Neun deutsche Profifrauen haben sich für die Ironman-WM 2025 auf Hawaii qualifiziert, neun das Rennen auch gefinisht. Zwischen Bronzemedaille und Babybauch: So erging es der deutschen Mannschaft.
Laura Philipp: Auf Platz 3 mit vielen Fragezeichen
Als Titelverteidigerin war Laura Philpp nach Hawaii gereist, wollten den Weltmeistertitel von Nizza auch in Kona bestätigen. Doch das Rennen lief mit vielen unerwarteten Wendungen. So richtig zufrieden war Philipp am Ende unerwartet – mit dem Schwimmen. Danach stellte sie sich die Frage, wie die Hauptkonkurrentinnen Lucy Charles-Barclay und Taylor Knibb so weit auf dem Rad enteilen konnten (ohne deren Laufschicksal schon erahnen zu können). Am Ende bestätigte Philipp ihre Ausnahmestellung mit den schnellsten Splits aller Deutschen in allen drei Disziplinen. Es bleibt der dritte Platz – und die Vorfreude auf Kona 2026.
Leonie Konczalla: Als Ärztin in die Top-10 der Profis
Hauptberuflich arbeitet sie als Ärztin, nebenberuflich qualifizierte sie sich in Hamburg für die Ironman-Weltmeisterschaft – und landete sensationell unter den Top 10 der Welt im brutalen Ausscheidungsrennen des Ironman Hawaii 2025. Nachdem sie beim Schwimmen nur eine Statistinnenrolle spielte, drehte Konczalla auf dem Rad richtig auf, fuhr in 4:45:57 Stunden die zweitbeste Zeit aller Deutschen und war auch im Marathon in 3:02:49 Stunden die Zweitschnellste – Platz neun im Gesamtranking ist eine der größten Überraschungen des Rennens aus deutscher Sicht. Und aus der von Konczalla selbst wohl auch.
Laura Jansen: Auf Platz 12 nicht stehen geblieben
Zweitbeste Deutsche vor einem Jahr in Nizza, drittbeste hier in Kailua-Kona: Laura Jansen gelang mit Platz 12 im Weltklassefeld erneut eine Wahnsinnleistung. Der Tag startete gut mit einem soliden Schwimmen in der Gruppe, was sie in ebenso gute Gruppenposition auf dem Rad brachte. Doch dann machte ihr die Hitze richtig zu schaffen und bescherte schließlich einen Marathon von 3:12:55 Stunden. Bloß nicht stehenbleiben, war die Devise – am Ende blieb die Uhr bei 9:04:15 Stunden stehen.
Jana Uderstadt: Platz 15 zum Berufseinstieg
Insgesamt hatte sich Kona-Rookie Jana Uderstadt ein Top-20-Ergebnis erhofft, mit Platz 15 ist sie mehr als zufrieden – vor allem mit ihrer Aufholarbeit im Marathon, den sie in 3:07:54 Studen als drittschnellste Deutsche absolvierte. Am Ende stehen 9:09:32 erfahrungsreiche Stunden, die sie mit in die Zukunft nehmen wird: Die Darmstädterin hat kürzlich ihr Studium beendet und kann sich nun voll auf den Triathlon konzentrieren. Im kommenden Jahr mit einem Angriff auf die Top 10?
Jenny Jendryschik: Platz 17
Die Qualifikation beim Ironman Hamburg kam unverhofft, eine Spendenkampagne brachte den Namen Jenny auf die Startnummer des Ironman Hawaii – die sie als einzige Profiathletin am Osteseeman-Band auch auf dem Rad trug. Beim Schwimmen bliebt sie in in 55:54 Minuten im Pazifik auf Tuchfühlung mit den beiden deutschen Lauras, auf dem Rad zeigte sie sich in 4:52:02 Stunden vom Mumuku unbeeindruckt, nur beim Laufen musste die Rookie-Athletin in 3:20:43 Stunden der Hitze Tribut zollen. Platz 17 sind der Lohn für das jahrelange Training im norddeutschen Wind – und ein nie erwartetes Ergebnis für die 27-Jährige.
