Die Triathlonfans haben abgestimmt und ihre Champions des Jahres 2024 gewählt. Am Samstag wurden die Sieger der Publikumswahl im Rahmen der Sailfish Night of the Year in Langen geehrt.
Mehr als 10.000 Triathlonfans haben für ihre Athletinnen und Athleten des Jahres sowie Aufsteiger und Coaches abgestimmt, die Wahl fiel teils deutlich aus, an einigen Stellen wurde es jedoch knapp. Hier kommen die Top drei.
Die Community hat abgestimmt
Einmal im Jahr stimmt die Triathlon-Community über die Besten des Jahres ab. Die Zeitschrift triathlon und tri-mag.de rufen zur Wahl auf, innerhalb einer Woche gingen Anfang November die Stimmen von 10.468 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Online-Voting ein – eine Steigerung von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Da es nicht verpflichtend ist, in jeder Kategorie eine Stimme abzugeben, sind die Teilnehmerzahlen in den einzelnen Kategorien unterschiedlich. Bei den Triathletinnen und Triathleten national und international nominiert die Redaktion jeweils zehn Athletinnen oder Athleten, die im entsprechenden Jahr durch ihre Leistungen aufgefallen sind. Bei den Aufsteigern werden jeweils drei Frauen und Männer nominiert, bei den Coaches fünf Trainerpersönlichkeiten. In den sechs Industriekategorien sind jeweils die Top 5 des Vorjahres für die Nominierungsliste gesetzt, die Redaktion nominiert fünf weitere. In allen Kategorien (außer Aufsteigerin und Aufsteiger des Jahres) können auch weitere Namen vorgeschlagen werden. Lediglich bei den drei Rennkategorien gibt es keine Vornominierungen.
Athlet des Jahres – national
Platz 1: Patrick Lange
Ein Tag für die Geschichtsbücher: Nach einem durchwachsenen Wettkampfjahr erwischte Patrick Lange auf Hawaii den perfekten Tag. Im entscheidenden Rennen des Jahres ließ er die Konkurrenz stehen. Sechs Jahre nach seinem letzten WM-Sieg bewies der 38-Jährige allen, die an ihm gezweifelt hatten, dass er mit den Bedingungen auf Hawaii bestens zu Recht kommt, gewann in neuer Bestzeit und wurde zum dritten Mal Ironman-Weltmeister auf Hawaii. Auch bei der Wahl zum Triathleten des Jahres hat Lange die Nase vorn.
Platz 2: Jonas Deichmann
Er motivierte den ganzen Landkreis Roth und faszinierte weit über Stadt- und Landesgrenzen hinaus: Bei der Challenge 120 absolvierte der Extremsportler Jonas Deichmann 120 Langdistanzen an 120 aufeinanderfolgenden Tagen. Weltrekord.
Platz 3: Mika Noodt
Mika Noodt kann bei den ganz Großen mitspielen: Mit einer starken Rad-Performance sicherte er sich den Sieg beim Ironman 70.3 Zell am See und konnte sich bei seinen Wildcard-Auftritten bei der T100-Tour mit den Rängen sechs, fünf und drei stetig verbessern.
triathlon-Awards: Triathlet des Jahres 2024 – national
Platz | Name |
---|---|
1 | Patrick Lange |
2 | Jonas Deichmann |
3 | Mika Noodt |
4 | Jan Stratmann |
5 | Frederic Funk |
6 | Rico Bogen |
7 | Justus Nieschlag |
8 | Lasse Lührs |
9 | Tim Hellwig |
10 | Max Gelhaar |
Triathletin des Jahres – national
Platz 1: Laura Philipp
Sie hat Triathlongeschichte geschrieben: Laura Philipp krönte sich im September in Nizza zur zweiten deutschen Ironman-Weltmeisterin überhaupt. Im vergangenen Jahr hatte sie mit Platz drei bereits den Sprung auf das Podium geschafft, nun ging es mit akribischer Vorbereitung auf diesen einen Renntag nach ganz oben.
Platz 2: Anne Haug
Noch nie hat eine Triathletin eine Langdistanz schneller absolviert als Anne Haug. Bei der diesjährigen Challenge Roth lief sie in einem spektakulären Rennen nach 8:02:38 Stunden ins Ziel und unterbot damit die erst ein Jahr alte Langdistanz-Weltbestzeit um fast sechs Minuten.
