Normalerweise mache ich mir bereits gegen Ende der Saisonpause Gedanken über die nächste Saison und erstelle einen groben Plan: Ich überlege mir, welche Ziele ich angehen möchte, welche Zwischenziele sinnvoll sind und über welche Wettkämpfe ich meine Ziele erreichen kann. So habe ich einen „Fahrplan“, an dem ich mich orientieren kann und der mir Motivation an langen, kalten und dunklen Trainingstagen gibt. Außerdem kann sich mein Mann Joel rechtzeitig frei nehmen, um mich zu begleiten. Ganz allgemein nehme ich am liebsten an Veranstaltungen teil, zu denen ich unkompliziert anreisen kann. Für mich bedeutet das: mit dem Auto. So bin ich bislang vorwiegend in Deutschland, der Schweiz oder Frankreich gestartet und sehr gerne würde ich das auch in 2021 so machen. Da ich noch nicht so viele Jahre im Triathlon aktiv bin, bleiben genügend Rennen übrig, bei denen ich noch gerne teilnehmen würde: zum Beispiel auf Mallorca, in Zell am See, Vichy, Luxemburg oder in Deutschland im Kraichgau oder in Duisburg.
Ohne Planung, maximale Flexibilität
2021 ist nun das erste Jahr seit Langem, in das ich ohne eine grobe Saisonplanung gestartet bin. Das klingt vielleicht nicht sonderlich professionell, ist momentan aber nicht anders möglich. Ich halte es leider nach wie vor für möglich, dass Wettkämpfe teilweise verschoben oder gänzlich abgesagt werden. Trotz allem habe ich mir aber Gedanken über Wettkampfziele für 2021 gemacht und ein großes Ziel gesetzt – nämlich die Ironman-70.3-WM. 2019 war ich bei der WM in Nizza am Start und ich möchte mich unbedingt wieder mit den besten Triathletinnen der Welt in einem gemeinsamen Rennen messen und mich natürlich am liebsten um ein paar Plätze weiter nach vorne arbeiten. Da ich bislang noch nicht qualifiziert bin, steht die Qualifikation zunächst im Vordergrund und die ersten Rennen in 2021 werden daher voraussichtlich vorwiegend aus Ironman Veranstaltungen bestehen. Zwar habe ich die Termine auf dem Schirm, aber konkret Rennen ausgesucht sowie Reise und Unterkunft gebucht habe ich nicht. Als Starterin im Profirennen habe ich gegenüber den Altersklassenathleten den Vorteil, mich auch kurzfristig für Veranstaltungen anmelden zu können. Das erlaubt es mir, flexibel zu bleiben, zu sehen, wo sich welche Möglichkeiten für Rennen ergeben und dann zu entscheiden, wo ich starte. Auch wenn diese Flexibilität in Zeiten wie heute ein großer Bonus ist, ist es zugegebenermaßen für jemanden wie mich, der sich gerne an einem Plan „festhält“, etwas ungewohnt. Ich denke aber, dass wir alle in den letzten Monaten gelernt haben, dass selbst die besten Pläne von einem auf den anderen Tag zunichte gemacht werden können.
Je nachdem, wie und wann die Wettkampfsaison anläuft, wie erfolgreich die ersten Rennen sein werden und ob ich den Slot für die Weltmeisterschaft hole, wird sich die zweite Saisonhälfte gestalten: Sehr gerne würde ich wie in 2017, 2018 und 2019 bei meinem Lieblingsrennen, dem Allgäu Triathlon starten. Wir werden sehen, in welche Richtung 2021 sich entwickeln wird. Euch allen, Startern wie Veranstaltern, wünsche ich, dass sich eure Bemühungen auszahlen werden und wir tolle Rennen erleben dürfen.