Sonntag, 27. April 2025
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„Ich möchte wegen des Geldes kein schlechtes Gewissen haben“

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Sie starten in diesem Sommer nicht nur in einem anderen großen Rennen als Jan ­Frodeno, sondern auch nicht mehr im gleichen Trikot. Nach dem Ironman Hawaii 2014 wurden Sie öffentlichkeitswirksam als 13. Athlet ins Team „Bahrain Endurance 13“ berufen, Ihr Ausscheiden zum Ende der letzten Saison geschah eher still und heimlich. Was sind die Gründe dafür?

Als erstes muss ich sagen, dass ich mich 2014 klar dafür entschieden habe, dem Team beizutreten. Ich wusste natürlich, dass das kein „No-Brainer“ ist, wie man so schön sagt, sondern dass es durchaus ein paar Sachen gibt, über die man nach­denken sollte, bevor man einen solchen Vertrag ­unterschreibt. Das habe ich 2014 auch ­getan und sicher ein paar Argumente dagegen gefunden, aber auch sehr gute ­Argumente dafür. Ich habe mich damals ganz bewusst für das Team entschieden, im Laufe der Zeit aber gemerkt, dass die Zweifel an der Sache größer geworden sind und die Argumente gegen das Team, die es von Beginn an gab, immer stärker in den Vordergrund gerückt sind. Das Schlüsselerlebnis war dann der Auftritt mit Jan Frodeno zusammen im aktuellen Sportstudio im Juli nach dem Ironman-Rennen Frankfurt. Da habe ich die Argumente aufgezählt, warum ich dachte, dass das Team keine schlechte ­Sache ist: Bahrain ist im Vergleich zu anderen Ländern wie beispielsweise Saudi-­Arabien recht liberal und es hilft nicht, ein Land völlig zu isolieren. Über den Sport können wir viel über ein solches Land ­lernen, die Bahrainis aber auch über uns. So ein Werteaustausch ist immer gut. Ich habe für mich aber festgestellt, dass ich leicht Argumente für diese Teamzugehörigkeit finden kann, aber ich nicht immer zu 100 Prozent dahinter ­stehen kann. Ich bin in der luxuriösen Lage, durch die ­Erfolge der Vergangenheit sehr frei in ­meiner Sponsorenwahl sein zu können. Ich muss nicht immer ja sagen und kann es mir auch mal leisten, nein zu sagen – wie in diesem Fall. Über diese Entscheidung bin ich sehr froh. Ich wäre im Jahr 2016 deutlich aggressiver gebrandet gewesen, ohne zu wissen, ob ich zu 100 Prozent stolz auf diesen Sponsor hätte sein können. Ich bin sonst auf alle Sponsoren sehr stolz und stehe voll hinter deren Produkten. In Bezug auf das Team Bahrain Endurance 13 wäre das nicht mehr der Fall gewesen. Mein Austritt ist aber auf keinen Fall ein politisches Statement und ich rate auch keinem anderen Athleten, aus dem Team auszutreten. Ich halte es auch nicht für moralisch verwerflich, in diesem Team zu starten – auch wenn meine persönliche Entscheidung eine andere war.

Sind Herkunft und Umfeld des Teams ein Thema unter den Athleten gewesen?

Absolut! Unsere Welt ist der Sport und da braucht man sich keine Illusionen machen: Der Sport hat mit Doping zu tun und der Sport hat eben auch mit Politik zu tun. Und genauso, wie das Thema Doping unter uns Athleten disktuiert wird, sprechen wir auch über Politik. Sicher gibt es Athleten, die das mehr interessiert, und solche, die sich da weniger Gedanken drüber machen oder eine andere Einstellung dazu haben.

Aktuell gibt es Diskussionen um ein Radsportteam, das aus dem gleichen Umfeld in Bahrain installiert wird. Die Diskussionen um das Triathlonteam sind dabei in den Hintergrund getreten. Wird die aktuelle Diskussion auch auf den Triathlon überschwappen?

