Große Aufholjagd des Neuseeländers Smith, doch Ironman-Weltmeister Sam Laidlow bringt seinen Vorsprung ins Ziel. Mit dem Triumph bei der Erstauflage der London T100 meldet sich der Franzose eindrucksvoll zurück. Frederic Funk landet als bester Deutscher auf Rang fünf.

Zurück mit einem Paukenschlag: Seit seinem Sieg bei der Ironman-WM in Nizza im Vorjahr lief es nicht mehr so richtig rund bei Weltmeister Sam Laidlow. Nun zeigte sich der Franzose sein Können und gewann in London die vierte Station der T100 Triathlon World Tour, den ersten Wettkampf der Serie in Europa.
Als einziger Athlet geht Laidlow ohne Neoprenanzug ins Wasser
Laidlow überraschte bereits beim Schwimmen. Es war wärmer in Englands Hauptstadt als am Tag vorher bei den Profi-Frauen, sodass der in Großbritannien geborene Franzose als einziger der 20 Profi-Athleten ohne Neoprenanzug ins Wasser sprang. Erwartungsgemäß kam der Australier Aaron Royle als Erster aus dem Wasser, allerdings dicht gefolgt von einer großen Gruppe von weiteren 15 Athleten, die nur circa 30 Sekunden auseinanderlagen. Ebenso erwartungsgemäß: Sam Long, der Führende im Ranking der T100-Tour, war nach dem Schwimmen abgeschlagen Letzter, mit einem Rückstand von 3:36 Minuten. Diesmal, so viel sei vorweggenommen, gelang dem US-Amerikaner nur eine kleine Aufholjagd, die ihn auf Gesamtplatz elf brachte.
Auf der Radstrecke war die erste Hälfte – vier von insgesamt acht Runden à zehn Kilometer – gekennzeichnet durch viele Führungswechsel. Zunächst war es Lokalmatador Alistair Brownlee, der 2012 in London Triathlon-Olympiasieger wurde, der vorneweg fuhr. Später fiel der Brite durch eine Reifenpanne zurück.
Viele Führungswechsel auf der Radstrecke, dann zieht Laidlow an
Danach machten unter anderem Kyle Smith (NZL), Magnus Ditlev (DEN) sowie die beiden Deutschen Rico Bogen und Frederic Funk an der Spitze das Tempo. Auch der amtierende Ironman-Weltmeister Sam Laidlow war vorn dabei. Nach 40 Kilometern auf dem Rad nahm der 25-Jährige dann das Heft in die Hand und fuhr auf der zweiten Hälfte der zweiten Disziplin einen Vorsprung von eineinhalb Minuten heraus. Laidlow gewann im Vorjahr an selber Stelle, damals hieß das Rennen noch Challenge London und war eine Mitteldistanz, ehe die PTO den Wettkampf einkaufte.
Die Aufholjagd von Kyle Smith
Aus dem großen achtköpfigen Verfolgerfeld übernahm Kyle Smith sofort die Initiative und ging mit hohem Speed auf die Laufstrecke. Sechs Runden à drei Kilometer waren zu absolvieren und bereits nach einer Runde verkürzte Smith den Abstand zu Laidlow auf eine Minute. Das extrem hohe Tempo konnte der Neuseeländer, der ebenfalls in Großbritannien geboren wurde, aber nicht ganz durchhalten. Er verringerte den Abstand zu Laidlow immer weiter und kam auf der letzten Runde bis auf 21 Sekunden heran. An der letzten Wendemarke lief Smith dem Führenden noch entgegen, aber der Franzose brachte seinen knappen Vorsprung ins Ziel.
Laidlow siegte in 3:13:38 Stunden bei seinem ersten T100-Triumph. Smith musste sich, wie schon vorher in San Francisco, mit Platz zwei zufriedengeben (3:14:03 Stunden). Erstmals auf dem Podium bei der Tour landete Daniel Bækkegård. Der Däne lieferte ein starkes Rennen ab, befand sich durchgehend im Verfolgerfeld und wurde Dritter in 3:16:41 Stunden.
Rico Bogen kassiert eine Zeitstrafe
Sein Landsmann Magnus Ditlev, der als Top-Favorit ins Rennen ging, musste sich mit einem für ihn ungewohnten vierten Rang zufriedengeben. Dennoch erhielt er 22 Punkte für das Ranking der T100 Triathlon World Tour und liegt dort nun auf Gesamtplatz eins.
Auf einem hervorragenden fünften Platz und nur ein wenig mehr als eine Minute vom Podiumsplatz entfernt kam Frederic Funk als bester Deutscher ins Ziel (3:17:53 Stunden). Rico Bogen wurde Siebter (3:20:05 Stunden). Der Leipziger musste auf der Laufstrecke eine Zeitstrafe absitzen, weil er in der zweiten Wechselzone seine Socken zum Laufen nicht angezogen hatte – und sie, anstatt sie in die Box zu legen, daneben liegen gelassen hatte. Jan Stratmann, der dritte Deutsche im Feld, landete bei seinem T100-Debüt auf Rang 17.
Ditlev führt nun im T100-Ranking
Im T100-Ranking hat sich nach diesem Rennen wie erwähnt Magnus Ditlev mit 79 Punkten an die Spitze gesetzt, nun gefolgt von Kyle Smith mit 76 Punkten. Sam Long musste dort die Führung abgeben, bleibt bei 70 Punkten und fiel auf Rang drei zurück. Rico Bogen ist Sechster der Rangliste (50 Punkte) und Frederic Funk ist in die Top Ten aufgestiegen (Platz 9 mit 42 Punkten).