Freitag, 23. Mai 2025

Ironman Texas: Kristian Blummenfelt pulverisiert Streckenrekord von Patrick Lange

Der Norweger hat der Konkurrenz beim Ironman Texas keine Gelegenheit gelassen, ihn zu schlagen. Beim abschließenden Marathon zeigte Kristian Blummenfelt eine Machtdemonstration. Bester Deutscher wurde Paul Schuster auf Platz sechs.

Getty Images for Ironman Kristian Blummenfelt gewinnt den Ironman Texas 2025.

Das Schwimmen der Männer startete mit einer Überraschung – keiner der Protagonisten konnte sich entscheidend absetzen, somit kamen rund 23 Profi-Athleten wie an einer Perlenschnur aufgezogen innerhalb der ersten halben Minute aus dem Wasser. Cameron Wurf und Leon Chevalier, beides Triathleten, deren Stunde ab dem Wechsel aufs Rad schlägt, konnten den Rückstand in einem gemäßigten Rahmen halten und folgten 3:19 und 3:25 Minuten nach dem schnellsten Schwimmer Andrea Salvisberg (48:26 Minuten) in die Wechselzone. Innerhalb der ersten großen Gruppe waren mit Wilhelm Hirsch, Finn Große-Freese und Paul Schuster gleich drei deutsche Athleten vertreten.

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Vorn wird Druck gemacht

An der Spitze des Feldes bestimmten innerhalb der ersten 50 Kilometer primär zwei Skandinavier das Tempo: Kristian Blummenfelt aus Norwegenund Kristian Høgenhaug aus Dänemark wechselten sich an der Spitze ab und forcierten das Tempo. Die Gruppe dezimierte sich ein wenig und auch Finn Große-Freese konnte dem Tempo nicht ganz folgen. Dennoch war die Geschwindigkeit nicht so hoch, als dass die „Überbiker“ die Lücke von über drei Minuten nach dem Schwimmen nicht zu schließen wussten. So waren es Cameron Wurf, Leon Chevalier und Robert Kallin, denen es gelang, nach rund 110 Kilometern die vordere Gruppe zu stellen. Zu diesem Zeitpunkt fuhr der Australier Nick Thompson gut eine halbe Minute vor der großen Verfolgergruppe. Mit den starken Radfahrern in dieser war der Vorsprung nicht von langer Dauer und es entwickelte sich eine neue Dynamik beim Radfahren.

Iden geht die Luft raus

Erwischte es vor ein paar Wochen beim Ironman 70.3 Oceanside Kristian Blummenfelt mit dem Pech eines platten Reifens, war es dieses Mal sein Trainingspartner Gustav Iden, den am Vorderrad sichtlich die Luft verließ. Dennoch hatte der Ironman-Weltmeister von 2022 Glück im Unglück. Mit dem Mechaniker-Motorrad direkt im Rücken dauerte der Pitstop durch gekonnte Griffe weniger als Minute. In Manier eines Helfers der Tour de France wurde der Norweger wieder auf Kurs gebracht. Iden folgte der enteilten Gruppe nun mit etwas Abstand.

Cameron Wurf mit Rekordfahrt

Der Radkurs in The Woodlands ist bekannt für schnelle Splits. Diese Bedingungen nutzte Cameron Wurf zu seinen Gunsten und fuhr in eine ganze neue Sphäre. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 46,41 Kilometern pro Stunde brannte der Australier in 3:53:32 Stunden einen neuen Ironman-Radrekord in den Asphalt und war damit 1:01 Minuten schneller als die bisherige Bestzeit des Schweden Robert Kallin vom Ironman Vitoria-Gasteiz aus dem vergangenen Jahr. Gemeinsam mit seinem Landsmann Nick Thompson erreichte der ehemalige Radprofi die zweite Wechselzone als Erster. Eine knappe halbe Minute später folgte eine Gruppe von vier Athleten, unter anderem mit den Favoriten Kristian Blummenfelt, Rudy von Berg und Antonio Benito López. Wilhelm Hirsch folgte an Position neun mit 1:55 Minuten Rückstand, während Paul Schuster als 12. mit drei Minuten Rückstand die zweite Wechselzone erreichte.

