Der Startschuss fällt, die Beine laufen wie von selbst – und plötzlich bist du viel schneller unterwegs, als du geplant hattest. Klingt vertraut? Damit bist du nicht allein! Aber warum tappen wir immer wieder in diese Tempo-Falle? Und noch wichtiger: Wie kannst du es besser machen?

Die Tage werden länger, die Einheiten intensiver – und die ersten Vorbereitungsrennen stehen vor der Tür. Vielleicht hast du dir zur Standortbestimmung einen Laufwettkampf herausgesucht. Perfekt, um Tempo zu bolzen und das Renn-Feeling wieder aufleben zu lassen! Der Startschuss fällt, du läufst los – und nach 500 Metern wirft dir deine Uhr ein Tempo an den Kopf, das du sonst nur aus den Intervallen kennst. Mist, viel zu schnell! Aber es fühlt sich doch eigentlich gut an. Kommt dir bekannt vor? Damit bist du nicht allein. Der Klassiker „zu schnell auf dem ersten Kilometer“ passiert fast jedem. Und: Du merkst es meist erst, wenn es zu spät ist.
Aber warum ist das so? Warum rennen wir los, als gäbe es kein Morgen mehr – obwohl wir doch eigentlich wissen, dass das Rennen lang ist? Und noch viel wichtiger: Wie schaffst du es, es beim nächsten Mal besser zu machen? Keine Sorge: Die Lösung ist einfacher, als du denkst.
Die Ursachen
Hormonschub
Vor dem Start ist dein Körper in Alarmbereitschaft. Dein Nervensystem fährt hoch, dein Körper schüttet Adrenalin und Noradrenalin aus. Das ist super, denn es macht dich wach, fokussiert und leistungsfähig. Aber genau das ist die Falle: Durch den Hormonschub fühlt sich dein Körper plötzlich leicht und locker an – obwohl du eigentlich schon am Anschlag läufst. Die Geschwindigkeit, die du dabei auf die Straße bringst, merkst du nicht direkt.
Der Sog der Konkurrenz
Der Startbereich ist voll. Um dich herum nur fokussierte Gesichter, jeder wirkt topfit. Der Startschuss fällt, die Masse sprintet los – und du mittendrin. Dieses Gruppengefühl ist mächtig: Wenn alle schnell loslaufen, willst du nicht abreißen lassen. Der Instinkt sagt dir: „Bleib dran, sonst bist du raus!“ Doch was für andere vielleicht das richtige Tempo ist, ist für dich möglicherweise deutlich zu hoch. Aber in dem Moment ignorierst du das – und gehst mit.
Fehlende Kontrolle
Wenn du dir keinen Rennplan gemacht hast oder ihn im Startfieber vergisst, läuft es meistens auf das Gleiche hinaus: zu schnell.
Ohne bewusste Kontrolle – entweder über das eigene Gefühl oder mithilfe der Sportuhr – läufst du nach Instinkt. Und der sagt in den ersten Minuten fast immer: schneller, schneller, schneller! Gerade am Anfang fühlt sich das hohe Tempo machbar an.