Mittwoch, 30. April 2025

Überraschendes Podium bei den Singapur T100: Favoritinnen ohne Chance

Weder Julie Derron noch Ashleigh Gentle haben die Singapur T100 gewonnen. Der Sieg ging überraschend an eine Hotshot-Athletin.

Hat allen Grund zum Strahlen: Siegerin Kate Waugh.

Die etablierten Athletinnen der Mitteldistanz herausfordern: Das war das Ziel der Kurzdistanzlerinnen bei den ersten T100-Rennen der Saison. Und genau das gelang nun bereits bei der ersten Station in Singapur. Die Olympia-Fünfzehnte von Paris, Kate Waugh, krönte sich im asiatischen Stadtstaat mit einer überragenden Leistung in allen drei Disziplinen zur verdienten Siegerin. Mit dem schnellsten Laufsplit machte sie am Ende alles klar, nachdem sie bereits mit ihrer Landsfrau Jessica Learmonth das Rennen nach dem Schwimmen anführte.

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Überraschend Zweite wurde Wildcard-Inhaberin Lisa Perterer, die auf dem Rad den Turbo zündete und eine Athletin nach der anderen einsackte. Dritte wurde Lucy Charles-Barclay, die in Singapur ein erfolgreiches Comeback nach langer Verletzungspause zeigte. Die großen Favoritinnen um Julie Derron und Ashleigh Gentle konnten derweil nicht an ihre Leistungen aus dem vergangenen Jahr anknüpfen.

Heiße Bedingungen, heißes Rennen

Bei rund 30 Grad Wassertemperatur war es kaum überraschend, dass Lucy Charles-Barclay gleich nach dem Start die Führung übernahm. Doch die Britin konnte sich nicht entscheidend absetzen – direkt an ihren Füßen schwamm Jessica Learmonth, dicht gefolgt von Flora Duffy und einer Gruppe starker Schwimmerinnen. Bis zum Australian Exit konnte sich dieses Spitzenfeld ein kleines Polster auf die schwächeren Schwimmerinnen erarbeiten. Mit dabei: Julie Derron, Ashleigh Gentle, Kate Waugh, India Lee, Taylor Spivey und Hannah Berry.

In der zweiten Hälfte des Schwimmens dünnte sich die Führungsgruppe weiter aus. Lee, Berry, Spivey und Gentle mussten die schnellen Britinnen an der Spitze ziehen lassen. Nach 26:23 Minuten war es schließlich Jessica Learmonth, die das Feld als Erste in die Wechselzone führte. Ashleigh Gentle und India Lee lagen zu diesem Zeitpunkt bereits rund eine Minute zurück, Hannah Berry sogar 90 Sekunden.

Britisches Duo setzt sich ab

Bereits auf den ersten Kilometern des Radkurses setzten sich Learmonth und ihre Landsfrau Kate Waugh ab. Dahinter formierte sich eine Verfolgergruppe mit Lucy Charles-Barclay und Julie Derron, rund 1:30 Minuten hinter der Spitze. Ashleigh Gentle und India Lee verloren auf den ersten 20 Kilometern sogar zweieinhalb Minuten.

Während das britische Duo weiter davonzog, machte Wildcard-Starterin Lisa Perterer Boden gut. Die Österreicherin, als 13. aus dem Wasser gekommen, arbeitete sich konstant nach vorn. Zur Rad-Halbzeit hatte sie Berry und Derron hinter sich gelassen und war zur Gruppe um Gentle und Lee aufgeschlossen. Diese lag mittlerweile vier Minuten hinter der Spitze. Charles-Barclay fuhr rund eine Minute vor ihnen, doch auch sie musste zusehen, wie Perterer weiter Boden gutmachte. Die Österreicherin überholte die Ironman-Weltmeisterin von 2023 und übernahm somit Rang drei.

Für Mitfavoritin Julie Derron verlief das Rennen derweil enttäuschend: Die Schweizerin verlor immer mehr Zeit und konnte den Erwartungen an eine Topplatzierung nicht gerecht werden. Mit einem Rückstand von 15 Minuten auf Waugh kam sie schließlich in die zweite Wechselzone. 

Waugh läuft davon

Kaum in den Laufschuhen setzte sich Kate Waugh zügig von Learmonth ab – und schob bereits auf der ersten von drei Laufrunden mehr als drei Minuten zwischen sich und die Mixed-Relay-Olympiasiegerin von 2021. Auch Lisa Perterer konnte sich von Charles-Barclay absetzen und damit eine Platzierung auf dem Podium festigen.

Für Julie Derron war der Rückstand auf die Spitze inzwischen uneinholbar geworden. Auch Ashleigh Gentle, neben der Schweizerin als große Favoritin ins Rennen gegangen, hatte sichtlich Mühe, den Anschluss zu halten. Nach der Hälfte der 18 Kilometer langen Laufstrecke lag sie bereits acht Minuten hinter der führenden Waugh.

Dann traf die Hitze von Singapur auch Jessica Learmonth. Ihr Lauf wurde sichtlich unrunder. In den Verpflegungsstationen musste sie gehen. Das ermöglichte Lisa Perterer den Sprung auf den zweiten Platz. Auch Lucy Charles-Barclay holte Learmonth ein. 

Doch an der Reihenfolge der Spitze sollte sich nichts mehr ändern. Nach 3:45:18 Stunden gewann Kate Waugh nicht nur die Singapur T100 sondern auch ihr Mitteldistanz-Debüt. Mit einer überraschend starken Leistung kam Lisa Perterer schließlich als Zweite ins Ziel (+ 6:41 Minuten), vor Lucy Charles-Barclay (+ 7:52 Minuten). Hannah Berry belegte Rang vier (+ 8:18 Minuten), vor Taylor Spivey und Ashleigh Gentle (+ 9:55 Minuten). Jess Learmonth verpasste schlussendlich einen Platz in den Top Ten und wurde Elfte. Julie Derron landete auf Platz 13.

PTO Lisa Perterer wird überraschend Zweite.

Singapur T100 | Profi-Frauen

5. April 2025 | Singapur
PlatzNameLandGesamt2 km Swim80 km Bike18 km Run
1Kate WaughGBR3:45:1826:292:05:351:10:37
2Lisa PertererAUT3:51:5829:192:06:201:13:41
3Lucy Charles-BarclayGBR3:53:0926:252:09:171:14:29
4Hannah BerryNZL3:53:3527:512:08:541:14:07
5Taylor SpiveyUSA3:54:3926:322:14:281:10:51
6Ashleigh GentleAUS3:55:1227:182:11:341:13:40
7Grace ThekAUS3:56:4228:482:11:131:13:35
8Amelia WatkinsonNZL3:57:2229:232:09:391:15:42
9Marlene De BoerNED4:04:1929:262:10:501:15:12
10Megan McDonaldGBR4:05:5229:222:11:131:20:30

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Jan Luca Grüneberg
Jan Luca Grüneberg
Nach dem Studium der Sportwissenschaften an der Deutschen Sporthochschule Köln ist Jan Luca Grüneberg seit 2022 bei spomedis und wurde dort zum Redakteur ausgebildet. Wenn er gerade mal nicht trainiert, hört oder produziert er wahrscheinlich Musik.

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