Mission Kona: Laura Philipp vor der Titelverteidigung?

Hinter Laura Philipp liegt ein Jahr als Ironman-Weltmeisterin. Nun fährt sie als Titelverteidigerin nach Hawaii – mit der Startnummer 1, großen Erwartungen und nach einer Saison ohne offensichtliche Schwächen.

Carla Nagel Zweite Heimat: ­Viele Wochen im Jahr ­verbringt ­Laura ­Philipp in St. Moritz, um sich in allen drei ­Disziplinen fokussiert auf die ­Jahreshighlights vorzubereiten.

Noch ein Kilometer ist auf der ­Promenade des Anglais zu laufen, bis das Ziel endlich erreicht ist. Im übertragenen und im wörtlichen Sinn. Da spürt Laura Philipp etwas, das stärker ist als Erschöpfung: eine Welle, die sich vom Bauch nach oben durch den Körper schiebt. Sie weiß, jetzt passiert es. Der ­Moment, von dem sie jahrelang geträumt hat, wird Wirklichkeit. Als sie über den „Magic Carpet“ läuft und schließlich die Arme mit dem Ziel­banner in den Himmel reißt, ist sie ­Ironman-Weltmeisterin. Dieses Gefühl, sagt sie heute, hat sie tief in sich abgespeichert. „So hat es sich angefühlt – dafür lohnt sich alles.“

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Der Triumph von Nizza ist das Ergebnis akribischer ­Vorbereitung. Laura Philipp und ihr Trainer ­Philipp Seipp haben Monate vor dem Rennen Zeit auf dem Original­kurs verbracht, an jedem Detail getüftelt, Material und Strategie optimiert. „Philipp hat im Vorfeld einen richtig guten Job gemacht, um mich auf den Kurs einzustellen“, sagt sie nach dem Sieg. Am Renntag passt alles zusammen: Neopren ist erlaubt, Laura Philipp schwimmt persönliche Bestzeit, fährt den schnellsten Radsplit und läuft den Marathon in 2:44:59 Stunden, ebenfalls ­Tagesbestzeit. Nach 8:45:15 Stunden ist sie Weltmeisterin. „Ich hatte keine Sekunde, in der ich nicht ­fokussiert war“, beschreibt sie ­ihren Flow-Zustand. Für sie ist es die ­Krönung nach ­vielen Anläufen – und der emotionale Moment, den sie bis heute in sich trägt.

In der Ruhe liegt die Kraft

Nach dem größten Triumph ihrer Karriere gönnt sich Laura Philipp zuerst eines: Ruhe. „Uns war klar, dass ich eine richtige Pause brauche, um die Akkus wieder aufzuladen“, sagt sie. Das Jahr nach einem WM-Sieg ist oftmals das schwerste, der Druck auf die Titelträger groß. Einigen Athleten ist es nicht gelungen, dem standzuhalten und nahtlos an den Erfolg anzuknüpfen. Dieses Wissen bestimmt die Planung von Philipp. Sie reduziert ihr Programm auf das Nötigste, verzichtet auf weite Reisen und konzentriert sich auf Rennen in Deutschland. „Ich wollte Kraft sparen und Zeit zu Hause verbringen. Auch mit unserem Hund Nino, der älter wird.“

Der Plan geht auf. 2025 startet sie dreimal und gewinnt dreimal. Im Kraichgau gelingt ihr ein souveräner Auftakt, nur eine Woche später folgt Hamburg – und dieses Rennen wird zum Schlüsselerlebnis der Saison.

Beim Ironman Hamburg habe ich eine meiner besten Leistungen gezeigt.

Laura Philipp

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Anna Bruder
Anna Bruder
Anna Bruder wurde bei triathlon zur Redakteurin ausgebildet. Die Frankfurterin zog nach dem Studium der Sportwissenschaft für das Volontariat nach Hamburg und fühlt sich dort sehr wohl. Nach vielen Jahren im Laufsport ist sie seit 2019 im Triathlon angekommen und hat 2023 beim Ironman Frankfurt ihre erste Langdistanz absolviert. Es war definitiv nicht die letzte.

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