Langsam, aber sicher wird es ernst. Der Zeitraum bis zu den großen Wettkämpfen hierzulande lässt sich mittlerweile nicht mehr in Monaten, sondern in Wochen oder sogar Tagen bemessen und die Aufregung steigt. Das Ziel wird greifbarer und entsprechend spezifisch sieht die Vorbereitung aus. Wir erläutern fünf Aspekte, denen ihr nun eine besondere Beachtung schenken solltet.
Check des Equipments
Es gibt wohl kaum ein ungünstigeres Szenario, als im Wettkampf zu merken, dass der Einteiler scheuert, die Sitzposition erstaunlich unbequem ist oder der Laufschuh die besten Tage hinter sich hat. Damit das nicht passiert, ist jetzt der ideale Zeitpunkt, um sich mit diesen Dingen auseinanderzusetzen und das Set-up nach und nach auszutüfteln. Ihr könnt dies jetzt noch ohne Stress tun und verschiedene Teile ausprobieren. An Veränderungen in Sachen Equipment muss man sich gewöhnen, und das erfordert Zeit. Es wäre schade, wenn diese nach vielen Trainingsmonaten kurz vor dem Wettkampf ausgeht und ihr nach dem Motto „Egal, ich lasse das jetzt so“ vorgehen müsst. Nutzt im Training also regelmäßig die Ausrüstung, die ihr auch für das Rennen im Blick habt. Um ein paar Stichworte zu nennen: Sitzposition auf dem Triathlonrad, Trinksystem, Helm, Einteiler, Laufschuhe.
Schlüsselerlebnisse im Training
Im Training geht es jetzt in die heiße Phase, wenn euer Saisonhighlight im Sommer ansteht. Das bedeutet, dass sogenannte Schlüsseleinheiten zunehmend an Bedeutung gewinnen. Damit sind keine einzelnen Sessions gemeint, die euch zum schnellen Erfolg führen, sondern solche, die dir mit wettkampfspezifischen Inhalten Selbstbewusstsein verleihen. Es kommt darauf an, möglichst viele Fragezeichen aus dem Kopf zu streichen. Welche das sind, wird maßgeblich von der angestrebten Wettkampfdistanz beeinflusst. Wenn ihr beispielsweise eine persönliche Bestzeit auf der Kurzdistanz aufstellen wollt, bekommen das Üben eines schnellen Wechsels sowie das Koppeltraining eine höhere Relevanz als bei einer Mittel- oder Langdistanz. Bei längeren Strecken kommt es wiederum darauf an, dass ihr euch auf eure Verpflegungsstrategie verlassen könnt und das passende Tempo anschlagt. Überpacen kann euch nämlich im wahrsten Sinne den Stecker ziehen und den Wettkampf im schlimmsten Fall früher beenden, als euch lieb ist. Überlegt euch also, bei welchen Themen ihr euch im Hinblick auf den Wettkampf noch unsicher fühlt und implementiert diese regelmäßig im Training.
Ran an den Treibstoff
Die Verpflegung wurde bereits angeschnitten, soll hier jedoch noch besondere Beachtung bekommen. Sowohl im Training als auch im Alltag kann man sich als Triathlet den Grundsatz „du bist, was du isst“ zum jetzigen Zeitpunkt noch mehr zu Herzen nehmen als sonst. Wie bereits erwähnt, kommt es im Training darauf an, dass ihr euch nicht nur ausreichend, sondern auch passend versorgt und euch an eure Wettkampfernährung herantastet. Im Alltag hilft die passende Ernährung dabei, Trainingsreize zu optimieren und sie entsprechend zu verarbeiten. Achtet in umfangreichen und intensiven Trainingsphasen auf eine hohe Kohlenhydratzufuhr, am Ruhetag oder in einer Entlastungswoche könnt ihr Proteine höher priorisieren, um eure Muskulatur extra zu füttern.
Richtig erholen
Der größte Unterschied im Training von Agegroupern und Profis ist die Regeneration. Letztere haben dafür in der Regel deutlich mehr Zeit, da der Sport nun mal der Beruf ist und kein Hobby, das vor und nach der Arbeit untergebracht werden muss. Bevor ihr euch Gedanken über fancy Regenerationstools, Eisbäder, Kältekammern und Co. macht, solltet ihr Wert auf die Basics legen. Nicht falsch verstehen, all das hat seine Berechtigung und ist „nice to have“, aber eben nur eine Ergänzung. An erster Stelle steht der Schlaf. Der Bedarf ist hier zwar durchaus individuell, doch gerade Sportler können davon ausgehen, dass sie eher mehr als weniger benötigen – ungeachtet des Empfindens. Wenn es irgendwie möglich ist, solltet ihr die eine oder andere zusätzliche Stunde einplanen. Die Premiumvariante wäre ein Mittagsschlaf on top.
Frühzeitige Organisation
Wenn es um das Wettkampfwochenende geht, kann die Planung dafür kaum früh genug beginnen. Wer bei einem der großen Rennen an den Start geht, hat sich um die Unterkunft vermutlich bereits gekümmert, doch abgesehen davon gibt es noch weitere Aspekte, um die man sich Gedanken machen sollte. Wann wollt ihr anreisen, wie viel Zeit wird vor Ort benötigt, um sämtliche Programmpunkte wie den Check-in, die Wettkampfbesprechung sowie letzte Trainingseinheiten entspannt unterzubringen? Dies gilt es ebenso abzuklären wie die Aufgabenverteilung eurer Begleitpersonen, damit alle Beteiligten frühzeitig Bescheid wissen, was auf sie zukommt.