Mit einer erneut starken Laufleistung hat Ashleigh Gentle die London T100 für sich entschieden. Auch Laura Philipp zeigte eine gute Performance und wurde Vierte. Für Anne Haug lief es jedoch nicht nach Plan.
Mit einer erneut beeindruckenden Vorstellung hat Ashleigh Gentle die London T100 gewonnen und ihren insgesamt fünften Sieg bei einem PTO-Event eingefahren. Wie so oft machte sie ihren Erfolg auf der Laufstrecke klar und finishte in 3:36:17 Stunden. Zweite wurde die Schweizerin Imogen Simmonds, die das Rennen lange anführte, gegen die laufstarke Australierin jedoch keine Chance hatte. Um den dritten Rang gab es ein packendes Triell zwischen Katrina Matthews, Lucy Byram und Laura Philipp, das Matthews jedoch schlussendlich für sich entschied.
Keine Überraschungen beim Schwimmen
Gleich nach dem Start setzten sich die Lokalmatadorinnen Lucy Charles-Barclay und Sophie Coldwell (beide GBR) nach vorn ab. Haley Chura (USA) versuchte zunächst das Tempo der beiden mitzugehen, musste nach wenigen Metern jedoch abreißen lassen. Dahinter formierte sich eine große Gruppe um die weiteren Favoritinnen mit Ashleigh Gentle (AUS), India Lee (GBR), Anne Haug (GER), Katrina Matthews (GBR) und Laura Philpp (GER). Nach 12:16 Minuten erreichten Charles-Barclay und Coldwell den Australian Exit zur Hälfte der Schwimmstrecke, Chura folgte mit 20 Sekunden Rückstand, die Verfolgerinnengruppe war zu diesem Zeitpunkt eine knappe Minute hinter den Führenden.
Auf der zweiten Runde löste sich die große Gruppe etwas auf. Imogen Simmonds (SUI), Gentle und Lee konnten sich deutlich absetzen und rund eine Minute auf den Rest herausschwimmen.
Nach 24:40 Minuten verließen Charles-Barclay und Coldwell den Nebenkanal der Themse, nachdem sie ihren Vorsprung auf der zweiten Runde noch ausbauen konnten. Chura erreichte die Wechselzone 54 Sekunden später. Simmonds, Gentle und Lee hatten nach den 2 Kilometern der ersten Disziplin 1:45 Minuten Rückstand. Die Gruppe um Haug, Matthews, Philipp und alle weiteren Starterinnen, bis auf Anne Reischmann (GER), folgte nach 2:45 Minuten. Erst nach 31:17 Minuten hatte auch Reischmann das Schwimmen hinter sich.
Haug verliert Zeit
Auf dem Rad zeigte sich zu Beginn, dass sowohl India Lee als auch Anne Haug das Tempo ihrer jeweiligen Gruppen nicht mitgehen konnten. Simmonds und Gentle lösten sich zunächst von der Britin, holten auf die Spitze auf. Und auch Haug musste Matthews, Philipp und Co fahren lassen.
Coldwell verlor anschließend Zeit auf Charles-Barclay und auch die Verfolgerinnen kamen der Britin an der Spitze nicht mehr näher. Lediglich Imogen Simmonds machte Zeit auf die amtierenden Ironman-Weltmeisterin gut, überholte Coldwell und schob sich auf den zweiten Platz. Nach 40 Kilometern war sie gut 40 Sekunden hinter Charles-Barclay. Ashleigh Gentle folgte auf Rang vier weitere 40 Sekunden später. India Lee fiel derweil in die Gruppe um Philipp und Matthews zurück, die 2:20 Minuten hinter Charles-Barclay lag. Anne Haug verlor weiterhin Zeit. Ihre Lücke zur Spitze betrug zur Hälfte der zweiten Disziplin 4:40 Minuten.
Simmonds drückt aufs Gas
Bei Kilometer 60 hatte Simmonds Charles-Barclay schließlich eingeholt. Danach setzte sich die Schweizerin prompt an die Spitze und versuchte die Britin abzuschütteln. Mit einer Radzeit von 1:59:44 Stunden beendete Simmonds die zweite Disziplin, Charles-Barclay folgte 23 Sekunden dahinter. Lucy Byram (+1:24 Minuten) und Ashleigh Gentle (+1:54 Minuten) folgten. Laura Philipp und Katrina Matthews hatten rund drei Minuten Rückstand.
Auf der Laufstrecke sah Simmonds anschließend sehr kontrolliert ist, lief genau so schnell wie Charles-Barclay. Auf den ersten beiden Kilometern kristallisierte sich dennoch heraus, dass Gentle von hinten drückte und Sekunde um Sekunde herausholte.
Charles-Barclay gibt auf – Gentle beweist Dominanz
Schnell schob sich die Australierin an Byram vorbei und lag dann plötzlich auf Rang zwei, weil Lucy Charles-Barclay das Rennen vorzeitig aufgeben musste. Die Lücke zur Spitze verkleinerte sie weiter, nach acht Kilometern lag sie nur noch 25 Sekunden hinter Simmonds.
Nur wenige Minuten später übernahm sie die Führung und lief danach unangefochten dem Sieg entgegen. Der Kampf um Rang drei wurde derweil richtig spannend. Erst wurde Lucy Byram von Matthews eingeholt, dann auch von Laura Philipp. Die deutsche schnappte sich anschließend Matthews, lief einige Meter mit ihr Schulter an Schulter. Doch dann setzte sich die Britin wieder ab, überholte Byram, an der dann auch Philipp vorbei lief.
Nach 3:36:17 Stunden war der Sieg von Gentle beschlossene Sache. Simmonds kam nach einer starken Performance auf Rang zwei ins Ziel (3:39:11 Stunden). Matthews wurde Dritte (3:39:29 Stunden), vor Philipp (3:40:02 Stunden) und Byram (3:40:26 Stunden). Tamara Jewett belegte Platz sechs (3:40:49 Stunden), Sophie Coldwell wurde schlussendlich Siebte (3:42:22 Stunden). Anne Haug wurde elfte (3:46:39 Stunden), Anne Reischmann belegte bei ihrem zweiten Auftritt als Wildcard Rang 13 (3:47:31 Stunden).