Norwegischer Sieg, starke deutsche Platzierungen und ehrliche Worte im Ziel: Nach dem Ironman Frankfurt 2025 blicken Blummenfelt, Iden, Høgenhaug, Stornes und Hoffmann auf ein hartes Hitzerennen zurück – und voraus auf die WM in Nizza.
In einem packenden Rennen bei mehr als 30 Grad lieferten sich fünf Athleten ein enges Duell um die Podiumsplätze – mit einem norwegischen Sieg an der Spitze. In der Pressekonferenz direkt nach dem Rennen sprachen Kristian Blummenfelt, Kristian Høgenhaug, Casper Stornes, Gustav Iden und Jonas Hoffmann über ihre Rennen, Krisenmomente und ihre Ambitionen für die Ironman-WM in Nizza.
Kristian Blummenfelt: „Ich hatte heute nur eine gute Disziplin“
Zwei Siege bei Ironman-Kontinentalmeisterschaften in einem Jahr – das schaffen nur die Allerbesten. In Frankfurt reichte es für Blummenfelt zu Platz eins und einem neuen Streckenrekord von 7:25:57 Stunden. Trotzdem sieht er Luft nach oben. „Ich habe mich auf dem Rad heute ehrlich gesagt ziemlich schlecht gefühlt – selbst bei moderater Leistung.“ Auf der Laufstrecke dagegen war der Olympiasieger wieder in seinem Element. Dass er kurz vor Schluss sogar noch Kraft für High-Fives hatte, zeugt von cleverem Pacing: „Ich konnte das Rennen kontrollieren, aber ich weiß, dass ich auf dem Rad nachlegen muss – gerade mit Blick auf Nizza.“
Kristian Høgenhaug: „Das war mein bestes Rennen bisher“
Rang zwei in Frankfurt – und das in 7:28:32 Stunden: Für Høgenhaug war es nicht nur ein Podium, sondern ein Durchbruch. „Ich habe mich heute so stark gefühlt wie noch nie. Das war mein bisher bestes Rennen.“ Lange hatte der Däne das Rennen angeführt, bevor ihn Blummenfelt auf der Laufstrecke überholte. Bitter? „Überhaupt nicht. Wenn dich jemand wie Kristian schlägt, kannst du nicht enttäuscht sein.“ Nach dem Ergebnis kündigt er an: „Ich will in Nizza noch stärker sein.“
Casper Stornes: „Ich genieße es, im Schatten zu stehen – noch“
Der dritte Platz für Stornes – in 7:29:48 Stunden – ist sein bislang größter Erfolg auf der Langdistanz. „Ich mag es eigentlich ganz gern, dass ich neben Kristian und Gustav noch ein bisschen unter dem Radar fliege“, sagt er. „Aber vielleicht ist das nach heute vorbei.“ Auf der Laufstrecke lieferte er sich ein packendes Duell mit dem späteren Siger – zwischenzeitlich mit Rückschlägen: „Ich hatte bei Kilometer 24 einen richtigen Einbruch und dachte, das war’s mit dem Podium.“ Doch dank einer ausgeklügelten Cola-Gel-Kombination konnte er wieder angreifen. „Ohne Zuckerspitzen geht’s nicht.“
Gustav Iden: „Ich werde in Nizza gefährlich sein – wenn alles nach Plan läuft“
Iden meldet sich mit Platz vier in 7:33:51 Stunden zurück – deutlich stärker als bei seinem Ironman-Comeback in Texas. „Ich bin 20 Minuten schneller als dort gewesen – das ist ein gutes Zeichen.“ Doch nicht alles lief rund: „Ich hatte wieder ein bisschen zu optimistisch gepacet. Es war besser als in Texas, aber noch nicht ideal.“ Trotzdem zieht er Zuversicht aus dem Rennen und blickt klar auf die Weltmeisterschaft: „Wenn das Training jetzt ohne Rückschläge läuft, kann ich in Nizza richtig gefährlich sein.“
Jonas Hoffmann: „Ich hab kurz ans Podium geglaubt“
Als schnellster Deutscher belegte Jonas Hoffmann in 7:35:55 Stunden einen starken fünften Platz. Und: Zwischenzeitlich lag sogar mehr in der Luft. „Ich habe gesehen, dass Kristian und Casper etwas zu kämpfen hatten. Da habe ich kurz geglaubt, dass vielleicht das Podium möglich ist.“ Doch am Ende musste auch Hoffmann den Hitzebedingungen und dem hohen Tempo Tribut zollen. „Ich bin trotzdem super zufrieden – so ein Rennen in diesem Feld zu zeigen, ist ein Meilenstein.“ Was für ihn bei der WM herauskommt? Wir werden es sehen.