Julia Skala: Platz 24
Sie steht auf die Extreme: Qualifikation beim Ironman Lanzarote. Sieg beim Norseman. Und nun der Ironman Hawaii für Kona-Rookie Julia Skala als Abschluss nach einer Saison, die nichts ausgelassen hat, wo man beim Triathlon so richtig leiden kann. Ob im Wind, in der Kälte oder – so wie hier – in der Hitze. 1:00:56 Stunden über die 3,86 Kilometer Schwimmen, 4:56:49 Stunden auf den 180,2 Kilometern nach Hawi und zurück und 3:15:16 Stunden im Marathon über Alii Drive, den Queen Kaahumanu Highway und ins Natural Energy Lab – solide Leistungen, die einen soliden 24. Platz bedeuten.
Merle Brunnée: Platz 29
Den Titel der Duathlon-Weltmeisterin hatte sie im Reisegepäck, das Schwimmen in 1:05:23 Stunden überlebt – doch dann wurde der Ironman Hawaii 2025 für Kona-Rookie Merle Brunnée zäher als erwartet. Auf dem Rad in 4:50:34 Stunden noch mit Zug, wurde der Marathon von 3:28:06 Stunden zur Hitzeschlacht für Brunnée, die am Ende stolz war, das Rennen ins Ziel gebracht zu haben. „Es gibt auch schlechte Tage“, ist ihr Resümee. Und auf diese schlechten Tage folgen ja bekanntlich oft auch gute …
Henrike Güber: Profi-Debüt endet auf Platz 30
Als Agegrouperin hatte sie bereits Podiums-Erfahrung, doch bei ihrem Profi-Debüt in Kailua-Kona musste Henrike Güber der Hitze mehr Tribut zollen als geplant. Mit 1:05:27 Stunden bliebt sie im Schwimmen viereinhalb Minuten unter ihrer Agegroup-Siegerzeit von 2022, mit ihren 4:54:34 machte sie auf dem Rad ebenso viereinhalb Minuten auf ihr früheres Ich gut. Auch der Marathon war in 3:24:21 Stunden eine halbe Minute schneller als 2022, wo sie allerdings kurz vor dem Ziel in die falsche Richtung abgebogen und eine Ehrenrunde gelaufen war. Am Ende stehen 9:30:11 Stunden auf Platz 30 des Profi-Rankings ihren 9:40:14 Stunden beim Altersklassensieg vor drei Jahren gegenüber.
Anne Reischmann: Mit Baby im Bauch auf Platz 31
Wenige Minuten vor dem Start des Ironman Hawaii 2025 verkündete Anne Reischmann auf Social Media und hier auf tri-mag.de, dass sie in der 13. Schwangerschaftswoche steht – und die Weltmeisterschaft für sich selbst nicht mehr als Rennen, sondern als Event sieht. 9:30:30 Stunden später strahlte die werdende Mama im Zielbereich, wo ihr Ironman-CEO Scott DeRue einen Babystrampler überreichte. Die Zahlen? Schall und Rauch für die 33-Jährige, die in der ersten Jahreshälfte den Anschluss an die Weltspitze hergestellt hatte. Wichtiger war, dass sie und ihr Baby gesund ins Ziel kommen – und sie bei ihrem ersten Kona-Start Erfahrungen für spätere Lebensphasen sammelt.
Ironman-Weltmeisterschaft 2025 | Die deuschen Profi-Frauen
11. Oktober 2025 | Kona, Hawaii (USA)Platz | Name | Land | Gesamt | 3,8 km Swim | 180 km Bike | 42,195 km Run |
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3 | Laura Philipp | GER | 8:37:28 | 55:40 | 4:40:26 | 2:55:53 |
9 | Leonie Konczalla | GER | 9:00:04 | 1:05:19 | 4:45:57 | 3:02:49 |
12 | Laura Jansen | GER | 9:04:15 | 55:53 | 4:49:48 | 3:12:55 |
15 | Jana Uderstadt | GER | 9:09:32 | 1:00:26 | 4:55:39 | 3:07:54 |
17 | Jenny Jendryschik | GER | 9:14:02 | 55:54 | 4:52:02 | 3:20:43 |
24 | Julia Skala | GER | 9:19:05 | 1:00:56 | 4:56:49 | 3:15:16 |
29 | Merle Brunnée | GER | 9:29:50 | 1:05:23 | 4:50:34 | 3:28:06 |
30 | Henrike Güber | GER | 9:30:11 | 1:05:27 | 4:54:34 | 3:24:21 |
31 | Anne Reischmann | GER | 9:30:30 | 1:00:54 | 4:52:43 | 3:30:43 |