Das Thema ist ja keines nur von Radsport und Triathlon, sondern insgesamt die ­Frage: Wie gehen wir im Sport ­grundsätzlich mit Sponsoren um, die nicht nur Produkte verkaufen, sondern ein Image kreieren oder verbessern wollen? Für mich war diese Frage am Anfang ein Argument dafür, mit diesem Team zu starten. Es scheint nämlich gesellschaftlicher Konsens zu sein, dass das alles kein Problem ist. Sonst hätten wir keine Olympischen Spiele nach China oder Russland vergeben dürfen. Wir dürfen uns keine Illusionen machen: Das Team ­Katusha im Radsport wird finanziert von Russland, das einen Angriffskrieg gegen die Ukraine geführt hat. Wir haben Gazprom im Fußball, Astana im Radsport. Für mich ist es manchmal schwierig zu verstehen, wo genau der gesellschaftliche Maßstab liegt. Und weil der so schwer zu definieren ist, habe ich nur nach meinem eigenen Gefühl und Maßstab gehandelt. Es wird für mich persönlich immer schwierig, wenn Geld ausgegeben wird, wo erstens die Frage nach der Motivation dahinter im Raum steht und ich zweitens nicht genau beurteilen kann, wo das Geld, das ich bekomme, eigentlich ursprünglich herkommt. Natürlich würde ich das Geld gern nehmen, aber nur mit ­einem guten Gefühl. Ich möchte wegen des Geldes kein schlechtes Gewissen haben.

Hat sich im Umgang der im Team ­verbliebenen Athleten mit Ihnen nach dem Austritt irgendetwas verändert?

Nein, auf keinen Fall. Wie schon gesagt, muss eine solche Entscheidung jeder selbst treffen. Ich bin wegen dieser Entscheidung niemandem moralisch überlegen. In ­unserem Sport warten Sponsoren wie Bahrain Endurance 13 ja nicht unbedingt an jeder Straßenecke. Natürlich muss da jeder auch an sich selbst denken, so habe ich am Anfang ja auch ­zuerst an mich gedacht. Deshalb kann und werde ich auch niemandem einen Vorwurf ­machen. Ich weiß, wie schwierig das ist und dass nun vielleicht auch der Druck auf ­andere Athleten steigt. Aber genau das will ich eigentlich nicht.

Apropos Druck: Gab es von irgendeiner Seite Druck auf Sie als Sportler, Ihre Teamzuge­hörigkeit zu überdenken?

Die Entscheidung habe ich ganz allein ­getroffen, nachdem ich öfters darüber nachgedacht habe, weil eben viele ­Fragen von außen gekommen sind. Es gibt da ­diesen offenen Brief einer Organisation, die sich Bahrain Human Rights Watch nennt und die Athleten aufgefordert hat, das Team zu verlassen. Ich muss aber klar sagen, dass ich nicht sehe, dass das in ­irgendeiner Form die Menschenrechtslage beeinflusst. Weder durch meine Zugehörigkeit noch durch meine Nichtzugehörigkeit zum Team Bahrain Endurance 13 ändere ich überhaupt irgendwas. Meine Entscheidung war egoistisch, ganz für mich, und ist nicht aus politischen Gründen erfolgt – auch wenn sie natürlich etwas mit den Gründen zu tun hat, die gegen den Sponsor sprechen. Man muss aber auch ehrlich sein: Wenn man die Berichte von Human Rights Watch über Bahrain liest, muss man auch die ­Berichte über die USA lesen. Oder auch über Deutschland: Über unser Land wird dort genauso viel geschrieben wie über Bahrain. Wenn man sich beispielsweise ­Videos über die Proteste gegen Stuttgart 21 anschaut, sehen die nicht viel anders aus als solche aus Bahrain. Es ist immer die Frage, wie Sachverhalte in den Medien und nach außen hin dargestellt werden. Wenn ich das alles nicht wirklich beurteilen kann, muss ich nach meinem Gefühl gehen.

Als die Challenge Family im Dezember 2014 mit einem großen Rennen nach Bahrain ging, war der Aufschrei aus Ironman-Kreisen groß. Wegen der Menschenrechtslage dürfe man dort niemals ein Rennen veranstalten. Ein Jahr später wurde die Situation offenbar anders beurteilt.

Es ist immer schwierig, die Gesamtlage zu beurteilen. Letztendlich starten wir nun bei Rennen eines chinesischen Veranstalters, das haben einige Medien auch schon wieder moralisch-kritisch aufgegriffen. Wenn man aber alles komplett hinterfragt, kann man bald gar nichts mehr machen. Wenn ich mein Auto betanke, fließt das Geld nach Saudi-Arabien, das in Sachen Menschenrechte deutlich schlimmer gestellt ist als Bahrain. Man kann keine klare Linie ziehen zwischen dem, was moralisch machbar ist, und dem, was verwerflich ist. Unsere Weltmeisterschaft findet auf Hawaii statt, in den USA, die einen „War on terror“ führen, bei dem viele Zivilisten durch Drohnenangriffe sterben. Das stellen wir in unserer Gesellschaft nicht infrage, weil wir die USA als westlichen Partner sehen. Deswegen kann ich ohne schlechtes Gewissen bei Rennen in den USA starten und hinter meinen ­Sponsoren stehen, die aus den USA ­kommen. Auch als ich bei der Challenge Bahrain 2014 gestartet bin, war es schön zu sehen, wie begeistert die Jugendlichen dort für den Triathlon waren. Sport kann sehr viel Positives bewirken, wir müssen nur ­aufpassen, wenn er von Politik und ganz ­unterschiedlichen Staaten als Politik- und Imagetool missbraucht wird. Das sieht man ja beispielsweise auch in Katar – und letztendlich ist das Team Bahrain Endurance 13 auch nicht das erste Triathlonteam aus dem mittleren ­Osten.

