
Der wichtigste Tipp zur Zugfrequenz beim Schwimmen? Vergleiche deine Frequenz nicht mit anderen! Denn ob jemand langsam oder schnell zieht, ist eine äußerst individuelle Sache, wie ein Blick zu den Spezialisten zeigt. Dort kraulen auf höchstem Niveau 1.500-Meter-Schwimmer mit langen, ruhigen Zügen ihre Bahnen. Diese Sportler liegen perfekt im Wasser und werden um ihre elegante Technik beneidet. Nicht selten jedoch erzielen andere im selben Rennen ähnliche Zeiten, obwohl sie vom ersten Meter an wild aufs Wasser einprügeln und viel mehr Armzüge machen. Das sieht zwar nicht so gut aus, kann aber zu identischen Ergebnissen führen und ist deshalb keinen Deut schlechter. Entscheidend ist, dass die Zugfrequenz zur Konstitution des Sportlers und zur Streckenlänge (Sprint oder Langstrecke) passt. Und sie ist abhängig von Faktoren wie Spannweite, Kraft, Wasserlage und Zugtechnik.
Beim Kraulschwimmen solltest du die Geschwindigkeit durch kontinuierlichen Vortrieb möglichst konstant halten. Während du mit jedem Armzug neuen Schub erzeugst, sinkt das Tempo zwischen zwei Zügen immer etwas ab. Das ist normal und logisch, denn in dieser Zeit erzeugen die Arme keinen Vortrieb. Jedoch gibt es Unterschiede, wie stark der Tempoverlust ausfällt und welche Konsequenzen das hat. Sinkt die Geschwindigkeit rapide, muss der nächste Armzug schnell erfolgen. Dadurch erhöht sich die Frequenz. Gelingt es dir jedoch, durch gutes Gleiten und eine effektive Beinarbeit den Tempoverlust zwischen den Zügen in Grenzen zu halten, kannst du dir mit dem nächsten Zug etwas mehr Zeit lassen. Allerdings ist dieses Phänomen fast ausschließlich bei wirklich guten Schwimmern zu sehen. Deutlich häufiger neigen Triathleten dazu, zu langsam zu ziehen.
So ermittelst du deine Zugfrequenz
Lass die Zeit für drei volle Armzyklen (drei Züge links und drei Züge rechts) bei verschiedenen Schwimmgeschwindigkeiten stoppen. Benötigst du zum Beispiel 4,50 Sekunden, dann beträgt deine Frequenz 40 Zyklen pro Minute (bzw. 80 Züge pro Minute).
Rechnung:
Zeit für 3 Zyklen: 4,5 s
Zeit pro Zyklus: 1,5 s
Frequenz:
60 s / 1,5 s pro Zyklus = 40 Zyklen pro Minute
SWOLF
Der SWOLF-Wert steht für die Schwimmeffizienz und berechnet sich durch die Addition der benötigten Sekunden pro 50-Meter-Bahn und der Anzahl der benötigten Züge. Zum Beispiel ergeben 38 Züge in 40 Sekunden einen SWOLF von 78. Gelingt es dir, diesen Wert auf 76 oder 72 zu verbessern, indem du die Zahl deiner Züge reduzierst oder bei gleicher Frequenz schneller schwimmst, kraulst du effizienter. Wichtig: Wie die Zugfrequenz ist der SWOLF ein individueller Leistungsparameter, der nicht mit anderen Schwimmern vergleichbar ist.
Frage: Ist es möglich, seine Wasserlage zu verbessern oder ist diese sozusagen „gottgegeben“ ?
Die Wasserlage kann natürlich durch z.B. Technikübungen verbessert werden, so dass z.B. die Beine nicht absinken oder Schlingerbewegungen vermieden werden….