Der Brite Mitch Hutchcraft hat heute Morgen um 7:30 Uhr nepalesischer Zeit den Gipfel des Mount Everest erreicht. Damit vollendete er die längste jemals dokumentierte Besteigung des höchsten Berges der Erde – als krönenden Abschluss eines Triathlons von England bis in den Himalaya.

Immer höher, immer schneller, immer weiter? Nach Jonas Deichmanns Triathlon um die Welt und seine Challenge 120, bei der er an 120 Tagen in Folge die Langdistanz von 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern Radfahren und 42,195 Kilometern Laufen absolviert hatte, gesellt sich ein Brite in den Club der extremsten Triathleten der Welt: Nach 240 Tagen finishte Mitch Hutchcraft sein „Project Limitless“ heute auf dem Mount Everest.
Von Dover aufs Dach der Welt
Am 15. September 2024 hatte Hutchcraft „Project Limitless“ im britischen Dover gestartet. Er durchquerte zunächst schwimmend den 35 Kilometer breiten Ärmelkanal zwischen England und Frankreich. Von dort folgte eine über 12.000 Kilometer lange Radreise quer durch Europa und Asien bis nach Digha in Indien. Schließlich lief Hutchcraft 900 Kilometer zu Fuß bis Kathmandu, bevor er die letzten 360 Kilometer zum Everest-Basislager wanderte – nur um dann das eigentliche Ziel anzugehen: die Besteigung des Mount Everest.

240 Tage zur Vollendung des Traums eines Achtjährigen
Nach 240 Tagen stand Hutchcraft heute früh auf dem höchsten Punkt der Erde, dem Gipfel des 8.848 Meter hohen Mount Everest, und befindet sich nun im Abstieg zurück zum Basislager. Erst dann gilt das Abenteuer offiziell als abgeschlossen. „Es war ein Traum, den ich seit meinem achten Lebensjahr hatte, als ich den Everest zum ersten Mal in einem Buch sah“, äußerte sich Hutchcraft beim Erreichen des Gipfels emotional. „Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ich auf diese Weise hierher komme. Acht Monate voller Schmerz, der härteste Tag meines Lebens beim Schwimmen durch den Ärmelkanal, Radfahren durch 19 Länder, ein 900-Kilometer-Lauf und dann der legendäre Trek zum Basislager. Es war eine wahnsinnige Reise.“

10.000 Pfund Spenden gesammelt
Hinter dem Mammutprojekt stecken Jahre der Planung. Unterstützt wurde Hutchcraft von Molly McDonald, der Gründerin von Blue Door Productions, und Kameramann Stanley Gaskell, die das Projekt von Anfang an begleiteten. „Wir wussten, dass ‚Project Limitless‘ ein großes Risiko ist, aber Mitch hat uns mit seiner Entschlossenheit und seiner Botschaft sofort überzeugt“, so McDonald. „Der wahre Erfolg liegt aber nicht im Erreichen des Gipfels, sondern darin, das gesamte Team wieder sicher nach Hause zu bringen.“ Neben dem Rekordversuch verfolgte Mitch Hutchcraft auch einen karitativen Zweck. Er sammelt Spenden für SAVSIM, eine Non-Profit-Organisation, die sich für den Schutz von Wildtieren und die mentale Gesundheit von Kriegsveteranen einsetzt. Bis zum Erreichen des Gipfels kamen auf der Plattform Givestar rund 10.000 Britische Pfund an Spendengeldern zusammen. Das sind umgerechnet knapp 12.000 Euro – und deutlich weniger als das veranschlagte Spendenziel von einer halben Million Pfund.
„Dieses Abenteuer war nicht nur der Versuch, Geschichte zu schreiben, sondern auch eine Herzensangelegenheit, um auf die wichtige Arbeit von SAVSIM aufmerksam zu machen und Spenden zu sammeln“, erklärt Hutchcraft. „Ich hoffe, dass mein Weg andere Menschen inspiriert, ihre Träume zu verwirklichen – egal, wie unerreichbar sie erscheinen mögen.“