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Chaos beim Clash Daytona

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Auf der Laufstrecke bekommt Anne Reischmann Probleme – die Rettung ist unter anderem eine Dose Cola.

Kurz nach der 70.3-WM in St. George und einer zweiwöchigen Off-Season habe ich mich entschlossen, doch noch ein weiteres Rennen in 2021 zu machen und beim Clash Daytona zu starten. Ich hatte Lust auf einen weiteren Triathlon und ich wollte auch ein paar PTO-Punkte für das Ranking sammeln, um einen Platz in den Top 50 abzusichern. Außerdem war ich extrem gespannt, wie es sich anfühlen würde, einen Triathlon auf einem vier Kilometer langen Speedway zu machen und ich war neugierig zu sehen, wie gut ich mich vorwiegend indoor in Topform bringen kann. Meine Vorbereitung verlief nahezu reibungslos und es fiel mir zu meinem eigenen Erstaunen nicht schwer, alle Rad- und Koppeleinheiten indoor zu absolvieren. Einige Läufe habe ich weiterhin draußen im Wald gemacht, um nicht zu viel auf dem (für mich noch ungewohnten) Laufband zu laufen. Der größte Unterschied im Vergleich zur wettkampfspezifischen Vorbereitung im Sommer war der Stundenumfang: Ich habe insgesamt weniger Stunden trainiert und auf lange (Indoor-) Radfahrten komplett verzichtet. Meistens war ich nur zwischen 90 Minuten und zwei Stunden auf dem Rad, dafür aber fast ausschließlich in Aeroposition. 

Eine Woche vor dem Rennen bin ich mit meiner Mama nach Orlando geflogen und von dort mit einem Mietwagen weiter nach Daytona Beach. Die Tage vor dem Rennen waren unspektakulär, noch ein paar Trainingseinheiten, viel Ausruhen und die Zeitumstellung verarbeiten sowie Carboloading standen auf dem Plan. Für uns Profis hatte Clash mehrere Zeitslots organisiert, um auf dem Speedway zu fahren und im See zu schwimmen, weiterhin standen noch zwei Fototermine und das Briefing an. Dadurch konnte man bereits vor dem Rennen seinen Gegnern mehrere Male in die Augen schauen und sich kennenlernen. Da wir ein recht kleines Profifeld waren, empfand ich die Stimmung insgesamt fast schon als familiär. 

Alarmierende Wettkampfnacht

Pünktlich zur Nacht vor dem Rennen war es dann vorbei mit der angenehmen Ruhe, die ich die ersten Tage in Florida genießen durfte. Ein Feueralarm in unserer Unterkunft um drei Uhr am Morgen weckte mich ziemlich unfreundlich. Nach einer Stunde auf der Straße durften wir endlich wieder auf die Zimmer zurück, allerdings gelang es dem Resort nicht, die Alarmanlage wieder scharf zu stellen und so verhinderte die Sirene nochmals 30 Minute ein Einschlafen. Ideal war es bestimmt nicht, aber da ich die Nächte vorher gut geschlafen habe, glaube ich ehrlich gesagt nicht, dass es einen Einfluss auf das Rennen hatte. 

