Das Team aus Hessen sichert sich den Titel in der Staffel und distanziert das Hylo Team Saar/Viernheim am Ende um zehn Sekunden. Dahinter geht es noch knapper zu. Im Rennen um Rang drei kommt es zu einem Foto-Finish.

Ein abwechslungsreicher Rennverlauf, Zeitstrafen und knappe Entscheidungen – der Auftakt der Deutschen Meisterschaften über die Sprintdistanz im Triathlon hat für Zuschauer und Athleten Spannung pur geboten. Am Ende sicherte sich das Team DSW12 Darmstadt in der Mixed Relay den Meistertitel und entthronte den Vorjahressieger Hylo Team Saar/Viernheim, der auf Platz zwei einlief.
Zwischen dem siegreichen Quartett Carlotta Bülck, Fabian Kraft, Finja Schierl und Henry Graf (1:16:12 Stunden) sowie der Equipe mit Lena Meißner, Chris Ziehmer, Tanja Neubert und Valentin Wernz (1:16:22 Stunden) lagen nach einem von mehreren Führungswechseln geprägten Rennen über viermal 340 Meter Schwimmen, 7,8 Kilometer Radfahren und 1,35 Kilometer Laufen lediglich zehn Sekunden. Noch spannender wurde es rund zwei Minuten später, als es zwischen den zeitgleichen Mannschaften SSF Bonn Triathlon und Absolute Teamsport KTT01 (1:18:25 Stunden) zum Foto-Finish kam. Bonns Schlussathlet Lukas Kurtenbach überquerte mit dem Oberkörper minimal vor Tim Semmler die Ziellinie und sicherte seiner Staffel Rang drei bei dem im Rahmen der Multisportveranstaltung „Die Finals“ ausgetragenen Rennen.
Mehrere Zeitstrafen
Zuvor hatten sich die beiden favorisierten Mannschaften aus dem Saarland und Hessen einen spannenden Zweikampf um Gold geliefert. Bereits die Start-Athletinnen Lena Meißner und Carlotta Bülck hatten ihre Staffelkollegen Chris Ziehmer und Fabian Kraft mit Vorsprung auf den zweiten Durchlauf geschickt. Beide Athleten kassierten jedoch in der Elbe beim Umschwimmen einer Boje eine zehnsekündige Zeitstrafe. Anschließend konnte sich Kraft etwas absetzen und übergab mit leichtem Vorsprung an Finja Schierl. Diese verlor den Vorteil im Wasser jedoch. Tanja Neubert wählte nicht nur die bessere Linie zur Boje, an der Schierl zudem noch eine weitere Strafe für Unterschwimmen aufgebrummt bekam. Neubert zeigte auch auf dem Rad Biss, setzte sich früh entscheidend ab. Nachdem der Vorsprung auf der Laufstrecke auf mehr als 30 Sekunden angewachsen war, sah alles nach einer erfolgreichen Titelverteidigung aus, ehe im vierten Durchgang erneut die Führung wechselte.

„Darmstadt einfach stärker“
„Wir wussten, dass Darmstadt am Ende mit Henry super stark ist. Ich habe versucht, Valentin so viel Vorsprung wie möglich mitzugeben. Am Ende muss man sich auch über den zweiten Platz freuen. Es war ein super spannendes Rennen. Darmstadt war einfach stärker hinten raus“, bilanzierte Tanja Neubert. Graf hatte zuvor eine beeindruckende Aufholjagd gestartet. Schon ab dem Schwimmstart am Canaletto-Blick spielte er seine Stärken im Wasser aus, ehe er auch auf dem Rad spürbar mehr Druck machte als sein Konkurrent Valentin Wernz. Zur Hälfte der Radstrecke holte er diesen ein, erhöhte bei einer leichten Steigung das Tempo nochmals deutlich und setzte sich entscheidend ab.

„Bin all-in gegangen“
„Ich habe daran geglaubt, dass ich es noch zufahren kann. Aber ich wusste, dass es schwer werden würde, zu gewinnen. Ich habe mein Glück versucht. Ich bin all-in gegangen. Das hat sehr wehgetan, aber es hat sich gelohnt“, erklärte Henry Graf, der zuvor noch eine doppelte Zeitstrafe hatte absitzen müssen. Direkt nach dem zweiten Wechsel war der 23-Jährige für die 20 Sekunden in die Penalty Box gegangen. „Ich dachte mir, es wäre am schlauesten, falls Valentin dann vor mir ist, dass ich ranlaufen kann. Mich hat es gewundert, dass er es nicht genauso gemacht hat. So konnte ich mich ranbeißen“, so Graf. Wernz hingegen hatte auf die Flucht nach vorn gesetzt, konnte sich jedoch nicht entscheidend absetzen. Als er kurz vor dem Ziel selbst eine zehnsekündige Strafe absitzen musste, zog Graf vorbei – und holte den Titel für Darmstadt.

Die kompletten Ergebnisse gibt es hier.