Im Baskenland greift Katrina Matthews zum zweiten Langdistanzsieg innerhalb der Ironman Pro Series, aber auch Daniela Bleymehl möchte auf der letzten Langdistanz vor der Ironman-Weltmeisterschaft noch einmal Punkte sammeln. Der Favoritinnencheck.
Es ist die letzte Chance. Das Rennen in Vitoria-Gasteiz, knappe 60 Kilometer südlich von Bilbao (Spanien), bietet den Triathletinnen die einzige Möglichkeit, vor der Ironman-Weltmeisterschaft in Nizza, noch einmal ordentlich Punkte für die Ironman Pro Series in Europa zu sammeln. Erneut gibt es 5.000 Punkte für die Siegerin und jeweils einen weniger für jede Sekunde Rückstand für die folgenden Athletinnen. Anschließend haben die Profis nur noch die Möglichkeit sich bei der Ironman-Weltmeisterschaft in Frankreich, bei vier Ironman-70.3-Rennen inklusive der Weltmeisterschaft Mitte Dezember in Taupō (Neuseeland) oder am 21. Juli beim Rennen in Lake Placid (USA) Punkte zu sichern.
Punkte sammeln
Mit dem Ergebnis einer Langdistanz lassen sich wesentlich mehr Punkte erzielen als mit einem Ironman-70.3-Rennen innerhalb der Pro Series. Der Sieg auf der Langdistanz ist doppelt so viele Punkte wert wie der auf der Mitteldistanz. Das wiederum bedeutet, dass eine Athletin, die auf der Langdistanz gute 41 Minuten langsamer ist als die Siegerin immer noch die maximale Punktzahl einer Mitteldistanz erhält. Deshalb ist die Langdistanz gerade zum Ende der Saison noch einmal eine vielversprechende Möglichkeit, das Ranking in der Pro Series mit ordentlich Punkten aufzuwerten. Maximal dürfen drei Langdistanzen eingebracht werden. Katrina Matthews, die beim Ironman Texas im April die volle Punktzahl mit einem Sieg erreichte, wird in Spanien versuchen erneut diejenige zu sein, die mit dem Sieg nach Hause fährt. Beim Ironman Hamburg musste die Britin in aussichtsreicher Position das Rennen beenden, nachdem sie disqualifiziert wurde.
Einen Sprung nach oben könnte auch Daniela Bleymehl im Ranking machen. Die 35-Jährige bringt aktuell zwei Rennen in die Wertung mit ein. Beim Ironman Hamburg belegte die zweifache Mutter den dritten Platz und ließ einen neunten beim Ironman 70.3 Les Sables d’Olonne folgen. Mit 6.469 Punkten ist sie auf Platz 13 die bestplatzierte Athletin der Pro Series, die in Vitoria-Gasteiz am Start sein wird.
Im Heimrennen aufs Podium?
Zwei Mitteldistanzen absolvierte Gurutze Frades Larralde in dieser Saison, beides Rennen der Ironman Pro Series. Die 42-Jährige liegt auf damit auf dem 58. Platz. Dennoch geht die Lokalmatadorin als Nummer eins ins Rennen, da sie die Siegerin der vergangenen Austragung ist. Im letzten Jahr setzte sich die Spanierin gegen Svenja Thoes und Els Visser durch. Die Niederländerin steht auch in diesem Jahr auf der Starterinnenliste, wobei nach der Challenge Roth am vergangenen Wochenende und den London T100 zwei Wochen später das Programm ein ziemlich ordentliches ist. Dennoch könnte sich der Drahtseilakt für Visser mit einer Menge Punkte auszahlen.
Dark Horse aus England
Neben Katrina Matthews, die die klare Favoritin auf den Sieg ist und Daniela Bleymehl, die mit einer Leistung wie aus Hamburg mit Sicherheit aufs Podest kommen kann, gibt es eine Athletin, die mitunter unter dem Radar fliegt. Die Britin Stephanie Clutterbuck wird das Schwimmen an der Spitze mitbestimmen und mit ihrer Radform im vorderen Feld mitfahren. In ihrer Premieren-Saison als Profiathletin konnte sie bereits einen ersten Podestplatz beim Zarauzko Triathlon in Spanien sichern. Die größte Schwäche ist der abschließende Lauf. Beim Ironman 70.3 Mallorca wurde sie Zehnte, lief beim Halbmarathon jedoch nur die 18. beste Zeit. Ein großes Fragezeichen steht noch hinter ihrer Landsfrau Ruth Astle. In dieser Saison bestritt die 34-Jährige verletzungsbedingt noch kein Rennen, obwohl sie mehrmals auf den Meldelisten zu finden war, zuletzt beim Ironman 70.3 Les Sables d’Olonne.
Katrina Matthews (GBR)
Als beste Allrounderin im Feld ist Katrina Matthews in Vitoria-Gasteiz kaum zu schlagen. Auch wenn sie beim Schwimmen etwas Rückstand auf die Spitze haben wird – in den beiden folgenden Disziplinen kann ihr wohl kaum eine Athletin das Wasser reichen.
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Daniela Bleymehl (GER)
Beim Ironman Hamburg stellte Daniela Bleymehl einen neuen Ironman-Radrekord auf. Eine ähnliche Leistung wird sie auch in Vitoria-Gasteiz benötigen, um Matthews gefährlich zu werden, denn auf der Laufstrecke wird es schwer für sie, die Britin zu schlagen.
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Els Visser (NED)
Nur eine Woche nach ihrem dritten Platz bei der Challenge Roth steht Els Visser erneut an einer Langdistanz-Startlinie, um wichtige Punkte für die Ironman Pro Series zu sammeln. Mit einem guten Radfahren kann sie sich eine gute Ausgangslage schaffen.
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Gurutze Frades Larralde (ESP)
Die Vorjahressiegerin sollte man auch in diesem Jahr nicht unterschätzen. Zwar hat sie in den ersten beiden Disziplinen Schwächen, beim Laufen kann die Spanierin dennoch über sich hinauswachsen. Ein Podiumsplatz ist für Larralde durchaus im Bereich des Möglichen.
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