Im Rennen selbst erlebte ich ein Wechselbad der Gefühle: Der Schwimmstart war gut, ich bin schnell weggekommen und habe mich in der Gruppe wiedergefunden, in der ich sein wollte. Allerdings habe ich diese nicht lange halten können und befand mich nach circa 300 Metern für die restlichen 1,7 Kilometer im Niemandsland. Es hat mich ziemlich enttäuscht, denn die Wochen vorher lief das Schwimmtraining sehr gut und ich war zuversichtlich, ein gutes Schwimmen zeigen zu können. Mit mehr als vier Minuten Rückstand auf die Spitze und zwei Minuten auf „meine“ Gruppe, waren die meisten Fahrräder schon weg als ich in die Wechselzone kam. Ich war wütend auf mich selbst, aber habe es geschafft, meinen Ärger in gute Power auf dem Rad umzusetzen. Es gab nur noch eine Taktik: sehr hart Rad fahren. Entsprechend bin ich angefahren und konnte bereits nach wenigen Runden die ersten Athletinnen einsammeln. 20 Runden auf dem Speedway vergingen wie im Flug und ich war ständig damit beschäftigt, meine Aeroposition zu halten oder mich zu verpflegen. Auf den 80 Kilometern habe ich die Aeroposition erst auf den letzten 200 Metern verlassen, um aus meinen Radschuhen zu schlüpfen. Den Muskelkater im Rücken und im Nacken merke ich selbst heute noch. Interessant war übrigens auch, dass Lucy Hall, die auf dem Rad führte, einen Großteil der 80 Kilometer mir hinterhergefahren ist. So kann ich zwar sagen, dass ich nicht überrundet wurde, aber dummerweise auch, dass ich der Führenden das Tempo gemacht habe. In der vorletzten Runde bin ich dann auf die vierköpfige Gruppe um Platz drei aufgefahren, in der auch die spätere Siegerin Jackie Hering war.

Nils Nilsen Auf dem Rad verwandelt Anne Reischmann Wut in Watt und kann sich im vorderen Teil des Feldes positionieren.

Bonus für die vierte Disziplin

Den Schwung aus einem schnellen Wechsel nahm ich direkt mit auf die Laufstrecke. Ich fühlte mich super und war bereit, etwas zu riskieren um vielleicht das schaffen, was ich nach dem Schwimmen fast für unmöglich gehalten habe: eine Podiumsplatzierung. In der zweiten von insgesamt vier Runden merkte ich allerdings schon, wie mir die Kräfte schwanden. Es war zudem sehr warm. Die vorhergesagte Temperatur war zwar nicht so hoch, aber auf dem Rundkurs gab es kein bisschen Schatten und die Sonne hat in Florida auch im Dezember noch viel Kraft. Ich musste Jodie Stimpson und Laura Siddall ziehen lassen und war nur noch darauf konzentriert, einen Fuß vor den anderen zu setzen und das Finish zu schaffen. Mir wurde zwischendurch auch immer wieder etwas schwindelig und eingangs der vierten und letzten Runde habe ich an einer Verpflegungsstation angehalten und eine Flasche Wasser und eine Dose Cola geleert. Da merkte ich erst, was für einen Durst hatte und im Nachhinein glaube ich auch, dass das mit ein Grund war, warum ich solch große Probleme bekommen habe. Ich habe die Wärme und den damit verbundenen Wasserverlust durch Schweiß einfach unterschätzt und bereits auf dem Rad nicht ausreichend getrunken. Nach dem Stopp ging es mir zum Glück deutlich besser und ich konnte den sechsten Platz bis ins Ziel halten. Außerdem durfte ich mich über einen Bonus für die schnellste Wechselzeit freuen. Im Ziel war ich zunächst sehr enttäuscht über die verpasste Chance, die falschen Entscheidungen im Rennen und über meine Schwimmleistung. Mit etwas Abstand, stehe ich meiner eigenen Leistung jedoch versöhnlicher gegenüber. Klar, es gibt viel zu tun, aber dass ich mich in einem starken Feld auch an einem suboptimalen Tag behaupten kann, stimmt mich zuversichtlich für die Zukunft.

Nils Nilsen Nach der Hälfte der Laufstrecke muss sich Anne Reischmann zwar vom Podium verabschieden, doch den sechsten Platz bringt sie an einem suboptimalen Tag ins Ziel.

Richtig chaotisch wurde es nach dem Rennen: von einem kaputten Mietauto, über keinen verfügbaren Abschleppdienst, einer Autovermietung, die sich nicht hilfsbereit gezeigt hat, Taxifahrern, die keine Räder transportieren bis hin zum Check-in am Flughafen in Orlando, die das Fahrrad nur gegen eine hohe Gebühr (trotz vorheriger Absprache) mitnehmen wollten. Kurz gesagt, es ging fast alles schief. Einen lustigen Moment gab es dann doch noch: Als ich am Sicherheitscheck anstand mit meiner Laufradtasche unter dem Arm kam ein Officer auf mich zu. Nach dem bis dahin erlebten Tag, rechnete ich erst mit dem Schlimmsten. Aber der Officer war nur ein begeisterter Radfahrer, der sich für meine Scheibe interessierte.

