Nach 1972 in München könnte das größte Sportereignis der Welt erneut in Deutschland stattfinden. Die Voraussetzungen für eine Bewerbung wurden nun mit der Bundesregierung geschaffen. Mehrere Städte bekunden ihr Interesse.
Ein paar Jahre müsste man sich noch gedulden, sollten die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele tatsächlich in Deutschland stattfinden. Geplant ist eine Bewerbung für das Jahr 2040, genau 50 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung.
Damit eine Bewerbung überhaupt auf den Weg gebracht werden kann, bedarf es der Zustimmung der Bundesregierung. An diese wichtige Voraussetzung kann nun ein Haken gesetzt werden. Der erste Schritt wird im Rahmen der morgen beginnenden Olympischen Spiele in Paris gegangen. Dort wird Bundesinnenministerin Nancy Faeser am 2. August das sogenannte Memorandum of Understanding unterschreiben. Dabei handelt es sich um eine gemeinsame Vereinbarung zwischen dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) sowie den beteiligten Bundesländern und Städten.
Zusammenarbeit mehrerer Städte und Bundesländer
Konkret geht es um Berlin, Hamburg, München, Düsseldorf und Leipzig sowie Nordrhein-Westfalen und Bayern. In der Vereinbarung wird der Bewerbungsprozess als gemeinsame Aufgabe definiert. Die Grundzüge eines Konzepts für die mögliche Ausrichtung sollen Ende des Jahres feststehen und vorgestellt werden. Es ist nicht das erste Mal, dass sich Deutschland um die Olympia-Ausrichtung bewirbt. Berlin war für das Jahr 2000 gescheitert, Leipzig für das Jahr 2012. Eine Bewerbung Hamburgs für die Jahre 2024 oder 2028 kam nicht zustande, da sich die Bevölkerung mehrheitlich dagegen ausgesprochen hatte.
Triathlonwettkämpfe an der Alster?
Für 2040 (oder 2036) äußerte sich nun zumindest Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher optimistisch. Er könne sich eine gemeinsame Bewerbung mit Berlin vorstellen, wie der SPD-Politiker gegenüber dem NDR erklärte. Sollte es so kommen, wäre Hamburg als Austragungsort für die Triathlonwettkämpfe denkbar und naheliegend. Als Schauplatz der World Triathlon Championship Series ist die Hansestadt bereits seit 15 Jahren fester Bestandteil des Rennkalenders – als einziges Event der Serie ohne Unterbrechung.
Festgehalten ist außerdem, dass die Bevölkerung in den Prozess einbezogen werden soll. In Hamburg soll beispielsweise ein erneuter Volksentscheid durchgeführt werden. „Wir setzen dabei auf Nachhaltigkeit“, wird Ministerin Faeser in einer Mitteilung der Bundesregierung zitiert. Vorhandene Sportanlagen in verschiedenen Städten sollen genutzt werden, um hohe Kosten für den Bau neuer Stadien zu vermeiden. Die Einleitung des olympischen Bewerbungsverfahrens soll 2025 beim IOC erfolgen.