Platz 3: Laura Lindemann
Die Olympischen Spiele in Paris verliefen für Laura Lindemann zunächst nicht wie geplant: Ein Sturz bremste sie im Einzelrennen aus, trotzdem reichte es noch für ein Top-Ten-Ergebnis. In der Mixed Relay spielte das schließlich keine Rolle mehr und Laura Lindemann machte mit einem spektakulären Sprint die Goldmedaille für das deutsche Team klar.
triathlon-Awards: Triathletin des Jahres 2024 – national
Platz | Name |
---|---|
1 | Laura Philipp |
2 | Anne Haug |
3 | Laura Lindemann |
4 | Caroline Pohle |
5 | Lisa Tertsch |
6 | Laura Zimmermann |
7 | Anja Renner |
8 | Daniela Bleymehl |
9 | Anne Reischmann |
10 | Annika Koch |
Athlet des Jahres – international
Platz 1: Magnus Ditlev (DEN)
Bei der Challenge Roth hat Magnus Ditlev sein Triple perfekt gemacht. Und nicht nur das, der Däne war außerdem schneller als bei seiner eigenen Bestleistung, die er erst im Vorjahr aufgestellt hatte. Beim Ironman Hawaii lief er hinter Weltmeister Patrick Lange als Zweiter ins Ziel und auch bei den Rennen der T100 Triathlon World Tour wusste Ditlev mit einem Sieg beim Rennen in Miami und dem vierten Platz in der Gesamtwertung zu überzeugen.
Platz 2: Kristian Blummenfelt (NOR)
Nur wenige Tage nach seinem zwölften Platz bei den Olympischen Spielen in Paris ging es für Kristian Blummenfelt schon wieder auf die Langdistanz. Dort wusste der Norweger zu überzeugen, siegte beim Ironman Frankfurt sowie zwei Wochen später bei der Challenge Samarkand über die Mitteldistanz, bei den triathlon-Awards belegte er den zweiten Platz.
Platz 3: Sam Laidlow (FRA)
Sam Laidlow legte seinen Fokus in diesem Jahr auf die Rennen der T100 Triathlon World Tour und konnte dort mit einem Sieg in London sowie dem zweiten Platz auf Ibiza Erfolge feiern. Als Titelverteidiger wollte der Franzose auf Hawaii beweisen, dass sein Sieg in Nizza kein One-Hit-Wonder war. Doch es kam anders. Nachdem Laidlow in der zweiten Disziplin seinen eigenen Radrekord pulverisiert hatte und mit sieben Minuten Vorsprung auf die Laufstrecke gegangen war, musste er auf der Laufstrecke Tribut zollen. Trotz mutigem Angang finishte Laidlow am Ende auf Rang 18.
triathlon-Awards: Triathlet des Jahres – international
Platz | Name |
---|---|
1 | Magnus Ditlev (DEN) |
2 | Kristian Blummenfelt (NOR) |
3 | Sam Laidlow (FRA) |
4 | Alex Yee (GBR) |
5 | Marten van Riel (BEL) |
6 | Sam Long (USA) |
7 | Hayden Wilde (NZL) |
8 | Rudy von Berg (USA) |
9 | Kyle Smith (NZL) |
10 | Youri Keulen (NED) |
Athletin des Jahres – international
Platz 1: Lucy Charles-Barclay (GBR)
Das Jahr lief zuletzt nicht rund für die Ironman-Weltmeisterin von 2023, allerdings nicht aufgrund der erbrachten Ergebnisse. Bei den T100-Rennen in Miami und Singapur wurde sie jeweils Zweite, den Ironman France in Nizza gewann sie und qualifizierte sich damit für die Weltmeisterschaft an gleicher Stelle. Verletzungsbedingt konnte sie die Mission Titelverteidigung jedoch nicht antreten und hat auch sonst kein weiteres Rennen absolviert. In der Abstimmung wurde Lucy Charles-Barclay dennoch zur Triathletin des Jahres gewählt.
Platz 2: Taylor Knibb (USA)
Taylor Knibb ist mittlerweile das Maß der Dinge auf der Mitteldistanz. Jedes Rennen, bei dem die US-Amerikanerin 2024 an den Start gegangen ist, endete mit einem Sieg – darunter auch vier Wettkämpfe der T100-Tour. Zuletzt wurde Knibb T100-Weltmeisterin, die Titelverteidigung bei der Ironman-70.3-WM könnte noch folgen.
Platz 3: Cassandre Beaugrand (FRA)
Olympiasiegerin im eigenen Land – wie sich das anfühlt, weiß Cassandre Beaugrand seit dem Sommer dieses Jahres. Nach starken Leistungen über die gesamte Kurzdistanz-Saison zählte sie zu den Favoritinnen und wurde dieser Rolle mehr als gerecht. Zuletzt setzte sie ihrer Saison in der World Triathlon Championship Series noch die Weltmeisterinnenkrone auf.
