Donnerstag, 12. Dezember 2024

Justus Nieschlag: „Ich würde nie Surströmming essen“

Petko Beier

Während einer Radausfahrt Anfang September hat Justus Nieschlag eine Schultereckgelenksprengung erlitten und musste pausieren. Mittlerweile ist er teilweise wieder im Training und veranstaltet zugunsten der Deutschen Krebshilfe am 19. Oktober (19:30 Uhr) einen Charity Ride auf Zwift. Der Junioren-Europameister (2011) und zweifache Deutsche Meister über die Sprintdistanz (2016 und 2017), der am 6. Juni dieses Jahres hinter Tim Hellwig Deutscher Vizemeister wurde, spricht im Kurzinterview auf tri-mag.de über Ehrgeiz, das schmerzhafte Einzelrennen bei den Olympischen Spielen in Tokio und eine schwedische Fischspezialität. Beim Entweder-oder-Verhör muss er sich entschieden – und ihr könnt wieder mitraten.

15 Fragen an Justus Nieschlag

Welchen Titel bekäme das Buch und/oder der Film zu deiner sportlichen Karriere?
Never Stop! Die Geschichte vom Comeback des Comebacks.

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Mit welcher deiner sportlichen Entscheidungen haderst du am meisten?
Triathlon ist der geilste Sport der Welt! Denke, diese Entscheidung war daher nicht verkehrt. 

Ist dein Ehrgeiz größer als dein Talent?
Das würde ich unterschreiben. Nur mit Talent kommt man sicher nicht so weit. Es bedarf schon einer gewissen Verrücktheit und viel Ehrgeiz, um sich im Triathlon als Profi zu etablieren. 

Was waren dein größter Sieg und deine schmerzhafteste Niederlage – und warum?
Die größten und schönsten Siege sind immer diejenigen, die man nicht vorhergesehen hat. Da gab es bei mir einige. Die schmerzhafteste Niederlage war vielleicht sogar wortwörtlich das Einzelrennen bei den Spielen in Tokio.

Wo liegt Dein persönlicher Watt-Rekord?
Im Antritt habe ich mal 1406 Watt getreten. Das war aber kein Wert aus dem Labor, sondern draußen auf der Straße.

Wie viele Triathlonrennen hast du in deinem Leben bisher bestritten?
Das müssen so um die 125 bis 130 Rennen gewesen sein.

Inwiefern unterscheidet sich der Privatmensch Justus Nieschlag vom Sportler Justus Nieschlag?
Privat bin ich eine sehr ruhige und zurückhaltende Person. Im Triathlon packe ich dann meine Sportler-Persönlichkeit aus. 

Gäbe es eine Biographie über dich, warum würdest du sie anderen empfehlen?
Ich denke meine Biografie wäre sicher nicht langweilig und bietet ständige Höhen, Tiefen und Spannung pur!

Auf was könntest du in deinem Leben nicht verzichten (außer Triathlon)?
Auf Sport ganz allgemein. Ein Leben ohne Sport beziehungsweise Bewegung kann ich mir schlicht und einfach nicht vorstellen. 

Welche Bücher haben dich am meisten geprägt?
Ich hoffe nicht, dass es die ganzen Thriller sind, die ich gerne lese. Demnach würde ich auf meine Schul- und Studiumlektüre tippen. Biografien sind nämlich nicht so mein Ding.

Wer darf Kritik an dir üben?
Jeder darf positive wie auch negative Kritik an mir üben. 

Wie äußert sich Erfolg für dich?
Erfolg bedeutet für mich nicht nur eine Platzierung am Ende, das ist nur ein Ergebnis. Für mich zählt mehr der Weg dorthin. Trotz eines erfolgreichen Weges, muss das Ergebnis nicht immer positiv sein. 

Was würdest du selbst für viel Geld nicht tun?
Surströmming essen.

Welche zehn Songs stehen auf deiner Playlist ganz oben?
Big in Japan – seit Tokio, ansonsten noch Lose yourself, Meine Jordans, Comatose, Chasing summers, Blue, All Night, Because you move me, Hol doch die Polizei, Mood.

Was würdest du mit der Erfahrung von heute deinem jüngeren Ich mit auf den Weg geben?
Bleib cool, hab Spaß.

Olympische Spiele oder WM? Justus Nieschlag muss sich entscheiden. Mehr auf Seite 2. Ratet mit.

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2 Kommentare

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Bengt Lüdke
Bengt Lüdke
Bengt-Jendrik Lüdke ist Redakteur bei triathlon. Der Sportwissenschaftler volontierte nach seinem Studium bei einem der größten Verlage in Norddeutschland und arbeitete dort vor seinem Wechsel zu spomedis elf Jahre im Sportressort. In seiner Freizeit trifft man ihn in Laufschuhen an der Alster, auf dem Rad an der Elbe – oder sogar manchmal im Schwimmbecken.

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