Statt von Weltrekorden spricht man im Triathlon gewöhnlich von Weltbestzeiten. Die Bedingungen und Streckenlängen variieren und unterliegen je Disziplin einer gewissen Toleranz. Wir haben die schnellsten Zeiten auf den vier Hauptdistanzen herausgesucht.
Der Begriff „Weltrekord“ ist im Triathlon schwer greifbar. Objektiv vergleichbar sind die sportlichen Leistungen in unterschiedlichen Wettkämpfen und Jahren aufgrund der wechselhaften äußeren Bedingungen kaum. Auch die Variabilität der Streckenlängen verhindert oft eine echte Vergleichbarkeit. So ist der Radkurs beim Ironman Frankfurt mit knapp 183 Kilometern beinahe fünf Kilometer länger als der bei der Challenge Roth. Laut Regelwerk des Dachverbands „World Triathlon“ gelten dennoch beide Rennen als Langdistanz – die Bandbreite reicht von 91 bis 200 Kilometer. In unserem Vergleich würde es bedeuten, dass ein Athlet auf Rekordjagd mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 43 Kilometern pro Stunde in Roth rund sieben Minuten schneller unterwegs wäre. Auch ein Punkt-zu-Punkt-Schwimmen, wie beim Ironman Cozumel, kann durch Strömungen Teile des Rennens beschleunigen. Auf kürzeren Strecken kommt die Windschattenfreigabe in der zweiten Disziplin hinzu. Dennoch gibt es natürlich Bestzeiten. Wir schauen, wie schnell die Schnellsten auf den vier Hauptstrecken von der Sprint- über die olympische Distanz bis hin zur Mittel- und Langdistanz unterwegs ware.
Sowohl bei der olympischen als auch auf der Sprintdistanz gibt es häufig – aber nicht immer – eine Windschattenfreigabe beim Radfahren. Die Streckenlängen haben ebenso wie bei der Mittel- und Langdistanz, je nach Austragungsort, eine gewisse Variabilität. Die Sprintdistanz ist laut World-Triathlon-Regelwerk mit „bis zu“ 750 Metern Schwimmen, 20 Kilometern Radfahren und fünf Kilometern Laufen definiert. Die Bestzeiten über diese Distanz stellten die Elite-Athleten sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen beim Sprintrennen des Hamburg World Triathlon 2020 in Hamburg auf. Die Strecke führte seinerzeit durch Auflagen infolge der Coronapandemie nicht rund um die Alster und am Jungfernstieg entlang, sondern durch den Hamburger Stadtpark. Der Radkurs war mit 18,8 Kilometern im Rahmen des Erlaubten.
Männer
Der Franzose Vincent Luis schaffte es, die Strecke in unter 50 Minuten zurückzulegen. Mit einer Endzeit von 49:13 Minuten unterbot er die bis dahin inoffizielle Bestzeit von 49:46 Minuten aus dem Jahr 2014 von Mario Mola. Damals war die Radstrecke in London mit 19,1 Kilometern knapp unterhalb der 20 Kilometer.
Frauen
Georgia Taylor-Brown, der Olympiasiegerin von 2021 im Mixed Relay, gelang es ebenfalls, mit dem Sieg beim Sprintrennen der WTS-Serie in Hamburg die bis heute schnellste Zeit über diese Strecke zu erzielen. Die Britin benötige 54:16 Minuten und war damit knapp eine halbe Minute schneller als die vorherige Bestzeit von Gwen Jorgensen. Die US-Amerikanerin war beim ITU-Rennen in London 2014 nach 54:44 Minuten ins Ziel gekommen.