triathlon-Awards: Triathletin des Jahres 2024 – international
Platz | Name |
---|---|
1 | Lucy Charles-Barclay (GBR) |
2 | Taylor Knibb (USA) |
3 | Cassandre Beaugrand (FRA) |
4 | Katrina Matthews (GBR) |
5 | Laura Madsen (DEN) |
6 | Julie Derron (SUI) |
7 | Ashleigh Gentle (AUS) |
8 | Els Visser (NED) |
9 | Beth Potter (GBR) |
10 | Jackie Hering (USA) |
Aufsteiger des Jahres
Platz 1: Finn Große-Freese
Der 11. Platz bei der Challenge Roth war erst der Anfang. Beim Ironman Frankfurt schaffte der 23-jährige Finn Große-Freese nicht nur den Sprung in die Top Ten, sondern griff auch nach dem allerletzten und seinem ersten WM-Ticket. Auf Big Island konnte der jüngste Profi im Feld lange vorn mithalten und wurde am Ende viertbester Deutscher und Aufsteiger des Jahres bei den triathlon-Awards.
Platz 2: Wilhelm Hirsch
Wie so oft führte auch bei Wilhelm Hirsch der Weg zu den langen Strecken über die Kurzdistanz. Doch bereits 2022 wurde er Deutscher Meister auf der Mitteldistanz. In diesem Jahr wagte er den Sprung auf die Langdistanz. Schon beim Ironman Frankfurt zeigte er seine Qualitäten, bestimmte das Rennen lange mit. In Barcelona wurde er hinter Jan Stratmann knapp Zweiter und sicherte sich seine erste Ironman-WM-Quali. Dabei stellte er die achtschnellste Zeit über die Langdistanz jemals auf. Ein gutes Vorzeichen für die nächste Saison.
Platz 3: Henry Graf
Henry Graf war in diesem Jahr zweigleisig unterwegs. Für den 22-Jährigen war es die letzte Saison in der U23, gleichzeitig stand er in Hamburg erstmals auf der ganz großen Bühne der World Triathlon Championship Series. Dort zeigte Graf mit der Mixed Relay, dass man auch in Zukunft noch viel von ihm erwarten kann. Gemeinsam mit Annika Koch, Lisa Tertsch und Lasse Lührs sicherte er sich den WM-Titel. Nach seiner letzten U23-WM im spanischen Torremolinos zeigte sich Henry Graf zwar nicht ganz zufrieden, erzielte jedoch als Fünfter das beste Ergebnis aus deutscher Sicht.
Aufsteigerin des Jahres
Platz 1: Caroline Pohle
Caroline Pohle hat sich in diesem Jahr endgültig zu einer der besten Athletinnen auf der Mitteldistanz entwickelt. Nach dem Wechsel von der Kurzdistanz absolvierte sie in diesem Jahr acht Rennen, daraus stehen vier Siege und zwei Podiumsplatzierungen zu Buche.
Platz 2: Lena Meißner
Lena Meißner hat die erste Saison auf der Mitteldistanz hinter sich und parallel dazu weiterhin Rennen in der World Triathlon Championship Series absolviert. Bei den Ironman-70.3-Veranstaltungen in Rapperswil und Valencia landete sie jeweils auf dem Podium.
Platz 3: Annika Koch
Annika Koch hat sich in der WTCS etabliert und als bestes Ergebnis in diesem Jahr einen zwölften Platz beim Rennen im chinesischen Weihei eingefahren. Die Krönung der Saison war jedoch der Deutsche Meistertitel auf der Sprintdistanz.
Coach des Jahres
Platz 1: Philipp Seipp
Nicht nur privat, sondern auch beruflich sind Philipp Seipp und Laura Philipp ein gutes Team. Denn dieses Jahr war auf ein gemeinsames Ziel ausgerichtet: die Ironman-WM in Nizza. Der Plan ist aufgegangen, Coach und Athletin wurden mit dem Titel belohnt. Philipp Seipp wurde von der Community zum Coach des Jahres gewählt.
Platz 2: Dan Lorang
An einem Erfolg sind natürlich immer mehrere Personen beteiligt. Als Coach kann sich Dan Lorang in diesem Jahr einige Triumphe auf die Fahne schreiben. Er begleitete unter anderem Anne Haug zur Weltbestzeit und Laura Lindemann zum Olympiasieg.
Platz 3: Ben Reszel
Erfolgreiche Athleten zählen zu den Schützlingen von Ben Reszel. Der prominenteste Neuzugang war in diesem Jahr Patrick Lange. Wenige Wochen vor dem Ironman Hawaii übernahm Reszel das Coaching des 38-Jährigen und begleitete ihn zum dritten Weltmeistertitel.
triathlon-Awards: Coach des Jahres 2024
Platz | Name |
---|---|
1 | Philipp Seipp |
2 | Dan Lorang |
3 | Ben Reszel |
4 | Björn Geesmann |
5 | Mario Schmidt-Wendling |
6 | Roman Reeschke |
7 | Nils Goerke |
8 | Georg Mantyk |
9 | Palina Otten |
10 | Tom Kosmehl |