Mit Sieben-Meilen-Stiefel an die Spitze

Die Führung von Cameron Wurf hielt keine drei Kilometer. Antonio Benito López und Kristian Blummenfelt stellten den 41-Jährigen im Gleichschritt. Bis zur Acht-Kilometer-Marke liefen der Spanier und der Norweger Schulter an Schulter, ehe der Mann aus Bergen in den nächsten Gang schaltete und seinen Vorsprung schnell auf über eine halbe Minute ausbaute. Hinter den beiden Führenden setzte sich Rudy von Berg auf die dritte Position, während Casper Stornes, der dritte Norweger im Bunde, auf den vierten Platz vorlief. Zur Halbzeit des Marathons konnte sich Blummenfelt einen Vorsprung von 1:48 Minuten auf den zweitplatzierten Spanier herauslaufen. Von Berg, Stornes und Bækkegård folgten auf den Plätzen drei bis fünf mit einem Abstand von 5:30 bis sechs Minuten. Gustav Iden erreichte mittlerweile die Top Ten und platzierte sich mit etwas unter sieben Minuten Rückstand auf seinen Landsmann auf Platz acht. Bester deutscher Athlet zu dem Zeitpunkt war Paul Schuster, der sich mit gut neun Minuten Rückstand auf Platz 12 halten konnte.

Blummenfelt pulverisiert Streckenrekord

Der Ironman-Weltmeister von St. George 2021 schickte sich zwischenzeitlich an, die Schallmauer von 2:30 Stunden über die 42,2 Kilometer knacken zu können. Am Ende blieb er mit 2:34:03 Stunden knapp darüber, dennoch reichte die Leistung zu einer Gesamtzeit von 7:24:20 Stunden. Damit war Kristian Blummenfelt gut 20 Minuten schneller als Patrick Lange im Vorjahr, als der einen Streckenrekord in 7:44:14 Stunden aufstellte. Antonio Benito López musste dem hohen Anfangstempo etwas Tribut zollen, erreichte aber eine seiner besten Karriereleistung und folgte in 7:32:23 Stunden auf Platz zwei. Rudy von Berg konnte sich gegen den Druck von Daniel Bækkegård wehren und folgte 1:03 Minuten später auf Platz drei. Bester deutscher Profi wurde Paul Schuster auf Platz sechs in neuer Karrierebestzeit von 7:38:35 Stunden.

Ironman Texas 2025 | Profi-Männer

26. April 2025 | The Woodlands, Texas (USA)
PlatzNameLandGesamt3,8 km Swim180 km Bike42,2 km Run
1Kristian BlummenfeltNOR7:24:2048:343:57:142:34:03
2Antonio BenitoESP7:32:2348:333:57:202:41:56
3Rudy von BergUSA7:33:2648:393:57:172:42:52
4Daniel BækkegårdDEN7:35:0448:583:59:352:41:01
5Casper StornesNOR7:37:0448:413:58:222:45:06
6Paul SchusterGER7:38:3548:473:59:432:45:16
7Nick ThompsonAUS7:39:4248:493:56:262:49:45
8Cameron WurfAUS7:40:0451:453:53:322:50:18
9Leon ChevalierFRA7:42:5051:513:59:082:47:30
10Kacper StepniakPOL7:45:0548:443:58:582:51:47
14Dominik SowiejaGER7:53:0054:214:06:432:46:59
26Finn Große-FreeseGER8:17:1748:374:21:503:02:00

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Lars Wichert
Lars Wichert
Lars Wichert ist dreimaliger Weltmeister im Rudern und nahm an den Olympischen Spielen 2012 in London und 2016 in Rio de Janiero teil, bevor er zum Triathlon wechselte. 2021 gewann er sein erstes Rennen beim Ironman Hamburg in 8:12:46 Stunden, der schnellsten jemals erzielten Rookie-Zeit bei den Agegroupern.

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