Offener Schlagabtausch oder kontrolliert von vorn? Im Männerrennen der Challenge Roth können viele Szenarien eintreten. Wir haben uns die Favoriten angeschaut und checken mögliche Rennverläufe.
Alle Jahre wieder: Auch 2024 ist das Männerfeld in Roth bärenstark besetzt. Insgesamt sieben Athleten aus den Top 20 der PTO-Weltrangliste gehen beim Klassiker im Frankenland an den Start. Und alle haben die Chance, das Rennen zu gewinnen. Gelungen ist das Magnus Ditlev schon zweimal in den Jahren 2022 und 2023. Im vergangenen Jahr stellte er zudem einen neuen Streckenrekord auf, erreichte das Ziel nach 7:24:40 Stunden. Bislang erlebte der Däne ein Jahr mit vielen Ups und Downs. Seinen Saisoneinstand bei den Miami T100 siegte er eindrucksvoll und bewies, dass er auch auf der Mitteldistanz zu den weltweit besten Athleten gehört. Vor den Singapur T100 stürzte er, brach sich das Handgelenk und musste das Rennen im asiatischen Stadtstaat auslassen. Anschließend bereitete er sich in der Höhe auf die San Francisco T100 vor, wurde dort trotz Trainingspause starker Vierter. Auf dem Rad konnte er da schon an seine größte Stärke anknüpfen. Beim Laufen fehlten im auf den letzten Kilometern jedoch einige Körner. Dennoch zog Ditlev viel Positives aus dem Rennen – und ist bester Dinge für die Challenge Roth. Denn gerade auf dem Rad kann er den Unterschied machen. Ist sein Lauf so konkurrenzfähig wie im vergangenen Jahr, wird es schwer, seinen Hattrick zu verhindern.
Einer, der das schaffen könnte, ist Patrick Lange. Der 37-Jährige startete etwas experimentell in die Saison, belegte zunächst beim Ironman 70.3 Oceanside den 16. Platz, nachdem er mit den kalten Bedingungen am Renntag zu kämpfen hatte. Knapp drei Wochen später wurde er beim Ironman Texas Zweiter und validierte seinen Kona-Slot. Nur zwei Wochen später ging er beim Ironman 70.3 Mallorca an den Start, ein Novum für den Weltranglisten-Neunzehnten, der so früh nach einer Langdistanz bislang nicht wieder ins Renngeschehen eingestiegen war. Das Experiment zahlte sich nicht aus, er beendete die Mitteldistanz auf dem 17. Platz. Seitdem konzentrierte sich der Ironman-Vizeweltmeister des vergangenen Jahres auf die Challenge Roth und sein großes Ziel, den Marathon innerhalb einer Langdistanz erstmals unter 2:30 Stunden zu laufen. Im vergangenen Jahr scheiterte er nur knapp. Wie immer muss Lange darauf achten, in den ersten beiden Disziplinen nicht allzu viel Zeit auf die Spitze zu verlieren. Das gelang ihm beim Ironman Texas vor allem beim Schwimmen schon gut. Und auch das Profil der Radstrecke kommt ihm in Roth besser entgegen.