Am kommenden Sonntag fällt der Startschuss des Ironman Hamburg, es ist die erste Langdistanz des Jahres auf deutschem Boden. Die Profifrauen ermitteln im Rennen ihre Europameisterin. Wer sind die Favoritinnen, was sind die Besonderheiten der Strecke und wo gibt es eine Liveübertragung?

Hamburg macht sich bereit für die erste Langdistanz des Jahres in Deutschland. Am Sonntag (1. Juni) geht es früh los: Bereits um 6:15 Uhr fällt der Startschuss für die Profifrauen, ab 6:30 Uhr werden schließlich die Agegrouper per Rolling Start ins Rennen geschickt. Männliche Profis sind nicht startberechtigt, dafür wird bei den Frauen eine Ironman-Europameisterin gesucht.
Philipp gegen Matthews?
In Person der US-Amerikanerin Jackie Hering ist die amtierende Europameisterin und Vorjahressiegerin am Start. Ob sie diesen Triumph wiederholen kann, ist jedoch fraglich. Insbesondere zwei Athletinnen sind prädestiniert dafür, den Sieg unter sich auszumachen: Laura Philipp und Katrina Matthews. Kommt es erneut zum Laufduell wie bei der Ironman-WM in Nizza? Matthews hat aus diesem Jahr den Sieg beim Ironman Texas im Gepäck, für Philipp ist es die erste Langdistanz der Saison. Erst am vergangenen Wochenende gewann die Weltmeisterin jedoch souverän den Ironman 70.3 Kraichgau. Auch Anne Reischmann zählt zu den Favoritinnen und ist nicht nur aus deutscher Sicht eine Kandidatin für das Podium. Aus dieser Saison stehen für sie bereits ein Sieg beim Ironman Südafrika sowie Platz fünf beim Ironman-70.3-Rennen in Jesolo zu Buche.
Von den internationalen Profifrauen kommen Marjolaine Pierré (FRA), Sara Svensk (SWE), Els Visser (NED), und Danielle Lewis (USA) für vordere Platzierungen infrage. Zu beachten ist außerdem die Norwegerin Solveig Løvseth. Sie absolviert in Hamburg ihre erste Langdistanz, kann jedoch schon mehrere Siege auf der Mitteldistanz vorweisen. Einige der genannten Athletinnen haben ihre Qualifikation für die Ironman-WM bereits in der Tasche, fünf Slots werden in Hamburg vergeben. Slot-Kandidatinnen wären etwa Marjolaine Pierré, Danielle Lewis und Els Visser. Doch es haben auch die Athletinnen eine realistische Chance, die sonst eher „unter dem Radar“ laufen. Aus Deutschland ist neben Laura Philipp und Anne Reischmann auch Henrike Güber bereits für die Ironman-WM qualifiziert. Außerdem sind folgende Athletinnen am Start: Johanna Ahrens, Jenny Jendryschik, Leonie Konczalla, Stephanie Wunderle und Mareike Guhl.
Neue Strecken in zwei von drei Disziplinen
Bei der Streckenführung hat sich beim Ironman Hamburg in diesem Jahr einiges getan. Jedoch nicht bei der Schwimmstrecke. Diese verläuft auf bewährtem Kurs nach einem Start vom Jungfernstieg durch die Außenalster, der Ausstieg befindet sich in der Binnenalster am Rathausmarkt. Nach der langen Wechselzone am Ballindamm geht es auf die 180 Kilometer lange Radstrecke. Sie besteht aus zwei Runden und weist die eine oder andere Änderung im Vergleich zum Vorjahr auf. Die Teilnehmenden fahren zunächst ein kurzes Stück in den Hamburger Westen, dann zurück in Richtung Innenstadt, vorbei am Hafen und Fischmarkt und auf die östliche Schleife am Deich. Alle Änderungen im Detail können hier nachgelesen werden. Was sich nicht ändert, ist das Höhenprofil. Die Höhenmeter auf der Strecke sind zu vernachlässigen, lediglich der Wind könnte die Geschwindigkeit drosseln.
Auch die Marathonstrecke wurde wegen einer politischen Veranstaltung angepasst, jedoch nur im Bereich der Innenstadt. Es bleibt bei vier Runden, die größtenteils entlang der Außenalster gelaufen werden – voraussichtlich mit zahlreichen Zuschauern. Das Ziel befindet sich wegen der notwendigen Anpassungen nicht auf dem Rathausmarkt, sondern in unmittelbarer Nähe zum Startbereich am Jungfernstieg.
Der Ironman Hamburg ist Teil der Pro Series und wird daher live übertragen. Auch wer nicht vor Ort sein kann, verpasst also nichts vom Rennverlauf der Profis. Der Livestream beginnt eine Viertelstunde vor dem Startschuss und ist bei YouTube, auf der Homepage der Ironman Pro Series sowie bei DAZN verfügbar.