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Tubolito – von Lautsprechern zu Fahrradschläuchen

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­­Am und um das Fahrrad gab es in den letzten Jahren sehr viel Innovation. Angefangen bei Rahmenformen über Materialien, aus denen Laufräder hergestellt werden, bis hin zu unterschiedlichen Bremssystemen – fast kein Teil des Fahrrads blieb unverändert. Aber nur fast, denn beim Thema Schlauch hat sich verhältnismäßig wenig getan. Schläuche wurden lange Zeit aus altbekannten Materialien (Butyl oder Latex) mit bestehenden Technologien gefertigt.

Der Fahrradschlauch aus TPU

Hersteller

Ákos Kertész und Christian Lembacher, die Gründer von Tubolito, waren Arbeitskollegen in der Lautsprecherindustrie. Gemeinsam forschten sie an Materialien für Lautsprechermembranen. Diese müssen dünn und leicht, aber gleichzeitig sehr widerstandsfähig sein. Als leidenschaftliche Mountainbiker kamen sie auf die Idee, das dort verwendete Material TPU einzusetzen, um den Fahrradschlauch neu zu erfinden. TPU steht für „thermoplastisches Polyurethan“ und ist ein besonders leistungsfähiger Kunststoff, der bereits in einigen Bereichen (wie in der Automobilbranche) Butyl als Material verdrängt.

„So unterschiedlich Radfahren sein kann, so unterschiedlich sind auch die Anforderungen an Schläuche.“

Ákos Kertész und Christian Lembacher, Gründer von Tubolito

Optimiert für jeden Anwendungsbereich

Nach vielen Gesprächen und Recherchen war es dann so weit: Tubolito war geboren! „Bereits zu Beginn verfolgten wir die Idee, nicht den Universalschlauch anzubieten. Wir wollen die Möglichkeiten, die uns das Material bietet, voll ausnutzen. So unterschiedlich Radfahren sein kann, so unterschiedlich sind auch die Anforderungen an Schläuche. Wir bieten daher für den jeweiligen Anwendungsbereich optimierte Schläuche an. So gibt es Tubolitos mit bis zu dreifacher Robustheit im Vergleich zu Standardschläuchen für pannenfreie Fahrten. Andere sind auf ein extrem kleines Packmaß optimiert, um in jedem noch so kleinen Täschchen Platz finden. Für all jene, die gerne auf die Jagd nach Bestzeiten gehen, haben wir auch sehr leichte Produkte mit äußerst geringem Rollwiderstand, wie zum Beispiel den 23 Gramm leichten S-Tubo-Road. Dieser ist dabei noch immer gleich robust wie ein klassischer, 100 Gramm schwerer Butylschlauch und hält die Luft deutlich besser als Produkte aus Latex“, erklären Kertesz und Lembacher ihre Herangehensweise bei der Entwicklung.

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Mehr Informationen

Einfaches und günstiges Tuning für das Fahrrad

Tubolitos sind somit ein sehr einfaches und kostengünstiges Tuning für diverse Fahrräder und vor allem was die Gewichtseinsparung angeht de facto unschlagbar: Im Vergleich zu einem rund 100 Gramm schweren Standardschlauch können mit der Verwendung von S-Tubo-Road rund 80 Gramm rotierende Masse pro Laufrad gespart werden. Das relativiert auch den Preis von rund 30 Euro pro Tubolito, da Gewichtseinsparung am Laufrad sonst wesentlich teurer ist.

Auch Profi-Athleten haben bereits die Vorzüge von Tubolitos für sich entdeckt. Auf dem MTB setzt Kai Saaler, 12-Stunden-MTB-Weltmeister, bei seinen Rennen auf Tubolitos. Im Rennrad-Bereich vertrauen etwa das UCI-Damenteam Ceratizit-WNT Pro Cycling Team sowie der österreichische Triathlon-Staatsmeister Lukas Hollaus, der die Olympischen Spiele in Tokio im Visier hat, auf Tubolitos. „Bei meinen Wettkämpfen kann ich keine Kompromisse eingehen. Tubolitos ermöglichen es mir, rotierende Masse und Rollwiderstand zu reduzieren und dennoch pannensicher unterwegs zu sein“, so Hollaus über seine Motiviation, seine Rennen auf Tubolitos zu bestreiten.

Hersteller

Weitere Innovationen in Planung

Auch wenn Tubolito mit seinen Produkten bereits fast die komplette Palette an Fahrrädern abdeckt, darf künftig mit weiteren innovativen Produkten gerechnet werden: „Wir haben nach wie vor viele Ideen, wie wir das Erlebnis Fahrradfahren noch besser gestalten können. Unsere Entwicklung läuft auf Hochtouren“, verraten Kertesz und Lembacher. Man darf gespannt sein.

Weitere Informationen zu Tubolito

Zur Website des Hersteller

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