandteil bei der Verbesserung der Aerodynamik.

Verbunden werden Nabe und Felge über neuentwickelte Speichen aus dem Hause DT Swiss. Hierbei soll die Aerodynamik und auch die Haltbarkeit durch extrem flächig geschmiedete Modelle Aerolite II und Aero Comp II auf die Spitze getrieben worden sein. Sie sind im Extrem nur 0,7 Millimeter stark und kaltgeschmiedet. Beide Speichenmodelle werden aktuell nur bei diesen und den beinahe baugleichen Laufrädern von DT Swiss verwendet. Ihr Kopf ist ohne Kröpfung im Nabenflansch verbaut und der gesamte Schmiedeprozess dieser Speichen erfordert deutlich mehr Schritte als der von klassischen Messerspeichen – was auch einen höheren Preis zur Folge hat. Laut Swiss Side sind die neuen Speichen aber maßgeblich für die aerodynamischen Verbesserung zu den bisherigen Modellen verantwortlich. Neben Gewicht und Steifigkeit ist genau das bei Laufrädern oft ein Hauptkriterium, wenn es um Neuauflagen geht. Beim Gewicht lag unser Testsatz bei 1.760 Gramm, was angesichts der Höhe und Breite der Felgen sowie den breiteren Steckachsnaben ein guter Wert ist.

Dichten handfest angezogen sofort ab: die Aluminium-Ventile von DT Swiss.

Ein kleines aber feines Detail hinsichtlich der Montage des Tubeless-Systems sind die Alu-Ventile von DT Swiss, die handfest angezogen das System sofort abdichten. Auch schön zu sehen: Die von uns gewählten Tubeless-Reifen „Pro One“ von Schwalbe konnten ohne Reifenheber montiert werden und waren gleich beim ersten Anlauf luftdicht. Daran lässt sich erkennen, dass beide Firmen jahrelang zusammen an der Optimierung von „Tubeless“ für Straßenlaufräder gearbeitet haben.

Der Fahreindruck

Wer etwas mehr wiegt und mit hohen Laufrädern unterwegs ist, wird bei klassischen Felgenbremsmodellen das laterale Ausweichen der Felgen im Wiegetritt kennen, was sich durch leichtes Schleifen an den Bremsgummis äußert. Das gehört bei Scheibenbremsen natürlich der Vergangenheit an. Was bei den Hadron zudem auffiel, ist die hohe Steifigkeit des Gesamtsystems. Das dürfte neben dem neuen Carbon-Layup in erster Linie der Steckachsentechnologie geschuldet sein. Am Hinterbau erhöht sich die Breite mit Scheibenbremsen von 130 auf 142 Millimeter und diesen Unterschied spürt man, zusammen mit den jetzt zwölf Millimetern der durchgehenden Steckachse.

Anpassung bis ins kleinste Detail: Swiss Side bietet auch die Möglichkeit, die Logos farblich an das Rad anzupassen.

Was uns beim Fahren außerdem auffiel, je windiger es wurde: Diese Laufräder sind schnell. Das war bei der Zusammenarbeit und der Expertise der beiden Unternehmen aber auch erwartbar. Beide geben im Bereich CFD, im Windkanal und bei Praxistests seit vielen Jahren ordentlich Gas in diese Richtung. Der Satz hielt auch bei windigen Bedingungen die Spur. Swiss Side bringt hierzu den Begriff „Steering Moment“ ins Spiel, bei dem es darum geht, wie stabil und – eigentlich noch wichtiger – berechenbar sich speziell die hohen Laufräder fahren. Je später und kontrollierter es dem Athleten im schlimmsten Fall das Rad „versetzt“, etwa bei Böen oder wenn ein großes Fahrzeug überholt, desto sicherer ist er unterwegs. Umso mehr, wenn er sich möglichst lange in der Aero-Position befindet und nicht am Basebar greifen möchte. Der Unterschied spiegelt sich dann schnell in Leistungseinbußen im zweistellige Wattwertbereich wider. Der Unterschied von 62,5 auf 80 Millimeter Felgenhöhe hingegen liegt in diesem konkreten Beispiel laut Swiss Side nur bei gut einem Watt bei einer Testgeschwindigkeit von 45 Kilometern pro Stunde. Und genau dieses Selbstvertrauen in sich und das Gesamtsystem macht im Triathlon oft den kleinen aber feinen Unterschied, der wiederum zu schnellen Radsplits führt. Gepaart mit der mittlerweile obligatorischen Scheibenbremstechnologie und breiteren Reifen ist man mit den neuen Hadrons für die kommenden Jahre für das Training und den Wettkampfbereich gerüstet und fährt „state of the art“.

Fazit

Swiss Sides Ziel war es, im Vergleich zu den Vorgängern noch aerodynamischere und fahrtstabilere Laufräder zu bauen, die durch Disc und breitere Reifen den aktuellen Stand der Technik abbilden. Bei diesem Vorhaben haben die Schweizer ihre Hausaufgaben gemacht. Die neuen Hadron-Laufräder überzeugten auf ganzer Linie. Nun liegt es nur noch an ein paar großen Radherstellern, mit Disc-Modellen ihrer Triathlonräder nachzuziehen.


Preis/Optionen

Die Aero-Laufräder kosten in allen drei Varianten 2.198 Euro (19%) beziehungsweise 2.143 Euro (16%).

Herstellervideo rund um die Entwicklung der neuen Laufräder

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Weitere Details gibt es auf der Seite des Herstellers.

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Marcus Baranski
Marcus Baranskihttps://www.derbaranski.de/blog
Marcus Baranski ist unser Zeitfahrer. Weil es dabei neben hartem Training vor allem auf Material und Sitzposition ankommt, beschäftigt er sich seit über 15 Jahren mit allen Stellschrauben, um dem Wind ein Schnippchen zu schlagen. Dass sich Detailverliebtheit hierbei auszahlt, zeigen seine Erfolge: 2019 wurde er in seiner Altersklasse Vizeweltmeister der UCI.

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Ein Rochen fährt bei der WM auf Hawaii mit

Swiss Side rief dazu auf, ein Design für das Laufrad-Set-up der Profis bei der Ironman-WM zu entwerfen. Das Sieger-Motiv steht nun fest: Es wird der Aufkleber mit einem hawaiianischen Rochen. Das Motiv gibt es in limitierter Auflage im Online-Shop der Schweizer Aerodynamik-Spezialisten.

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